Dienstag, 9. März 2021

Impf-Weltmeister Israel hat auch bei den Corona-Fällen die Nase vorn

Rundum wird Israel als Vorbild präsentiert wie man der Corona-Krise beikommt. Österreichs Kanzler Kurz hat seinen Gratulationsbesuch bereits absolviert und wird den israelischen grünen Impfpass weiterhin in der EU bewerben. Nach diesen Plänen soll künftig der Eintritt in Flugzeug, Sportplatz oder Restaurant nur noch mit dem Nachweis der Immunität möglich sein. 

Israel sperrt Gastronomie und Kinos wieder auf: für Geimpfte (Foto: Verch)

Israel startete am 20. Dezember eine massive Impfkampagne und hat mittlerweile die Risikogruppen fast gänzlich immunisiert. Insgesamt haben bereits 40% der Bevölkerung 2 Dosen des Pfizer/BioNTech Impfstoffes erhalten.

Israel gilt als Real-Life-Studienland für den Pfizer/BioNTech Impfstoff


Wenn man sich die offiziellen Daten Israels ansieht, so wirkt das aber nicht gerade wie ein strahlendes Vorbild:

Nach wie vor hat Israel tägliche Fallzahlen positiv Getesteter, die beim doppelten Wert Österreichs und bei vierfachen Wert von Deutschland und der Schweiz liegen. Regelmäßig kommt es zu Ausbrüchen bei bereits geimpften Menschen. 

Parallel zum Impfbeginn am 20. Dezember stiegen die Fallzahlen massiv

Am vielen Testen können die hohen Zahlen auch nicht liegen, weil Impf-Weltmeister Israel hier gegen Test-Weltmeister Österreich keine Chance hat. Österreich testet derzeit dreimal so viel wie Israel und 15mal so viel wie Deutschland oder die Schweiz. 


Beim Testen hat Österreich die Nase vorn

Viel wahrscheinlicher liegt die Ursache in der schlechten Wirksamkeit der Impfung begraben. Eine eben veröffentlichte  Studie der Universität Düsseldorf untersuchte die Immunantwort einer Gruppe jüngerer Personen (<60 Jahre) und verglich die Resultate mit älteren Menschen  (>80 Jahre). Dabei zeigte sich, dass nur 2,2% der Jüngeren, aber ein überraschend hoher Anteil von 31,3% der Älteren nach der Impfung keinerlei neutralisierende Antikörper bilden (siehe Grafik). 

Enorme Alters-Unterschiede in der Produktion neutralisierender Antikörper

Es zeigt sich hier also dasselbe Phänomen, das man bereits von anderen Impfungen - wie z.B. jener gegen Influenza - kennt: ein altes Immunsystem reagiert schlechter. Der Fachbegriff dafür lautet: "Immunseneszenz".

Diese Erkenntnis ist nicht überraschend. Doch was folgt daraus? 


Rettung durch Herdenschutz?

Wahrscheinlich werden von der politischen Hausverstands-Fraktion sofort Forderungen laut werden, dass nun eben alle Jungen geimpft werden müssen, um damit ein immunologisches Schutzschild für die älteren Menschen zu bilden. 

Diese Taktik funktioniert allerdings schon bisher nur bei recht wenigen Impfstoffen (z.B. bei den Lebendvirus-Impfungen gegen Masern oder Röteln). Bei den allermeisten versagt dieser Ansatz jedoch. 

Bei Influenza ist es beispielsweise schon bei den Jüngeren schwierig, eine Schutzwirkung über 50% zustande zu bringen. Und jene, die trotz Impfung erkranken, haben laut aktuellen Studien eine höhere Virenlast in ihrer Ausatem-Luft als Influenza-Kranke, die nicht geimpft worden sind. 

Noch katastrophaler ist die Situation bei Keuchhusten, wo lange eine Kokon-Strategie versucht wurde: Demnach sollten sich rund um eine Risikoperson alle nahen Kontakte impfen lassen. Das ist genauso gescheitert wie der gesamte Ansatz der Herdenimmunität. Mittlerweile gibt es sogar Studien, die zeigen, dass Keuchhusten-geimpfte ein über die Lebenszeit berechnet höheres Erkrankungsrisiko haben, als Ungeimpfte. Manche Ausbrüche in Schulen gehen von geimpften Kindern aus, die andere geimpfte Kinder anstecken, während nicht geimpfte Mitschüler verschont bleiben. 

Dennoch wird weiter geimpft, weil die Behörden über dieses Desaster lieber schweigen und Impfstoff-Konzerne die Forschungskosten für neue Impfkonzepte scheuen. Viel-versprechende Ansätze wurden gestoppt, weil die Konzerne verlangen, dass der Staat die teuren Studien bezahlt. 

Diese finanzielle Einsatz-Teilung hat auch bei den Covid-Impfstoffen prächtig funktioniert: die Entwicklung passiert auf Steuerzahler-Kosten, die Gewinne werden privatisiert.  


Too expensive to fail

Nach und nach wird sich also die Einsicht etablieren, dass auch bei den SARS CoV-2 Impfungen dasselbe gilt, wie bei allen anderen Impfstoffen: Dass diese bei jüngeren Menschen besser wirken und bei älteren Menschen öfter versagen. 

