Wenn Impfungen unter Verdacht geraten, dass sie Krankheiten auslösen, statt vor ihnen zu schützen, gehen im Impfwesen intern die Alarmglocken los. Dann rücken statistisch versierte Wissenschaftler aus, um diesen Verdacht zu untersuchen. Und meist wird er umgehend widerlegt. So auch diesmal bei Alu-Impfungen. Doch offensichtlich ist der Krug mit der Entlastungsbotschaft einmal zu oft zum Brunnen gegangen und zerbrochen. Denn mittlerweile mussten die Autoren die Verwendung falscher Daten einräumen - und plötzlich kehrt sich die Kernbotschaft sogar um. – Eine Recherche mit Updates.
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Studienleiter Anders Hviid lieferte auch in der Vergangenheit verlässlich gute Impf-Nachrichten |
Und was war das Resultat?
In zwei der drei untersuchten Hauptgruppen - bei Allergien und Autoimmunerkrankungen - stellte sich heraus, dass die Menge des Aluminiums in den Impfungen keinen Einfluss auf das Krankheitsrisiko im Kleinkindalter hat. Alle Resultate sind unauffällig.
Und bei der dritten Hauptgruppe, den diversen Entwicklungsstörungen von ADHS bis Autismus, ergibt sich sogar ein signifikanter Schutz, wenn mehr Aluminium in den Impfungen ist.
WOW!
Wie das biologisch plausibel sein soll, wäre eine interessante Frage gewesen. Immerhin gibt es von Bakterien bis zum Menschen keinen einzigen bekannten biologischen Mechanismus, wo Aluminium eine sinnvolle Rolle spielt. Auf der anderen Seite sind mehr als hundert biologische Abläufe bekannt, die von Aluminium-Ionen gestört oder unterbunden werden. Das Element Aluminium ist eindeutig toxisch und wurde während der Evolution als unbrauchbar und gefährlich aussortiert. Insofern ist es biologisch vollständig unplausibel, dass Aluminium plötzlich vor Autismus schützen soll. Doch diese Frage wurde gar nicht gestellt.
Das hätte wohl zu sehr abgelenkt von der eigentlichen Botschaft: "Aluminiumhaltige Impfungen haben keinerlei Einfluss auf die ständig zunehmenden chronischen Krankheiten bei Kindern."
Und in diesem Sinne wurde die Studie nach Erscheinen auch weltweit gefeiert. "Impfstoffe verursachen weder Autismus noch Asthma", titelte die Apotheken-Umschau.
eltern.de gab mit der Botschaft: "Aluminium in Impfungen - Kein Grund zur Sorge" Entwarnung und zitierte Anders Hviid mit der Aussage: "In einer Zeit, die von weit verbreiteten Fehlinformationen über Impfstoffe geprägt ist, ist es von entscheidender Bedeutung, sich auf fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zu stützen."
Und die von Bill Gates gegründete globale Impfallianz GAVI verkündete fast wortgleich: "In einer Zeit, in der die Besorgnis über die Sicherheit von Impfstoffen und die Verbreitung von Fehlinformationen zunimmt, sind diese Ergebnisse eine eindeutige Bestätigung für den Wert und die Sicherheit routinemäßiger Impfungen im Kindesalter."
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"Fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse" sollen vor Fehlinformationen schützen (eltern.de) |
Peinlicher Fehler
Nur 2 Tage nach Veröffentlichung der Studie waren die Autoren jedoch gezwungen, ein "Erratum" zu veröffentlichen. Irrtümlich, so Anders Hviid, seien falsche Zahlen ins Supplement der Publikation gerutscht. - Betroffen sind davon die Daten für Entwicklungsstörungen. Die seien aus einer anderen Datenbank - und man habe verabsäumt, sie bei der Publikation durch die neuen Daten zu ersetzen. Das habe aber keine wesentlichen Änderungen in den Aussagen der Studie verursacht.
Nun, diese Botschaft ist falsch. Denn die neuen Daten im Supplement ziehen nun einige der Aussagen im Haupttext der Studie in Zweifel. So etwa die seltsamen Resultate, dass eine höhere Aluminium-Dosis in Impfungen einen statistisch signifikanten Schutz vor ADHS und Autismus bietet.
