Eine nun veröffentlichte Studie zeigt, dass die Kombi-Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken das Risiko eines Fieberkrampfes verdoppelt. Damit ergibt sich die Chance, eine der unsinnigsten Entscheidungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) noch einmal zu überdenken.
Als eine der letzten Taten des im Jahr 2007 zur Impfindustrie übergewechselten berüchtigten Langzeit-Vorsitzenden der STIKO, HJ Schmitt, bleibt die Aufnahme der Windpocken-Impfung in den allgemeinen Impfplan in Erinnerung. Deutschland preschte mit dieser Empfehlung völlig überraschend und im Alleingang in Europa vor. Zumal die Erfahrungen, die in den USA zum Nutzen dieser Impfung vorlagen, alles andere als positiv waren.
Einer der Anlässe für die Empfehlung der STIKO war die gleichzeitige Markt-Einführung eines Vierfach-Impfstoffes gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken (Varizellen). Dieser MMRV-Impfstoff "Priorix Tetra" des Konzerns GlaxoSmithKline erlebte in Deutschland – wohl in Absprache mit den extrem Pharma-nahen Experten der STIKO – seine Europa-Premiere.
Nach wie vor wird Priorix Tetra außerhalb von Deutschland nur in wenigen Ländern Europas angeboten. Zum einen wegen Sorgen über eine geringere Wirksamkeit der Vierer-Kombo gegenüber der bisher üblichen Dreier-Kombo, Masern-Mumps-Röteln (MMR). Zum anderen wegen genereller Bedenken zur Sinnhaftigkeit einer Windpocken-Impfung.
Windpocken verlaufen meist komplikationslos und sind binnen weniger Tage ausgeheilt (Foto: B.E.)
Ich habe in meinem Buch "Lob der Krankheit - Warum es gesund ist, ab und zu krank zu sein", ausführlich über die Bedeutung von Krankheiten für die Reifung des Immunsystems geschrieben. Der Windpocken kommt hier als eine der letzten verbliebenen "Kinderkrankheiten" eine besondere Bedeutung im Sinne eines "Trainingscamps für ein starkes Immunsystem" zu. Die Komplikationsrate der Krankheit ist so gering, dass die meisten Kinderärzte dieser zusätzlichen Impfung skeptisch gegenüber stehen.
Seit diese Impfung mit der sinnvollen MMR-Impfung verknüpft wurde, ergaben sich damit zahlreiche fatale Konsequenzen, die nur noch schwer rückgängig zu machen sind:
Die Zirkulation der Viren geht zurück, ohne dass es eine reale Chance gibt, diese Viren auszurotten. Daraus folgt, dass Windpocken-Epidemien nach wie vor auftreten, allerdings nicht mehr jährlich, so wie bisher, sondern deutlich seltener. Damit infizieren sich die Kinder auch seltener und das durchschnittliche Erkrankungsalter steigt. In den USA, wo seit 1995 geimpft wird, hat sich das durchschnittliche Erkrankungsalter seither mehr als verdoppelt und liegt nun bereits bei elf Jahren.
Wenn das Alter weiter steigt, werden zunehmend Fälle von Windpocken bei schwangeren Frauen auftreten, was für die ungeborenen Babys ähnlich katastrophale Folgen haben kann wie bei Röteln. Wenn Jugendliche oder Erwachsene an Windpocken erkranken, so ist generell die Komplikationsrate wesentlich höher als bei Kindern, die im üblichen Alter (zwischen zwei und sechs Jahren) die Krankheit durchmachen und meist binnen weniger Tage wieder vollständig gesund sind.
Eine weiteres Folgeproblem der Impfung ist, dass geimpfte Mütter ihren Babys weniger schützende Antikörper weiter geben und diese daraufhin ein höheres Risiko haben, in den ersten Lebensmonaten zu erkranken. Bisher kamen solche frühen Erkrankungsfälle nur sehr selten vor. Man weiß jedoch vom selben Effket bei Masern, dass hier ein deutlich höheres Komplikationsrisiko besteht.
