Montag, 9. August 2021

Rätsel, Gerüchte, Impfverträge: Meldungen aus dem Covid-Mittsommerloch

Mitten in der Urlaubszeit steigt bei Politik und Gesundheitsbehörden die Nervosität, was die steigenden Corona-Infektionszahlen wohl bedeuten und wie ihnen zu begegnen ist. Die US-Behörde CDC hat nun die Maskenpflicht in Innenräumen für alle Menschen im Alter über 2 Jahren empfohlen. Für besondere Aufregung sorgte, dass dies auch für bereits geimpfte Personen gilt, weil immer mehr Daten das Nachlassen des Impfschutzes belegen. Dessen ungeachtet sehen viele Experten die Rettung in Impfquoten von mindestens 85%. Angesichts der wachsenden Skepsis in der Bevölkerung sind derartige Quoten ohne gesetzliche Impfpflicht jedoch vollständig illusorisch. 


Normaler wird der Sommer nicht mehr - langsam klingt der Corona-Herbst an (Foto: SJ Golding)


Zur Lage in Israel 

In Israels Krankenhäusern sieht die Belegung mit Covid-Patienten mit Stand vom 6. August so aus.

Ernsthaft Kranke der Altersgruppe über 60 Jahren:
  • 196 sind vollständig geimpft
  • 5 sind einmal geimpft
  • 65 sind ungeimpft
Ernsthaft Kranke der Altersgruppe unter 60 Jahren:
  • 15 sind vollständig geimpft
  • 1 ist einmal geimpft
  • 46 sind ungeimpft
Ende Juli hatte die israelische Gesundheits-Behörde noch verlautbart, dass zwar der Schutz vor Infektionen bei Covid-Geimpften abnimmt (auf zuletzt 39%), dass jedoch der Schutz vor schweren Krankheitsfällen mit 91% unverändert hoch bleibt und die Geimpften zu 88% vor Hospitalisierung abgesichert sind. 
Mit den aktuellen Daten gilt das nicht mehr. In der Gruppe unter 60 Jahren liegt der Schutz vor Covid-bedingter Einweisung ins Krankenhaus zwischen 70 und 80%, in der Gruppe der Menschen über 60 Jahren nur mehr bei 65%. 

Die Gesundheits-Behörde versuchte einer negativen Impf-Stimmung gegenzusteuern, indem sie betonte, dass das Risiko einer Hospitalisierung bei ungeimpften älteren Menschen immer noch signifikant höher ist als bei geimpften. Verschwiegen wird bei dieser Rechnung jedoch, dass in Israel fast nur noch jene älteren Menschen ungeimpft sind, die zu schwach für eine Impfung sind. Dabei handelt es sich um Menschen über 80 mit erheblichen Vorerkrankungen. Und dass diese Gruppe ein höheres Risiko einer schwer verlaufenden Covid-Infektion hat, liegt auf der Hand. 

Besorgniserregend ist der zeitliche Trend des abnehmenden Impfschutzes auch insofern, als sich die Zahl der Covid-positiven Patienten, die täglich in Israels Krankenhäusern aufgenommen werden müssen, seit Anfang Juli von rund 5 pro Tag auf 40 pro Tag vervielfacht hat. 

Seit Anfang Juli steigen die Infektionszahlen in Israel und den USA rasant an

Die Infektionszahlen sind sogar um das Zehnfache angestiegen, liegen derzeit so hoch wie zuletzt Anfang März mit rund 4.000 Fällen pro Tag. Die Kurve weist weiter steil nach oben. Aus dem Expertenkreis des Gesundheitsministerium kommen immer mehr Stimmen, die für die September-Ferien in Israel einen landesweiten Lockdown fordern. 

