Mittwoch, 1. Juli 2015

Frühgeborene: Belastungstest Impftermin

Frühgeborene mit niedrigem Geburtsgewicht zu impfen, ist eine riskante Praxis. Das zeigt die größte bislang dazu durchgeführte Studie mit knapp 14.000 Babys. In den drei Tagen nach einer Impfung steigt das Risiko einer Sepsis auf das Siebenfache, die Notwendigkeit für künstliche Beatmung verdoppelt sich. Und auch Todesfälle treten vermehrt auf.


Impfungen sind für Frühgeborene eine enorme Belastung
(Foto: Pan American Health Organisation)
Für Mitarbeiter auf Frühgeborenen-Stationen stellt es oft eine schwierige Entscheidung dar, wenn die Impftermine der Babys näher rücken: Soll man sie später impfen, gar nicht impfen? Oder ist es speziell bei diesen winzigen Persönchen umso notwendiger, die Impfungen rechtzeitig zu geben, um sie damit vor Infektionen zu schützen?
Es gibt zahlreiche Arbeiten, die an Frühgeborenen-Abteilungen durchgeführt worden sind und diese Fragen untersuchen. Sie sind jedoch oft recht klein und von bescheidener Qualität. Zudem ergaben sie widersprüchliche Resultate. Einige Arbeiten fanden ein höheres Risiko für die Entstehung von Fieber und Atemproblemen nach dem Impftermin, andere gaben Entwarnung.

Erhöhte Temperatur kann den Kreislauf des unreifen Organismus überfordern. Fieber stellt aber auch ein indirektes Risiko dar. Denn dabei schwingt immer auch der Verdacht einer lebensgefährlichen Sepsis mit. Und um dies zu prüfen, müssen die Kinderärzte eine Reihe von belastenden Untersuchungen an den fragilen Babys vornehmen: Blut wird abgenommen, Harn gesammelt. Oft wird vorbeugend auch noch Antibiotika gegeben, was eine weitere Belastung für das entstehende Immunsystem und die Abwehrkräfte der Babys darstellt.
Das Dilemma lautet nun: Was ist relevanter für die Babys, ein möglicher Schaden durch eine impfpräventable Krankheit oder ein Schaden durch die Impfung selbst?

Der Osteopath Stephen D. DeMeo von der pädiatrischen Abteilung der Duke University School of Medicine in Durham, North Carolina, unternahm nun zusammen mit einem Ärzteteam den Versuch, diese Frage systematisch zu untersuchen. Die Mediziner sammelten dazu aus mehreren Kliniken die Daten von insgesamt 13.926 Babys, die bei der Geburt weniger als ein Kilogramm gewogen hatten. Die Resultate dieser mit Abstand größten bisher durchgeführten Studie wurde im Juni auf der Webseite des Fachjournals JAMA-Pediatrics veröffentlicht.


Krisen und Todesfälle 

Die Wissenschaftler verglichen einen Zeitraum von drei Tagen vor und drei Tagen nach der Impfung und fanden folgende Unterschiede:
  • Die Notwendigkeit der Beatmung der Babys verdoppelte sich von 0,7 auf 1,4 Prozent (pro Tag und Baby)
  • Die Notwendigkeit zur Intubation stieg von 0,2 auf 0,4 Prozent
  • Das Risiko einer Sepsis-Evaluierung stieg von 0,5 auf 2 Prozent
In den Tagen vor einer Impfung war die belastende Prozedur demnach bei einem von 200 Babys notwendig, in den Tagen nach der Impfung bei einem von 50 Babys. Das Risiko hatte sich vervierfacht.
Gleichzeitig stiegen eigenartigerweise auch die positiven Resultate der Laboruntersuchung auf Bakterien im Blut um das mehr als Siebenfache an. Von den 235 Blutuntersuchungen, die im Zeitraum vor einer Impfung gemacht wurden, waren gerade mal 5 positiv (2,1%). Im Zeitraum nach der Impfung waren hingegen 39 der 1.035 veranlassten Blutkulturen positiv (3,8%).

In den drei Beobachtungstagen nach der Impfung kam es in der Studie zu fünf Todesfällen. Nur bei drei Babys wurde eine Todesursache in die Akten eingetragen. Diese lauteten:
  • Perforierter Darm 
  • Darmentzündung mit vermuteter Sepsis
  • Lungenentzündung mit Atemstillstand


Kombi-Impfungen sind nicht riskanter als Einzelimpfungen

Anstatt näher auf diese Todesfälle einzugehen, widmen sich die Autoren der Frage, welches Risiko es für die Frühgeborenen bedeuten könnte, wenn Impfungen verschoben werden. Ein Fünftel der Impfungen werden wegen instabiler Gesundheit der Babys nicht zu den vorgesehenen Terminen gegeben, heißt es in der Arbeit. "Das Verschieben von Impfungen bedeutet für diese ohnehin schon sehr fragile Patientengruppe eine erhöhte Gefährdung, während des ersten Lebensjahres an impfpräventablen Krankheiten zu erkranken und zu sterben."
Die Autoren verweisen auf mehrere Studien, welche den Impfstatus von Frühgeborenen untersuchen. Verweise auf Arbeiten, welche den postulierten Schutzeffekt von Impfungen überprüft haben, gibt es jedoch keine. Offenbar handelt es sich bei dieser Aussage also um eine bloße Annahme, die bislang nicht durch Daten untermauert ist.