Bei Windpocken ist eine Ausrottung der Viren unmöglich, weil die Viren hier - im Gegensatz zu Masern - ein ganzes Leben lang im Körper bleiben: Sowohl nach einer Windpocken-Erkrankung als auch nach einer Windpocken-Impfung, bei der Lebenviren verwendet werden, verschanzen sich diese Viren an den Enden von Nervenfasern und "schlafen" dort. Diese Viren können im späteren Leben – etwa in Zeiten von erhöhtem Stress oder Abwehrschwäche – noch einmal "aufwachen". Dann verursachen sie jedoch nicht mehr die Symptome der Windpocken, sondern manifestieren sich als so genannte Gürtelrose (Herpes zoster).
Nun weiß man, dass das Risiko einer Gürtelrose steigt, wenn Erwachsene wenig Kontakt mit Windpocken-kranken Kindern haben. Die Wildviren halten scheinbar die schlafenden Viren im Körper der Erwachsenen unter Kontrolle. Wenn nun keine Kinder mehr mit Windpocken erkranken, folgen vermehrte Ausbrüche von Gürtelrose bei den Erwachsenen mit dramatischen Folgen: Gürtelrose kann - je nach Nervenbeteiligung gefürchtete Schmerzen verursachen, die auch nach dem Abheilen der Krankheit bestehen bleiben und die Betroffenen quälen. Es gibt keine wirksame Therapie. Die Folgekosten wären enorm. In den USA haben sich die Fälle von Gürtelrose seit der Einführung der Windpocken-Impfung mehr als verdoppelt.
Die Impfstoff-Hersteller reagierten darauf mit der Einführung einer Gürtelrose-Impfung, bei der es sich im Prinzip um eine etwas höher dosierte Kinderimpfung handelt. Die Impfung versucht also den Kontakt mit Windpocken-kranken Kindern zu imitieren und hat - zumindest für die Hersteller - den Vorteil, dass damit mit der Krankheit doppelt verdient werden kann: bei den Kindern und bei den Älteren.
Insgesamt bringt die Einführung einer Windpocken-Impfung für die Gesamtbevölkerung zahlreiche Nachteile und ein enormes Gesundheits-Risiko mit sich. Und es bedarf einer wirklich genauen Befassung mit dieser Thematik, weil damit Fakten gesetzt werden, die nicht mehr - oder nur unter enormen Opfern - rückgängig gemacht werden können. Deswegen wäre es hoch an der Zeit, die Entscheidung der STIKO noch einmal zu überprüfen, oder die mittlerweile etwas weniger Pharma-lastige Experten-Kommission selbst mit der Evaluierung ihrer damaligen Entscheidung zu beauftragen.
Früher oder später könnte sich nämlich der Zwang ergeben, die Vierer-Kombo zu verwenden, wenn die Hersteller damit aufhören, die Einzelkomponenten anzubieten. So wie es ja auch bei den anderen Kinder-Impfstoffen extrem schwierig ist, die Tetanus-, Diphtherie- oder Keuchhusten Impfung einzeln in den Apotheken zu bekommen. Hier ist es die Sechsfach-Impfung Infanrix-Hexa, die eine Monopolstellung genießt und alle anderen Baby-Impfungen weitgehend verdrängt hat.
Wenn nun bei den Lebendimpfungen gegen die vier Kinderkrankheiten - früher oder später - nur noch eine Vierfach-Impfung am Markt erhältlich ist, so haben die Eltern ebenfalls nicht mehr die Möglichkeit zu wählen. Um ihren Kindern einen Schutz vor Masern, Mumps oder Röteln zu sichern, wären sie gezwungen, auch die Windpocken-Impfung mit zu nehmen.
Nun ist im Fachjournal Pediatrics eine Studie erschienen, die ein weiteres Argument dafür liefert, die Vierer-Kombi-Impfung nicht zu verwenden: Bereits im Jahr 2008 hatte eine Studie gezeigt, dass die MMRV-Impfung das Risiko auf nachfolgende schwere Fieberkrämpfe bei den Kindern verdoppelt. Nun hat sich dieser Verdacht in einer neuerlichen Untersuchung im Rahmen der groß angelegten "Vaccine Safety Datalink"-Studie bestätigt. Beim Vergleich von 83.107 Impflingen, die eine Vierer MMRV-Impfung erhielten, mit 376.354 Impflingen, welche die herkömmliche MMR-Impfung plus eine Einzelimpfung gegen Windpocken (Varizellen) erhielten, ergab sich neuerlich ein doppelt so hohes Krampfrisiko. Die MMRV-Impfung verursacht demnach einen zusätzlichen Fieberkrampf pro 2.300 Impfungen.