Geimpfte genauso infektiös wie Ungeimpfte


Die britische Behörde "Public Health England" (PHE) gab bekannt, dass in der Vorwoche veröffentlichte Beobachtungen der US-Behörde CDC aktuell auch auf Großbritannien zutreffen: 
"Einige erste Ergebnisse ... deuten darauf hin, dass die Viruskonzentration bei Menschen, die sich mit Delta infizieren, nachdem sie bereits geimpft wurden, ähnlich hoch sein könnten wie bei ungeimpften Menschen. Dies könnte Auswirkungen auf die Ansteckungsfähigkeit von Menschen haben, unabhängig davon, ob sie geimpft wurden oder nicht."
Von den bestätigten Delta-Fällen, die seit dem 19. Juli ins Krankenhaus eingeliefert wurden, waren laut PHE 55,1% nicht geimpft, während 34,9% zwei Dosen eines COVID-19-Impfstoffs erhalten haben.

Deutscher Zweck-Optimismus

Das Robert Koch Institut (RKI) liefert im Gegensatz zu diesen eher ernüchternden Erkenntnissen einen regelrechten Jubelbericht ab, der die großartigen Effekte der Covid-Impfung feiert. 
Trotz seines Erscheinungsdatums (2. September 2021, online vorab) klingen die präsentierten Daten - im Zuge der aus den Israel, den USA und Großbritannien einlangenden Fakten – schon jetzt überholt.  
Zitat RKI-Bericht:
"Unsere hier präsentierten Daten belegen den überragenden Nutzen der COVID-19-Impfung bereits in den ersten 6,5 Monaten der Impfkampagne in Deutschland 2021. Unter anderem aufgrund einer noch nicht ausreichend hohen Impfquote unter den 18- bis 59-Jährigen und der sich derzeit ausbreitenden Delta-Variante steigen jedoch die Fallzahlen aktuell wieder an und Deutschland steht am Anfang einer vierten Welle. Um das Ausmaß einer vierten Welle so gering wie möglich zu halten, ist es notwendig, dass der Anteil der geimpften Bevölkerung schnellstmöglich erhöht wird, sodass ein vollständiger Impfschutz bei einer möglichst hohen Anzahl an Menschen besteht. Im Rahmen einer mit diesem Modell durchgeführten und früher publizierten Analyse ist hierfür eine Impfquote von 85 % in der Altersgruppe 12 bis 59 Jahre und eine Impfquote von 90 % bei Personen ≥ 60 Jahren notwendig."
Ohne allgemeine Impfpflicht sind solche Impfquoten kaum erreichbar. Doch wozu dienen derart hoch gesteckten Ziele überhaupt, wenn die Impfung schlecht vor SARS CoV-2 Infektionen schützt und damit die Erlangung einer Herdenimmunität in der Bevölkerung vollständig illusorisch macht?

Fauci fordert Impfpflicht

Anthony Fauci, der mittlerweile 80-jährige "Chief Medical Advisor" von US-Präsident Joe Biden liefert keine Antwort auf diese Frage, doch er fordert vehement eine Impfpflicht. Und zwar deshalb, "weil sich sonst das Virus weiter verbreiten und verändern könnte." Und dann, so Fauci, bestehe die Gefahr, dass sich am Ende eine Variante entwickle, die noch problematischer ist als Delta und vor der die aktuellen Impfstoffe gar keinen Schutz mehr bieten. 

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC haben mittlerweile 59 Prozent aller Bürger mindestens eine Impfdosis erhalten. Nach rasantem Start der Impfkampagne kommt sie angesichts verbreiteter Skepsis in der Bevölkerung mittlerweile aber nur noch schleppend voran. US-Präsident Joe Biden und hochrangige Regierungsvertreter rufen die Bevölkerung zunehmend verzweifelt auf, sich impfen zu lassen. Fauci erhöht mit seiner Forderung nach "Impfpflichten auf lokaler Ebene" den Druck. Die CDC hat ihre Forderung nach einer Maskenpflicht in Innenräumen letzten Sonntag auf "alle Menschen ab 2 Jahren" erweitert. 