Das Impf-Paradoxon hat also wieder zugeschlagen: Die jüngere Altersgruppe wird durch die Impfung vor einer Infektion geschützt, die für sie ohnedies kaum ein Risiko dargestellt hätte. Die Älteren, für die diese Milliarden in Impfstoffe vorrangig investiert worden sind, erhalten hingegen nur einen unsicheren Schutz, der wahrscheinlich nicht lange anhält.

Das ganze jetzt als Fehlschlag zu bezeichnen, wird sich die Politik und die versammelte Impf-Expertenschaft jedoch hüten. Dafür war der Spass eindeutig zu teuer. Es wird also wohl darauf hinaus laufen, dass künftig öfter geimpft werden muss - und die Impfungen jeweils an die aktuellen Mutationen angepasst werden. 

Das ist ein Resultat, mit dem zweifellos auch die Impfstoff-Hersteller gut leben können. 


PS: Wenn Ihnen dieser Blog interessant und wichtig erscheint, würde ich mich über einen kleinen Beitrag zu meiner Arbeit sehr freuen.



Bert Ehgartner steht auch für Vorträge, Filmvorführungen, etc. zur Verfügung. 
Nähere Informationen finden Sie auf dieser Seite


15 Kommentare:

  1. brrrrrrrrrrr interessante information, ich bin eine abwartende und sehe kein allheilmittel im ipmfen

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  2. Und wen vernichtet dieser Supermutant? Die Geimpften oder die Ungeimpften? LG

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  3. Dann hören wir doch mal brav auf den RKI-Chef, Herrn Wieler: "Künftig würden mehr Varianten auftauchen. Das sei biologisch sehr plausibel. „Je mehr wir impfen, desto mehr Varianten werden auftreten.“
    https://www.welt.de/politik/deutschland/article225259255/Corona-Immer-mehr-Faelle-und-Ausbrueche-RKI-in-Sorge-wegen-Mutation.html

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  4. eines geht ab: die Corona bedingten Todesfälle haben sich seit 20.12.2020 (Beginn der Impfaktion) beinahe verdoppelt

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  5. Ich habe den letzten Absatz gelöscht und zu den Ausführungen von Geert Vanden Bossche einen eigenen Artikel geschrieben.
    https://ehgartner.blogspot.com/2021/03/die-gefahren-mitten-in-eine-epidemie.html

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  6. "Too expensive" - mit zwei "oo"!

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  7. Dagegen rechnen muss man, dass bei jüngeren Menschen die Impfung nicht wirklich nötig ist, weil unterhalb der kritischen Altersgrenze sowieso die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf deutlich niedriger ist.

    Zusammenfassend: bei Alten wäre die Impfung wichtig, wirkt aber kaum. Bei Jüngeren wirkt sie vielleicht, ist aber unnötig.

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  8. Natürlich wird eine Studie aus dem NEJM wie diese ignoriert. "BNT162b2 mRNA Covid-19 Vaccine in a Nationwide Mass Vaccination Setting" https://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa2101765?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori%3Arid%3Acrossref.org&rfr_dat=cr_pub++0pubmed.

    Die Studie war sozusagen "real life" und umfasste eine  Studienpopulation von 1.200 000 Probanden! 29% davon waren über 60. Bereits 14-20 Tage nach der ersten Impfung sank die Anzahl der schweren Fälle (und auf die kommt es an) um 62%, nach 21-27 Tagen um 84%. Und bereits ab 7 Tagen nach der 2. Impfung reduzierten sich die schweren Fälle um 92%.
    Solche Daten überzeugen mich und nicht eine in-vitro Kohortenstudie an gerade mal 179 Teilnehmern. Und wie man davon ableiten kann, dass die Impfung angeblich unwirksam sei, bleibt mir schleierhaft. Und es sollte auch bekannt sein, dass es unzulässig ist, den fehlenden Nachweis von Antikörpern in vitro mit fehlender Immunität gleichzusetzen. Da gibt es noch mehr Mechanismen (Stichwort zelluläre Immunität).

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    1. Es kommt bei Studien immer drauf an, was ich untersuche. Wenn ich seltene Nebenwirkungen aufspüren möchte, braucht es eine große Studienkohorte - die allerdings nur oberflächlich untersucht wird. Wenn ich alle paar Wochen Blut abnehme, um ein detailliertes Antikörper-Profil zu erstellen, so ist auch eine kleinere Studie aussagekräftig.

      Ihr Hinweis auf die Wichtigkeit der zellulären Immunität läuft bei mir offene Türen ein. Doch leider stinkt da die Impfung gegenüber der natürlich überstandenen Infektion ziemlich ab.

      Zur erwähnten Studie aus dem New England Journal habe ich kürzlich einen eigenen Artikel geschrieben. Ich fürchte aber, der wird Ihnen auch nicht gefallen:
      https://ehgartner.blogspot.com/2021/03/erhohen-die-covid-impfungen-das-risiko.html

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    2. Jetzt bin ich etwas verwirrt. In Ihrem Artikel ging es doch um die dänische Studie im BJM und nicht um die NEJM Studie über Israel. Und in beiden Studien wird doch letztlich eine vielversprechende Effektivität der Impfung gefunden.

