Dienstag, 16. Januar 2018

Was Persönliches über mich

Mit der Hilfe von Gert Lanser und Lazar Muschailov, zwei Freunden, die glücklicherweise auch noch Profis im Bereich Graphik und Web-Layout sind, habe ich kürzlich meine neue Homepage online gestellt. Dort gibt es einen Menüpunkt "über mich" und das brachte mich auf die Idee, hierzu textlich mal ein wenig auszuholen. 

Ich bin 1962 im niederösterreichischen Mostviertel in Waidhofen an der Ybbs geboren, der Region aus der meine Mutter stammt. Die Familie meines Vaters kommt aus dem Böhmerwald. Sie wurden als Österreicher nach dem Krieg ausgewiesen und mussten ihre Heimat mit ein paar Habseligkeiten verlassen.
Wehrgraben

Aufgewachsen bin ich in Steyr, mitten im Wehrgraben, umgeben von gleich drei Armen des namensgebenden Flusses. Ich bin ein Kind der Kreisky-Ära und hatte als erster in unserer Familie das Privileg, ein Gymnasium zu besuchen. Nach der Matura begann ich in Wien zu studieren. Zunächst Informatik, das ich jedoch bald wieder sein ließ, weil ich dort nicht das Programmieren lernte, wie ich mir erhofft hatte, sondern eine mühsame theoretische Art der Mathematik, die mir staubtrocken erschien.

Schon immer interessierte ich mich brennend für Kino, Literatur und Journalismus. Nach dem Zivildienst begann ich an der Universität Wien ein Studium der Publizistik und Politikwissenschaften. In den Sommermonaten arbeitete ich als Volontär bei der traditionsreichen „Arbeiter-Zeitung“. Nebenher verdiente ich meine ersten Honorare als Sportjournalist beim „OÖ – Tagblatt“.

Meine erste Anstellung verdanke ich dem österreichischen Zeitungszaren, Milliardär, Gründer der „Kronen-Zeitung“, langjährigen Dichand-Feind und Herausgeber der „Ganzen Woche“, Kurt Falk. Es waren wilde und interessante sieben Jahre, in denen ich das Journalistenhandwerk als Mitarbeiter in beinahe allen Ressorts (außer Politik) von der Pike auf lernte, die letzten beiden Jahre als Mitglied der Chefredaktion. Während dieser Jahre interessierte ich mich bereits immer mehr für Wissenschaft und Medizin.

Christian Skalnik, ein Freund aus Studienzeiten hatte sich – gemeinsam mit Kurt Langbein, dem Mitautor des Bestsellers „Bittere Pillen“ – selbstständig gemacht und ein auf hoch qualitativen Wissenschaftsjournalismus spezialisiertes Redaktionsbüro gegründet. Als ich 1997 dorthin wechselte, war ich gleich auch mitten drin bei der Gestaltung von Dokumentarfilmen. Speziell mit Kurt Langbein habe ich seither eng zusammengearbeitet und einige Bücher sowie zahlreiche Filme mit ihm gemacht.

Seit 1999 bin ich selbstständig und habe einen Gewerbeschein für Filmproduktion.

Nebenher absolvierte ich an der Universität Wien einen über zwei Semester laufenden Kurs für Evidenzbasierte Medizin, der für fertige Mediziner angeboten wurde. Als Chefredakteur des Medizin-Portals „Surfmed“, das Redaktionsbüros in Wien und Köln betrieb, bekam ich von der Lehrgangsleitung aber eine Sondergenehmigung, daran als Nicht-Mediziner teilzunehmen.

Ich arbeitete vermehrt auch außerhalb des Redaktionsbüros von Langbein & Partner (Christian Skalnik war mittlerweile ausgestiegen) und schrieb einige Sachbücher für deutsche Verlage (Piper, Hoffmann & Campe, Lübbe).

Ab 2011 hatte ich Pläne, ein kritisches Buch über die Herstellung und den Einsatz von Aluminium zu schreiben. Trotz heftiger Bemühungen meines deutschen Agenten erhielt ich von allen großen Verlagen Absagen. Das Thema schien ihnen, wie mir mitgeteilt wurde, als zu polarisierend. Schließlich lernte ich Gottfried Ennsthaler kennen, einen ebenso eigenwilligen wie charakterfesten Verleger, der keine Scheu vor heißen Themen hat. Sein Sohn Christoph setzt mittlerweile diese Tradition fort und ich habe seither alle meine aktuellen Bücher im Verlag Ennsthaler veröffentlicht.

