Dienstag, 30. Mai 2017

Stillen: Gesunde Bakterienkur für Babys

Zahlreiche Studien belegen, dass gestillte Kinder besser gegen Erkältungskrankheiten und Darminfektionen geschützt sind und dass sie weniger anfällig für Allergien sind. Ein Forscherteam aus Los Angeles untersuchte nun die Bedeutung des Stillens beim Aufbau des kindlichen Mikrobioms und erlebte dabei eine Überraschung: Mehr als ein Drittel der Darmbakterien des Kindes wird über Muttermilch und Hautkontakt beim Stillen weiter gegeben.



Jeder Mensch ist ein Zoo. Wir beherbergen eine Unzahl von Lebewesen, die meisten davon im Darm sowie auf unserer Haut. Die Bedeutung dieses "Mikrobioms" für unsere Gesundheit  erweist sich immer mehr als eine der wichtigsten und revolutionärsten Erkenntnisse der jüngeren wissenschaftlichen Forschung. Hier liegt offenbar der Schlüssel für eine stabile Balance im Organismus.
Dies ist umso wichtiger, als wir derzeit eine weltweite Epidemie von Krankheiten erleben, die allesamt mit gestörten Immunfunktionen zu tun haben. Es gibt hunderte Arten von Autoimmun-Erkrankungen, von denen der Großteil vor wenigen Jahrzehnten noch gar nicht bekannt war. Ein Drittel der Bevölkerung leidet an Allergien. ADHS, Autismus und andere Entwicklungsstörungen sind von Einzelfällen zum Massenphänomen geworden.
Das Mikrobiom entpuppt sich als wichtigster Partner unseres Immun- und Nervensystems. Und wenn zwischen diesen drei Säulen unserer Gesundheit die Chemie stimmt, so ist das offenbar die beste Versicherung für ein langes Leben ohne derartige chronische Krankheiten. (Dies ist übrigens die Kernthese meines aktuellen Buches "Die Hygienefalle - Schluss mit dem Krieg gegen Viren und Bakterien".)


Mitarbeit gegen Kost und Quartier

Je diverser und reichhaltiger unser Mikrobiom aufgebaut ist, desto stabiler ist es - und umso mehr nützliche Eigenschaften unserer Mitbewohner können wir nutzen. Ein gesunder Mensch beherbergt zwischen 2000 und 3000 verschiedene Bakterienarten, die alle ihre eigenen Fähigkeiten mit in die Lebensgemeinschaft ein bringen. Im Lauf der Evolution hat unser Organismus ja eine ganze Unzahl an Kompetenzen eingebürgert. Wenn Bakterien bestimmte Vitamine oder Hormone erzeugen können, wenn sie Pilze in Schach halten und das aggressive Immunsystem beruhigen können, wozu sollte dann Energie verpulvert werden, diese Fähigkeiten selbst zu entwickeln. Da war es doch einfacher, den Bakterien einen Lebensraum zu reservieren und mitarbeiten zu lassen.
Wir stehen derzeit noch ganz am Anfang, die Unmenge an Symbiosen zu verstehen, die wir mit unseren Mitbewohnern eingegangen sind. Klar ist allerdings schon jetzt, dass das alte Bild der "schmarotzenden und krank machenden Keime" falscher nicht sein könnte. 99,9% aller Bakterien sind nützlich und harmlos.

Die Zusammensetzung der Darmbakterien ist während der ersten drei Lebensjahre recht variabel und stabilisiert sich erst dann in ein ähnliches Muster wie es auch bei Erwachsenen vorherrscht. Dennoch ist jedes Mikrobiom so einzigartig wie ein Fingerabdruck, sogar eineiige Zwillinge können vollständig unterschiedliche Kolonisierungen ihres Darms haben.


Bakterienmuster bleiben ein Leben lang

Kinderärzte der Universität von California in Los Angeles unter der Leitung von Grace Aldrovandi haben nun in einer aufwändigen Studie die Bedeutung des Stillens für die Ausbildung des Darm-Mikrobioms bei Neugeborenen untersucht. Insgesamt nahmen 107 Mütter mit ihren Babys an der Studie teil. Im Verlauf der ersten 12 Lebensmonate wurden sie mehrfach untersucht: Bei den Müttern die mikrobielle Zusammensetzung ihrer Milch sowie die bakterielle Besiedlung des Warzenhofs um die Brustwarze (Areola mammae), bei den Babys wurden regelmäßig Stuhlproben gesammelt und analysiert.