STIKO soll verschwinden

Seit sich die deutsche STIKO ('Ständige Impfkommission' am Robert Koch Institut in Berlin) gegen eine allgemeine Impfung der Kinder ab 12 Jahren ausgesprochen hat, läuft die Politik Sturm gegen diese widerborstigen Impfexperten, angeführt vom Ulmer Virologen Thomas Mertens.
Manne Lucha, Gesundheitsminister aus Baden-Württemberg, kritisierte beispielsweise, dass die STIKO dazu neigt, Entscheidungen der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) erstmal eher nicht gutzuheißen. „Wir sind der Überzeugung, dass die Impfung für Jugendliche eine große Chance ist, und sind da auch selbstbewusster geworden.“
Der Tenor der politischen Offensive lautet: Wenn die EMA etwas zulässt, dann haben das gefälligst auch die deutschen Impfexperten zu empfehlen. Deshalb wird nun rundum von allen möglichen Bundes- und Landespolitikern die Gründung eines 'Bundesgesundheitsamtes' angeregt - anstelle der STIKO. 
Natürlich könne man sich immer andere Strukturen vorstellen, erklärte STIKO-Chef Mertens. Etwas Neues sollte aber besser sein als das Alte. „Ein Bundesgesundheitsamt gab es ja bereits früher.“
Tatsächlich ist das damalige Bundesgesundheitsamt im Jahr 1994 infolge eines Skandals um kontaminierte Blutpräparate aufgelöst worden. Um ein möglichst unabhängiges, frei von finanziellen Eigeninteressen agierendes Expertengremium zu schaffen, wurde in der Folge die STIKO gegründet. 

"Die wahren Covidioten"

Gereicht hat das Mittsommertheater offenbar dem ehemaligen SPD-Bundesfinanzminister und Ex-Chef der Linkspartei Oskar Lafontaine. Gestern ließ er auf seinem Facebook-Account eine richtige Wutrede los: 
"Als ich die geleakten Verträge mit Pfizer/Biontech auf den NachDenkSeiten gelesen habe, verschlug es mir die Sprache. Dort steht doch tatsächlich: „Der Käufer erkennt an, dass die langfristigen Wirkungen und die Wirksamkeit des Impfstoffs derzeit nicht bekannt sind und dass der Impfstoff unerwünschte Wirkungen haben kann, die derzeit nicht bekannt sind… Der Käufer erklärt sich hiermit bereit, Pfizer, BioNTech (und) deren verbundene Unternehmen (…) von und gegen alle Klagen, Ansprüche, Aktionen, Forderungen, Verluste, Schäden, Verbindlichkeiten, Abfindungen, Strafen, Bußgelder, Kosten und Ausgaben freizustellen, zu verteidigen und schadlos zu halten.”
Die Politiker, die solche Verträge abschließen, sind die wahren Covidioten. 
Unter Machtmissbrauch und Größenwahn fällt die Empfehlung der Gesundheitsminister der Länder, auch Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren Impfstoffe anzubieten. Was fällt diesen politischen Laiendarstellern eigentlich ein? Kennen sie, im Gegensatz zum Hersteller, die langfristigen Wirkungen des Impfstoffs und wissen sie bereits, dass der Impfstoff keine unerwünschten Wirkungen haben wird? Angefangen vom Bankkaufmann, Politikwissenschaftler und Pharmalobbyisten Spahn – auf welche Fachkompetenzen berufen sich diese Damen und Herren eigentlich?"
Diesem "Wort zum Sonntag" von Oskar Lafontaine ist wenig hinzuzufügen. 

2 Kommentare:

  1. Die beste Taktik ein Volk zu manipulieren, ist Angst zu schüren, dann schaltet das Hirn aus und schon erreicht man alles, was geplant ist. Diese Taktik hat sich schon vor tausenden von Jahren bewährt.

    AntwortenLöschen
  2. Aktuell vermiedene Todesfälle durch Covid-19 Impfungen- Modellierung des Robert-Koch-Instituts

    https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/35_21.pdf?__blob=publicationFile

    AntwortenLöschen