Als berufliche Meilensteine möchte ich drei Themenbereiche anführen, die ich mit meiner journalistischen Arbeit beeinflusst habe:

Übergabe von 300.000
Unterschriften an Heinz Fischer



  1. Im Jahr 1992 habe ich mehrere Monate durchgängig nach Stall gerochen. Ich recherchierte eine Serie zu den „Qualen unserer Nutztiere“ und beschrieb anschließend über 57 Folgen jeweils auf Doppelseite in der von Kurt Falk neu gegründeten Tageszeitung „Täglich Alles“, welche Zustände in der landwirtschaftlichen Tierhaltung damals herrschten. Dafür sind wir nachts in Tierfabriken eingestiegen, haben elende Kälber in Isolationshaft, Muttersäue, die sich nicht bewegen konnten und fünfstöckige Käfig-Batterien mit 70.000 Hühnern pro Halle porträtiert. Wir sammelten im Lauf der Berichterstattung insgesamt mehr als 300.000 Unterschriften für ein neues strenges Tierschutzgesetz und gaben den entscheidenden Anstoß für den Einstieg der Supermärkte in die Bio-Landwirtschaft. „Wenn bereits der Boulevard sich an diese Themen herantraut“, sagte der Bio-Pionier Werner Lampert, der damals für die Supermarktkette Billa an der Entwicklung der Marke „ja! Natürlich“ arbeitete, „dann ist die Zeit reif, das auch wir in die Bio-Landwirtschaft einsteigen."
  2. Profil-Cover Transfette
  3. Im Zuge einer Recherche zur Relevanz der Cholesterin-Hysterie stieß ich auf das Thema Transfette. Die Resultate aktueller Studien wiesen darauf hin, dass diese billigen Industriefette, die künstlich aus Mais oder Sonnenblumen erzeugt wurden, ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko darstellten, als das so verteufelte Cholesterin. Millionen von Menschen sind wegen der „herzgesunden“ transfettverseuchten Margarinen, Frittieröle und Back-Zusätze an Herzkrankheiten gestorben. Ich kontaktierte dänische Experten, die als erste in der EU hier eine kritische Haltung einnahmen und schrieb mehrere Titelgeschichten für das österreichische Nachrichtenmagazin „Profil“. Das Thema schlug richtig ein und wurde auch von anderen Medien übernommen. Schließlich kontaktierte mich eine Abordnung von McDonalds. Wir trafen uns an einer Autobahn-Raststätte und sie präsentierten mir die Pläne, exklusiv für Österreich künftig transfett-freie Frittier-Öle einzusetzen. Bald war Österreich – nach Dänemark – das zweite Land der EU, das hier gesetzliche Regelungen einführte. Mittlerweile sind Transfette in den meisten Ländern weltweit streng reglementiert. 
  4. Bevor mein Buch „Dirty Little Secret“ und der darauf aufbauende Dokumentarfilm „Die Akte Aluminium“ erschien, musste man in Drogerieläden lange suchen, um ein Deo ohne Zusatz von Aluminiumverbindungen zu bekommen. Heute ist es beinahe umgekehrt. Nur noch vereinzelt finden sich die toxischen Zusätze in Deos, weil sich herumgesprochen hat, dass Aluminium das Risiko von Brustkrebs, Alzheimer und vielen anderen Krankheiten erhöhen kann. Ich trete vehement dafür ein, die Wissenschaft nicht den Lobbys zu überlassen. Unsere Gesellschaft muss es sich leisten, für ihre Bevölkerung eine strenge Kontrolle der Produkte der Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie durchzusetzen. Diese Arbeit ist noch lange nicht beendet, denn es bestehen in der Wissenschaft Tabus und blinde Flecken, die Außenstehende nicht für möglich halten würden. Speziell das Impfwesen, ein besonders sensibler Bereich der Vorsorgemedizin, ist durchsetzt von solchen Tabus. Mit meiner Arbeit möchte ich dazu beitragen, auch hier eine längst fällige öffentliche Diskussion zu entfachen und das Impfen in den Bereich einer „normalen Wissenschaft“ zurück zu holen. Nur dort, wo der Austausch kritischer Argumente gepflegt wird, ist Innovation möglich. Und dies will ich mit meiner Art von journalistischem Zugang fördern.
Liesl und Bert Ehgartner
Privat bin ich ein Familienmensch. Ich bin verheiratet mit Liesl Ehgartner, die als Pikler-Pädagogin in meiner Umgebung allseits bekannt ist. Wir sind seit 1989 ein Paar und haben sechs Kinder – die jüngsten drei davon gemeinsam. Ich betreibe gerne Sport, gehe Wandern, liebe das Tarockspiel und viele andere Spiele, bin Fußballfan und in unserem Haushalt für das Kochen zuständig. Wir leben in der Nähe von Neulengbach am Rand des Wienerwaldes – ziemlich genau zwischen Wien und St. Pölten.