Die Besiedlung des kindlichen Darms ist ein komplexer Prozess und hängt von vielen Faktoren ab. Kaiserschnitt-Kinder haben eine ganz andere Kompostion, als Babys, die im Geburtskanal der Mutter ihre Pionier-Bakterien mitnehmen. Die ersten Siedler haben jedenfalls einen enormen Startvorteil und manche Muster bleiben oft ein Leben lang erhalten. Insofern erscheint es sinnvoll, bestimmte Defizite der Kaiserschnitt-Geburt auszugleichen. Aber auch bei vaginal geborenen Kindern aus unseren Breiten ist die Bakterienvielfalt im Vergleich zu Kindern aus Entwicklungsländern deutlich unter entwickelt. Stuhlproben der Kinder von indigenen Amazonas-Völkern ergaben eine beinahe doppelt so große Vielfalt ihrer Darmbewohner.

Grace Aldrovandi wollte wissen, wie groß der Einfluss des Stillens bei der Besiedlung des Darms ist. Die Antwort in einem Wort lautet: enorm.
Im Schnitt erhielten die Babys 27,7 Prozent ihrer Darmbakterien unmittelbar über die Muttermilch transferiert. Weitere 10,4 Prozent stammten vom Gebiet rund um die Brustwarze. Die Übernahme der Bakterien war durchaus Dosis-abhängig. Je häufiger und länger die Babys gestillt wurden, desto mehr der mütterlichen Bakterien siedelten sich im kindlichen Darm an. Schließlich ergab sich – im Vergleich des Bakterien-Profils von zufällig zugeordneten Müttern – ein eindeutiges Bild der Zusammengehörigkeit der mütterlichen Bakterien mit der Darmflora des eigenen Kindes.

Wenn Mütter zu stillen aufhörten, auf Flaschennahrung umstiegen oder zunehmend feste Nahrung verfütterten, änderte sich die Komposition der Bakterien im kindlichen Darm dramatisch. Dennoch blieben bestimmte Grundmuster des ursprünglich angelegten Bakterienprofils stabil.
"Unsere Arbeit zeigt, dass sich im Lauf der ersten sechs Lebensmonate ein komplexes Netzwerk von Bakterien im kindlichen Darm bildet", erklärt Aldrovandi. "Muttermilch-Bakterien, die den Darm besiedeln bereiten den Boden für nachfolgende Bakterien, die sich ansiedeln. Daraus ergibt sich eine Art Fingerabdruck, der bis ins Erwachsenenalter erhalten bleibt."
Von einigen wenigen Bakterien ist bereits konkret bekannt, welche gesundheitliche Vorteile sie bieten. In der Milch enthaltene Veillonella und Rothia-Stämme schützen beispielsweise vor Asthma. Bei Kindern, die nur kurz oder gar nicht gestillt wurden, ergab sich ein deutlicher Überhang der Gattung der Bacteroidaceae, die in Studien bei Kindern und Erwachsenen mit Übergewicht ebenfalls vorherrschen.

"Unsere Resultate sind jedenfalls eine starke Unterstützung für die geltende WHO-Empfehlung, dass während der ersten sechs Lebensmonate ausschließlich und bis zum Ende des ersten Lebensjahres zusätzlich gestillt werden sollte", schließen die Autoren ihre Arbeit.


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Bert Ehgartner steht auch für Vorträge, Filmvorführungen, etc. zur Verfügung. 
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Freitag, 26. Mai 2017

Italien verschärft die Impfpflicht

Schon bisher gab es in Italien Pflichtimpfungen. Diese sollen nun aber auf 12 Krankheiten ausgedehnt werden. Der Besuch von Kindergärten ist künftig an den Impfnachweis gebunden. Mehr als 800.000 Schüler sind von Zwangsimpfungen bedroht. Wer sich nicht an die Beschlüsse hält soll bis zu 7.500 Euro Strafe bezahlen. Der Widerstand gegen diese Gesetzesinitiative wächst in Italien. Besonders in Südtirol ist der Unmut enorm. Die Rede ist von einem "neuen Impffaschismus" und dem "Sieg der Pharmalobby".