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  9. @Anonym14. März 2021 um 16:55
    Gibt es auch eine Studien mit gleichem Inhalt aus einer nicht diskreditierten Quelle? NEJM ist ja, was die Reputation angeht, vollständig baden gegangen durch junk science-Artikel für Big Pharma gegen z.B. Hydroxychloroquin im letzten Jahr. Seitdem muss man das wohl mit der Kneifzange anfassen. Erst recht bei einem so politisierten Thema.

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  10. https://www.achgut.com/artikel/was_zeigt_die_israel_studie_zum_biontech_pfizer_impfstoff_
    Zusatz: so schützt man sich vor Propgaganda. Man informiert sich allseitig und umfassend. Tut man das bleibt von überzeugenden Daten überhaupt nichs übrig. Schützt vor leichten Verläufen, bei denen man einen Schutz nicht braucht. Bei schweren Verläufen schützt es nicht. Und dafür das atemberaubende, unbekannte Risiko einer Gentechnik-Anwendung? Absurd. - War schon richtig vor NEJM gewarnt zu haben!

    https://www.achgut.com/artikel/was_zeigt_die_israel_studie_zum_biontech_pfizer_impfstoff_

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  11. Ja, es gibt z.B. in Nature eine Studie mit gleichem Inhalt: "Vaccines are curbing COVID: Data from Israel show drop in infections" https://www.nature.com/articles/d41586-021-00316-4. Ich weiß aber nicht, ob Sie Nature auch nicht mögen. Wenn Sie das NEJM für eine diskreditierte Quelle, die völlig baden gegangen ist, halten, dann ist das Ihre Sicht. Ich teile diese Meinung nicht. Ich lese das NEJM nun schon aus beruflichen Gründen seit über 20 Jahren und es ist und bleibt ein Schwergewicht unter den Fachjournalen mit einer wissenschaftlichen Tradition von über 200 Jahren. Eine einzelne Verfehlung reicht mir nicht, um mir das Vertrauen zu entziehen. Zumal sich bei der von Ihnen erwähnten Studie erst im Nachhinein zeigte, dass das Datenmaterial fehlerhaft war. Ein Fehler der Autoren, nicht des peer review.
    Ich habe mir die NEJM Studie aufmerksam durchgelesen und auch die von Ihnen verlinkte Interpretation aus diesem Blog. Ich wette, der  Autor wusste schon vorher, was er finden wollte und suchte verkrampft nach einer Möglichkeit zu täuschen. Wie üblich, wurde eine Nebelkerze gezündet, manipulativ vom Thema abgelenkt und plötzlich die Risikoreduktion in den Focus gerückt. Das war gar nicht der Gegenstand der Studie. Thema war zu untersuchen, wie effektiv die Impfung ist. Da wurde ein bisschen herumgerechnet, die Zahlen verzerrt und uminterpretiert, so dass es einem passt und fertig war die Täuschung und die falsche, unehrliche Schlussfolgerung. Diese Nebelkerzentaktik ist ein uralter Trick von Verschwörungsphantasten. Würde mich interessieren, ob sich der Autor nur traut, seine Meinung auf diesem Blog zu veröffentlichen oder den Mut hätte, sich von anderen Fachleuten beurteilen zu lassen. Eigentlich müsste er einen Leserbrief ans NEJM schreiben. Würde er aber nicht tun, weil er weiß, dass er zerrissenen würde. Die NEJM-Studie überzeugt mich dagegen voll und ganz. Die Kaplan-Meier Kurven sind beeindruckend. Da sind z.B. 229 Menschen schwer an Covid 19 erkrankt. Bei den Ungeimpften waren 174 betroffen, bei den Geimpften dagegen nur 55. Das ist eindeutig. Dass sich die Ordinaten bedingt durch die Fallzahlen ändern ist logisch, ändert aber nichts an der statistischen Aussagekraft. Es ist also glatt gelogen, wenn man behauptet, dass schwere Verläufe nicht verhindert würden.

    Den von Ihnen angeführte Blog, kannte ich noch nicht. Ich habe ihn mir etwas näher angesehen, und bekam sehr den Eindruck, dass es sich um ein neoliberales, zugleich etwas rechtslastiges, islamophobes, wissenschaftsverzerrendes und manipulatives Format handelt. Da werden einfach Meinungen von einzelnen aneinandergereiht und in meinen Augen Propaganda betrieben. Kann man natürlich lesen. Es bleiben aber Meinungen - was man nicht vergessen sollte. Wenn ich neutrale Informationen suche, kann ich persönlich mit so etwas nichts anfangen. Blogs und soziale Medien eignen sich dafür einfach nicht. Und wenn ich mich vor Propaganda schützen will, lese ich sowas erst recht nicht.

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    1. Ich nehme an, Sie beziehen sich auf den Post über Ihnen. Bitte dann künftig dort - unter diesem Kommentar - auf "Antworten" klicken. Sonst denkt man, das bezieht sich auf den Artikel.

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