Im Gegensatz dazu liefert die aktuelle Studie viele Daten zu den konkreten Auswirkungen der einzelnen Impfungen auf den allgemeinen Gesundheitszustand der Babys:
Mehr als 90 Prozent der Studienteilnehmer erhielten mindestens drei Impfungen. Am häufigsten gegeben wurde die Pneumokokken-Impfung, gefolgt von HiB-Einzelimpfung und der Fünffachimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio und Hepatitis B.
Impfstoffe mit Lebendviren- oder bakterien wurden nicht gegeben, es handelte sich ausschließlich um Totimpfstoffe mit Aluminiumsalzen als Wirkverstärker.
Die einzelnen Impfstoffe unterschieden sich nur wenig in ihren Auswirkungen. Atemprobleme traten am ehesten nach der Fünffach-Impfung sowie der gemeinsamen Gabe von Hepatitis B und HiB-Impfung auf. Bei der zuletzt genannten Kombo gab es auch am häufigsten Sepsis-Verdacht. Am meisten intubiert wurde nach Diphtherie-Tetanus-Pertussis Dreierimpfung sowie der Polio-Einzelimpfung. "Insgesamt fanden wir keine Hinweise, dass Kombinationsimpfungen belastender sind als Einzelimpfungen", folgern die Studienautoren.

Sie warnen zum Schluss ihrer Arbeit noch, dass ihre Ergebnisse keinen Beweis für die Auswirkungen der Impfungen darstellen, sondern lediglich als Evidenz für eine Korrelation taugen. Um zu sicheren Aussagen zu gelangen, bräuchte es neue eigens dafür ausgerichtete Studien, welche die Auswirkungen der einzelnen Impfungen prospektiv untersuchen und damit Aufschlüsse geben können, welches Timing am wenigsten Nebenwirkungen auslöst. Nur so eine Studie, schreiben die Autoren, könne Sicherheit schaffen.


Aluminium-Schock für Frühgeborene

In einer weiteren etwas älteren Studie untersuchten die Wissenschaftler am Tag nach der Impfung den Aluminiumgehalt im Blut der Frühchen.
Sie hatten sich Sorgen gemacht, weil andere Studien gezeigt hatten, dass Frühgeborene, die mit spezieller Fertigmilch ernährt werden, eine hohe Aluminiumbelastung abkriegen. "Solche Nahrung enthält mehr als 4 bis 5 µg/kg/d Aluminium und es wurde gezeigt, dass sich dies in einer verzögerten Entwicklung des Nervensystems auswirkt", schreiben die Studienautoren einleitend. "Nach US-amerikanischem Impfplan bekommen die Babys jedoch beim 2-Monats Check-Up Termin gleich mehrere Aluminium-haltige Impfungen in die Muskeln mit einer Gesamtmenge von bis zu 1225 µg Aluminium. Diese Dosis liegt deutlich über den Sicherheitsgrenzen, die für die Ernährung der Frühgeborenen gelten."

An der Studie nahmen 15 Frühchen teil. Sie erhielten nach Impfplan im Alter von zwei Monaten drei Impfungen mit einem Aluminiumgehalt von 1,2 Milligramm. Am Tag nach der Impfung wurde ihnen Blut abgenommen und der Harn gesammelt.

Was war nun das Resultat?
"Wir fanden, dass sich der Aluminiumgehalt im Harn und im Blut nach der Impfung nicht signifikant veränderte."
Die Autoren interpretierten das als gute Nachricht.
Fragt sich bloß warum. Denn wenn das Aluminium nicht ausgeschieden wird, so heißt das ja nichts anderes, als dass es im Organismus der Frühgeborenen bleibt und dort alles mögliche anstellen kann.

Die Autoren freuen sich des weiteren, dass sie - nach ihrem Wissensstand - die erste Arbeit an Menschen durchgeführt haben, die diese Frage überhaupt untersucht hat: "Wir kennen keine Arbeit, wo der Aluminiumspiegel im Blut von Babys nach Impfungen gemessen wurde", schreiben sie. "Unsere Studie ist mit 15 Teilnehmern zwar klein, aber die wichtigste Studie, die diesen Effekt des Anstiegs von Aluminium nach Impfungen bisher untersucht hatte, war eine Studie an 6 Kaninchen."