Bevor solche Zwangsmaßnahmen durchgesetzt werden, hätte ein verantwortungsvoller Gesetzgeber auf seriöser Basis sicher stellen müssen, dass derartige Maßnahmen den Kindern nützen und sie nicht in ihrer Gesundheit gefährden. Die "Impfungen" gibt es - so generell gesprochen - nicht. Jede einzelne Impfung hat ihre eigene Geschichte, ihre Vorteile und ihre Nachteile. Und dass die Vorteile überwiegen, ist bei einer Reihe von Impfungen nicht garantiert.

Wissenslücken gibt es genug, hier ein paar Beispiele:
  • Es gibt keine guten Vergleichsstudien Geimpfte/Ungeimpfte 
  • Es gibt keine verlässlichen Informationen darüber, wie lange die toxischen Aluminiumverbindungen aus den Impfungen im Körper bleiben und was sie dort tun 
  • Es gibt zahlreiche Hinweise, dass Impfungen Störungen des Immunsystems auslösen und die Bildung von Auto-Antikörpern anregen 
  • Ob es spezielle Risikogruppen (z.B. genetische Voraussetzungen) gibt, Menschen, die besonders anfällig sind für Immunstörungen - und wie man diese vorab identifizieren könnte – ist unbekannt 
  • Bei Impfungen gibt es kaum Innovationen und keinen Druck hin zu mehr Sicherheit, weil ein paar Großkonzerne "unter sich" sind und von der Gesundheitspolitik, bzw. den Behörden vor Klagen bei Schäden geschützt werden 
  • Es gibt bei vielen Impfstoffen keine Auswahlmöglichkeit, keine Alternativen - z.B. Impfstoffe, die man inhalieren kann, Impfstoffe ohne Aluminium, ohne Hühnereiweiß, etc. 

Anstatt dafür einzutreten, diese Mängel zu beheben und viele andere Fragen zur Funktionsweise und Sicherheit von Impfungen objektiv durch gute Studien aufzuklären, werden Nichtimpfer mit Strafen bedroht.
Bei der Clique der fanatischen Impfbefürworter, die in Kritikern dumme Verschwörungstheoretiker sehen, deren Kinder als Bioterroristen herumlaufen und die eigenen Kinder gefährden, handelt es sich zumeist um Menschen, die mit Freude im Lager des Mainstream der Gesellschaft schwimmen und allen misstrauen, die gegen den Strom schwimmen.
Die fachliche Materie begreifen sie nur sehr oberflächlich. Doch das müssen sie auch nicht. Schließlich gibt es Mechaniker für die Autos, Mediziner für die Medizin und Laien, die sich besser an die Empfehlungen der Profis halten.
Dass es sich beim Impfwesen um eine ganz spezielle Blase der Medizin handelt, wo wissenschaftliche Regeln vielfach außer Kraft gesetzt werden, verstehen sie nicht - und wollen es auch nicht verstehen:

Dass beispielsweise…

  • in der Kontrollgruppe so gut wie nie eine neutrale Placebogruppe verwendet und meist eine neue Impfung gegen eine alte getestet wird. Auch wenn es sich dabei um vollständig unterschiedliche Krankheiten handelt, vor denen die Impfung schützen soll. 
  • Dies gilt sogar bei neuen Impfungen, wo nicht damit argumentiert werden kann, dass es "ethisch unverantwortlich" wäre, die Kontrollgruppe nicht zu impfen. Auch hier gibt es keine Vergleichsstudien Geimpfter vs. Ungeimpfter. 
  • Bei Impfstudien wird meist nicht die tatsächliche Wirksamkeit einer Impfung geprüft – also z.B. die Fähigkeit einer Diphtherie-Impfung die Diphtherie zu verhindern – sondern es werden vorwiegend so genannte Surrogat-Parameter erhoben. Meist handelt es sich dabei um Antikörper-Titer. Diese haben jedoch - wie sich bei der Analyse von Ausbrüchen zeigte – eine nur sehr beschränkte Aussagekraft. Impfexperten der STIKO raten von eigenständig durchgeführten Titertests - um den aufrechten Impfschutz zu kontrollieren - sogar dezidiert ab. 