Mit den neuen, korrigierten Daten hat sich das nun teilweise ins Gegenteil umgedreht. Kinder aus der höchsten Alu-Gruppe hatten nun nämlich ein signifikant höheres Risiko, mit Autismus oder anderen Entwicklungsstörungen diagnostiziert zu werden, als Kinder aus der mittleren Alu-Gruppe. Im US Magazin "The Defender" wird deshalb zum Rückzug der ganzen Studie aufgerufen.
Aluminium und dessen "schmutziges kleines Geheimnis"
Im nächsten Jahr sind es genau 100 Jahre, dass erstmals Alu-Verbindungen in Impfungen als Adjuvantien (Hilfsstoffe) eingesetzt wurden. Der englische Chemiker Alexander Glenny versuchte im Jahr 1926 mit der Zugabe von Aluminium die schlecht wirksamen Diphtherie und Tetanus Impfstoffe aufzupeppen. Tatsächlich zeigten die damit geimpften Versuchstiere einen höheren Antikörper-Titer. Was genau hier im Organismus ablief verstanden weder Glenny noch seine Kollegen. Doch warum lange nachforschen, wenn der Effekt passt. Was zählte war der höhere Titer. Denn er galt als Beleg für eine bessere Wirksamkeit der Impfung. Aluminium galt in der Folge als "dirty little secret" - als "schmutziges kleines Geheimnis" der Immunologie.
Erst in den letzten 20 Jahren wurden die immunologischen Hintergründe dieses Mechanismus halbwegs aufgeklärt. Lebendimpfungen - wie etwa die Masern oder Mumps-Impfung - enthalten abgeschwächte, aber lebende Viren. Sie brauchen keine Wirkverstärker, weil sie selbst vom Immunsystem erkannt werden und eine normale Immunreaktion auslösen. Bei den Totimpfungen, die über Formaldehyd abgetötete Viren oder Bakterien, oder nur einzelne Proteine enthalten, würde das Immunsystem hingegen kaum reagieren, weil von diesen Viren- und Bakterienteilen keine Gefahr ausgeht. Deshalb der niedrige Titer.
Hier kommt nun Aluminium ins Spiel: Die mit der toxischen Aluminiumverbindung versetzte Impfung wird ins Muskelgewebe injiziert und verursacht dort massenhaft Zelltod. Dies löst eine Entzündung aus und Millionen von Immunzellen kommen an die Einstichstelle. Nun werden auch die toten Wirkstoffe aus der Impfung ernst genommen und erkennungsdienstlich behandelt. Denn theoretisch, so die "Überlegung" des Immunsystems, könnten sie ja an dem Zell-Massaker mitschuldig sein.
Mit diesem Trick arbeiten Impfungen seit bald 100 Jahren. Ob die Alu-Verbindungen auch sicher sind, galt als zweitrangig. Seriöse Sicherheitsstudien wurden nie durchgeführt. Genauere Details zu diesen abenteuerlichen Vorgängen zeige ich in meinem Film "Unter die Haut - Was macht Aluminium in Impfungen?"
Funktionieren Impfungen wie eine Vergiftung?
Nun sollte also endlich eine Studie zur Sicherheit der Alu-Impfungen durchgeführt werden.
Doch bereits das Design der Studie erscheint seltsam.
Die Impfungen von mehr als 1,2 Millionen dänischen Kindern wurden ausgewertet und die darin enthaltene Menge an Aluminium bestimmt. In der Folge wurden die Kinder in drei Gruppen eingeteilt.
- 42.990 Kinder kamen in die Gruppe mit 0 bis 1,5 Milligramm Aluminium
- 701.571 Kinder in die Gruppe mit 1,5 bis 3 Milligramm Aluminium
- 464.378 Kinder in die Gruppe mit mehr als 3 bis 4,5 Milligramm Aluminium
34.547 Kinder wurden aus der Studie ausgeschlossen, weil sie Impfungen mit mehr als 4,5 Milligramm Aluminium erhalten hatten. Das, so die Autoren, erschien ihnen unrealistisch.