Die Wissenschaft vom Impfen scheint voller Abgründe: Auf der Basis von Studien mit wenigen Tieren wird also die Impfung von Abermillionen gesunder Babys durchgeführt.

Die Autoren fanden allerdings noch einen weiteren interessanten Effekt der Impfung. Sie untersuchten ihre Blutproben außerdem auf ihren Gehalt an essentiellen (lebensnotwendigen) Elemente im Organismus wie Eisen, Mangan, Zink oder Selen.
Alle Werte dieser wichtigen Spurenelemente sanken stark ab.
In der Medizinliteratur fanden sie Beispiele, wo das ebenfalls passiert: "Dieselben essentiellen Elemente zeigen auch bei Entzündungen infolge von Trauma oder Verbrennungen einen starken Abfall."
Die Impfung von Frühgeborenen hat also ähnliche Auswirkungen auf die Spurenelemente im Blut wie ein schwerer Autounfall. Das klingt nicht sehr beruhigend!

Zum Abschluss ihrer Arbeit warnen die Autoren noch:
"Weil Spurenelemente eine wichtige Rolle spielen in der Entwicklung der Nerven und des Immunsystems, sollte der Effekt von Impfungen auf diese Elemente noch genauer untersucht werden."


Mein persönliches Resümee: 

Es ist erstaunlich mit welcher Naivität die Autoren der zweiten Studie ihre Resultate berichten. Eigentlich ist es ein handfester Skandal, auf welches bodenlose Unwissen man stößt, sobald im Impfwesen auch nur ein wenig tiefer gebohrt wird. Frühgeborene zählen zu den am meisten bedrohten Risikopatienten. Und sie mit potenziell neurotoxischen Substanzen zu bombardieren, von deren Wirkung man noch nicht einmal die primitivsten Grundlagen kennt, ist unglaublich fahrlässig.
Wenn die Autoren am Schluss die Hoffnung äußern, dass jemand die Effekte der Alu-Zusätze auf den beobachteten Abfall der lebensnotwendigen Spurenelemente untersuchen sollte, so ist das fast rührend naiv. Wo sie doch selbst offenbar die ersten waren, die überhaupt mal auf die Idee gekommen sind, bei Babys die Aluminiumwerte zu messen.
Doch weiter so, nur Mut! Es braucht eine ganze Legion solcher jungen neugierigen Forscher, die ein Wissens-Vakuum füllen, das ihnen die Vorgänger-Generationen hinterlassen haben.

Ebenso gut gemacht aber deutlich aufwändiger ist die erste Studie, in der die Wissenschaftler die Daten von fast 14.000 extremen Frühchen gesammelt und ausgewertet haben. Auch sie ist ein Pionierwerk, eine dringend nötige Arbeit, welche die widersprüchlichen Resultate der vielen kleinen Vorgänger-Studien an Aussagekraft deutlich übertrifft. Dort hatten einige Arbeiten suggeriert, dass die Impfung von Frühgeborenen keinerlei Belastung darstellt; andere fanden das Gegenteil. Nun sollte eigentlich die Notwendigkeit für die von den Autoren geforderten Nachfolge-Studien klar und deutlich dargelegt sein.

Um den Nutzen der Impfung von Frühgeborenen objektiv beurteilen zu können, bräuchte es zudem eine verlässliche Abschätzung des Risikos, das von den impfpräventablen Krankheiten aus geht. Nur damit wäre eine informierte Entscheidung möglich. Derzeit ist nur das Risiko abschätzbar, welches die Impfungen selbst für die Frühgeborenen darstellen. Der Nutzen wird hingegen nur behauptet, ist aber bislang nicht konkret gemessen worden.
Wenn immerhin fünf von 14.000 Babys binnen drei Tage nach der Impfung sterben und bei mehr als 1.000 Babys schwere gesundheitliche Krisen mit Fieber, Atemaussetzern und Verdacht auf Sepsis auftreten, so zeigt dies deutlich, dass Impfungen ein hohes Risiko für die Gesundheit der Frühgeborenen darstellen.

Aber ob das ausreicht, um auch die "Impfexperten" und die Bedenkenträger in den Ethik-Kommissionen von der Notwendigkeit einer sorgsam geplanten vergleichenden Studie mit einer deutlich später zu impfenden Kontrollgruppe zu überzeugen, ist weniger gewiss.
Wenn sich die Hardcore-Impflobby ohne Rücksicht auf Verluste an den Status Quo klammert und objektive wissenschaftliche Forschung weiterhin behindert, trägt sie dazu bei, dass die Skepsis in der Bevölkerung gegenüber dem Impfen laufend weiter steigt.

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