Kontrollverlust
Ein weiterer für viele Impfbefürworter schwer verständlicher Fakt: Die Gesundheits-Behörden sind mit der Kontrolle der Sicherheit von Impfungen überfordert. Sie erfüllen ihre Funktion unzureichend und "auf mindestens einem Auge blind", weil sie seit vielen Jahren Impfpläne erstellen, Impfungen empfehlen oder sogar gesetzlich vorschreiben. Deshalb wären sie - in ihrem Selbstbild - ebenso für Schäden verantwortlich wie die Hersteller.
Sie müssen sich demnach selbst kontrollieren. Eine Aufgabe, der niemand ausgesetzt werden sollte, weil diese Aufgabe nicht zu erfüllen ist.
Das heißt, in der Realität wird die Sicherheit der Impfungen von den Herstellern kontrolliert und von den Behörden großteils durchgewinkt.
Gäbe es strenge Wirksamkeits- und Sicherheitskontrollen, so wären manche Impfungen nie zugelassen worden. Viele wären nicht mehr am Markt - oder würden vorübergehend vom Markt genommen bis die Auflagen zum Nachweis der Sicherheit und Wirksamkeit vollständig erfüllt worden sind.
In der Realität funktioniert es genau umgekehrt: Da werden strenge Studiendesigns und Kontrollen von den Behörden, den Ethik-Kommissionen und den Impfexperten zurück gewiesen und entrüstet verweigert. Obwohl wir aus Steuermitteln jährlich Milliarden für Impfungen ausgeben, werden die wenigen Millionen nicht investiert, die für eine unabhängige Kontrolle der Sicherheit und Wirksamkeit dieser Impfungen nötig wären.


Massen-Medikation

Impfungen sind der weltweit intensivste pharmazeutische Massen-Eingriff in das Immunsystem gesunder Menschen. Neugeborene, deren Immunsystem noch nicht im entferntesten ausgereift ist, werden ebenso geimpft wie ältere Menschen, deren Immunsystem nach ganz anderen Kriterien funktioniert. Egal. Meist gibt es eine Impfung für alle Altersgruppen. Auch die Dosis unterscheidet sich nur unwesentlich. Frühgeborene mit 1 Kilogramm werden genau gleich geimpft wie Säuglinge mit dem fünffachen Gewicht.

Heute leidet bereits ein Drittel der Kinder und Jugendlichen an Allergien, Autoimmunerkrankungen und Entwicklungsstörungen. Niemand weiß die genauen Ursachen.

Wenn auch nur ein Teil dieser Fälle von Impfungen ausgelöst wird, dann bedeutet das, dass die Solidargemeinschaft mit Milliarden Euro belastet und bei hunderttausenden Menschen die Lebensqualität geschädigt oder sogar vernichtet wird.


Es ist offensichtlich, dass es sich bei der Anerkennung dieser Fakten, die ich hier aufgelistet habe, um eine Minderheitenposition handelt.
Die Mehrheit der "Impfexperten" sieht keinerlei Probleme und weigert sich standhaft in ihrem Lieblingsfach wissenschaftliche Kriterien anzuwenden.
Falls doch einmal Probleme auftreten sollten, heißt es, "müssen diese hinter verschlossenen Türen im Kreise von Impfexperten intern diskutiert werden". Eine offen Diskussion wäre kontraproduktiv, denn "das wäre Wasser auf die Mühlen der Impfgegner und würde die Impffreudigkeit der Bevölkerung gefährden".

Die meisten der extremen Impfbefürworter bekommen von solchen Vorbehalten der Behörden ohnedies nichts mit. Impfungen sind für sie unanfechtbar, der Gipfel der medizinischen Kunst, eine Gesundheitsversicherung an die sie ganz fest glauben.
Obwohl sie beim Impfen eine in Wahrheit recht esoterische Haltung einnehmen, bezeichnen sie sich dennoch als "Skeptiker" und halten sich für extrem wissenschafts-affin.
Ob es sich dabei um eine Art Schizophrenie handelt, um Intelligenz-Defizite oder den Zwang zur Anpassung an gesellschaftliche Normen ist nicht ganz klar.
Jedenfalls handelt es sich um Extremisten. Und in Italien sind diese Extremisten offenbar besonders aggressiv und mehrheitsfähig.

Unter derartigen Voraussetzungen sind es nicht die Impfverweigerer, die unverantwortlich handeln indem sie Gesetzesbruch begehen, sondern es gilt das Gegenteil:
Jene Eltern verhalten sich verantwortungsvoll, die unter derartigen Voraussetzungen dem Druck standhalten und einzelne Impfungen zum Wohl der Gesundheit ihrer Kinder verweigern.


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