Fieberkrämpfe sind für alle Eltern, die so etwas mitmachen mussten, ein schockierendes Erlebnis. Ich habe selbst bei meinem Sohn so etwas mit gemacht und ich wünsche das niemandem. Auch wenn die objektive Gefahr, dass die Kinder sterben oder dauerhaften Schaden erleiden, gering ist, so ist allein der Anblick der bewusstlosen von Krämpfen geschüttelten Lieblinge, die zu ersticken scheinen, schrecklich.
Wenn nun das Fieberkrampf Risiko, ein Grund ist, die gesamte Politik bezüglich der Massen-Impfung gegen Windpocken noch einmal zu überdenken, so hat das zumindest etwas Gutes.
Ich war beruflich auf einer Impffortbildung, dort wurde uns gesagt dass bald ein Impfsoff gegen Gürtelrose auf den Markt kommt, somit wäre dieses von Dir angesprochene Problem ja wieder vom Tisch *ironieoff*
AntwortenLöschenIch glaube kaum dass sie die Impfung wieder vom Markt nehmen werden, dies kommt dann wieder in die Kategorie "Zufälliges aufeinandertreffen der Geschehnisse!"
tja mein sohn hatte einen tag (!!!) nach der vierfach MMR-impfung einen fieberkrampf. er war um die 5 minuten verkrampft und hat nach gabe von diazepam nur langsam, sehr flach und sehr gepresst geatmet. - weswegen wir auf einen klinikaufenhtalt bestanden haben!
AntwortenLöschenich habe sämtliche ärzte auf dieses thema angesprochen, doch jeder arzt schob es auf eine angebliche infektion die der kleine schon hatte. komisch ist nur: weder im blutbild noch im urin wurde irgendetwas festgestellt!!
ich werde meinen sohn zwar weiterhin impfen lassen, allerdings nur gegen MMR - OHNE VARIZELLEN.
@anonym:
AntwortenLöschen"
ich werde meinen sohn zwar weiterhin impfen lassen, allerdings nur gegen MMR - OHNE VARIZELLEN. "
sehr mutig....
Sie wollen es jetzt aber genau wissen!
und was ist mit den varizellenembryopathie- neugeborenen, deren Mütter sich " leider" erst in der Schwangerschaft angesteckt haben?
AntwortenLöschenDie haben dann Pech oder wie?
Typisches Impfgegner Gequatsche!
Fieberkrämpfe werden nicht durch Impfungen ausgelöst, lediglich durch hohes Fieber, welches bei jedem Infekt enstehen kann!
AntwortenLöschennatürlich ist eine 4fach Impfung fürs immunsystem anstrengender als eine 3 fach impfung und löst ggf. höheres Fieber aus.
Der vergleich hinkt völlig
das pediatrics journal als Studie in die diskussion zu bringen ist armseelig
@Anonym
AntwortenLöschendie Varizellenembryopathie als Argument FÜR die WP-Impfung in die Diskussion einzubringen ist noch armseliger.
In den USA, wo am längsten gegen WP geimpft wird, zeigte die Impfung eine Schutzrate von 70%. Das heißt, ein Drittel der Geimpften erkrankte trotzdem.
Ob das nun auf längere Sicht besser wird mit der nunmehr zweimaligen WP-Impfung, ist zweifelhaft.
Jedenfalls stieg das Infektionsalter durch die Impfung von 3-5 Jahre auf nunmehr 11 Jahre und ist damit bald im Alter angelangt, wo Schwangerschaften auftreten.
Damit ist die Varizellenembryotpathie als Risiko weit mehr ein Argument GEGEN die WP-Impfung
Meine Tochter hatte heute einen Fieberkrampf 12 Tage nach der dreifach- Impfung Masern Mumps Röteln. Komischer Zufall, es geht ihr aber wieder gut.
AntwortenLöschenFieberkrämpfe werden nicht unbedingt durch hohes Fieber sondern durch schnellen Temperaturanstieg ausgelöst. Meine Tochter hatte allerdings schon über 40 als es losging .
Das Risiko der Krämpfe nach Impfungen kenne ich jetzt nach dem es passiert ist und obwohl wir Windpocken schon weg gelassen hatten. That's life