Kurios ist auch die statistische Adjustierung, die Anders Hviid und sein Team vornahmen. Weil wenig geimpfte Kinder deutlich seltener beim Arzt waren, wurde das statistisch angepasst. In einem Letter an das Journal 'Annals of Internal Medicine' wies Dr. Paul Koshy darauf hin, dass der Fakt, dass "höhere Aluminiummengen mehr Arztkontakte nach sich ziehen" auch eine "dosisabhängige Reaktion" sein könnte. Statt so etwas zu berücksichtigen wurden daraus resultierende Effekte statistisch geglättet und unsichtbar gemacht.
In der Studie wurden Alu-geimpfte Kinder mit anderen Alu-geimpften Kindern verglichen. Die Resultate basieren auf der Frage, ob es für die Kinder ein Krankheitsrisiko darstellt, wenn die erhaltenen Impfungen etwas mehr oder etwas weniger Aluminium in den kindlichen Organismus einbringen.
Dieses Studien-Design geht von der Annahme aus, dass sich Krankheiten des Immunsystems gleich entwickeln, wie z.B. eine Bleivergiftung. Dass es also auf die Dosis ankommt.
Dabei haben die Autoren der Studie die bekannte Tatsache ignoriert, dass Allergien, Autoimmunerkrankungen und auch die Störungen des autistischen Spektrums massiv von der genetischen Empfänglichkeit abhängen. Während viele Kinder problemlos 10 oder mehr Alu-Impfungen vertragen, kann bei empfänglichen Kindern eventuell schon die erste oder zweite Impfdosis einen Schaden anrichten.
Mehr als 15.000 ungeimpfte Kinder als Vergleichgruppe
"Es wäre viel einfacher und aussagekräftiger gewesen, wenn man einfach Säuglinge, die nie einen Impfstoff mit Aluminiumzusatz erhalten haben, mit Säuglingen verglichen hätte, die einen solchen Impfstoff erhalten haben", kritisierte der englische Toxikologe und Aluminium-Experte Christopher Exley - ebenfalls in einem Letter an das Journal.
Anders Hviid entgegnete darauf, dass vollständig ungeimpfte Kinder relativ selten sind. "Sie sind wahrscheinlich auch nicht mit geimpften Kindern hinsichtlich Faktoren wie Lebensstil vergleichbar." Deshalb lasse sich eine Gruppe ungeimpfter Kinder statistisch nur schwer kontrollieren.
Ein recht eigenartiges Argument, das offenbar bedeuten soll, dass man gar keine Studien durchführen kann, in denen geimpfte mit ungeimpften Kindern verglichen werden.
Gerade das wäre aber - nach Ansicht vieler Kritiker - dringend nötig, um die Ausgangsfrage der Studie tatsächlich zu beantworten.
Zumal es die Daten der ungeimpften Kinder ja gab: 15.237 Kinder hatten laut dänischem Impfregister gar keine Alu-Impfung erhalten.
Und nun wirds spannend.
Aus den Daten, die im Supplement der Studie enthalten sind, kann man nämlich die Fallzahlen der ungeimpften Kinder errechnen. Bevor die Studie korrigiert wurde, ergab sich auch hier das kuriose Resultat, dass Aluminium in Impfungen offenbar vor Autismus und ADHS schützt.
Mit den korrigierten Daten kippt der Trend aber nun komplett in die Gegenrichtung. Nun sieht es so aus, dass Aluminium neurologische Entwicklungsstörungen begünstigt.
Auch bei diversen Allergien haben ungeimpfte Kinder ein signifikant geringeres Risiko.
Updates folgen
Ich will dazu hier - noch - keine näheren Details nennen. Derzeit werden die Daten von Statistik-Fachleuten genauer analysiert. Weitere Briefe an das Journal sind in Vorbereitung.
Sobald das durch ist, werde ich weiter berichten.
Doch eines steht bereits fest: Anders Hviid, der als weltweit führender Impfexperte gilt und bereits in einigen anderen Studien mit Hilfe des dänischen Impfregisters Impfungen (z.Bsp. Covid, MMR, HPV) von Verdachtsmomenten frei gesprochen hat, hat sich mit der Schlamperei (?) bei der Veröffentlichung dieser Studie einen schweren Image-Schaden eingefangen.
Einen Beleg, dass Alu-Impfungen nichts mit den 50 untersuchten Krankheiten zu tun haben, hat diese Studie - trotz aller Behauptungen - ganz eindeutig nicht erbracht.
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