Der groß angelegte Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) verfolgte die Absicht den Zusammenhang zwischen Impfstatus und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen zu untersuchen und ist kürzlich im Deutschen Ärzteblatt erschienen. Die Arbeit basiert auf einer repräsentativen Befragung der Eltern von mehr als 17.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von eins bis 17 Jahren. Insgesamt lagen für 13.453 Teilnehmer auswertbare Angaben zu deren Impfstatus vor. Und abermals hatte ich – so wie bei der TOKEN-Studie – den Eindruck, dass hier entweder gewaltig gepfuscht wurde, oder eine offene Aufarbeitung möglicher Zusammenhänge gar nicht erwünscht war.
Den seltsamen Problemen der TOKEN-Studie habe ich mich bereits in einem anderen Beitrag gewidmet. Die teure und extrem aufwändige Studie war vom Robert Koch Institut organisiert worden, um ein für alle Mal zu klären, ob von bestimmten Impfungen, die während der ersten beiden Lebensjahre allgemein verabreicht werden, ein höheres Sterberisiko ausgeht.
Insgesamt sind während des Untersuchungszeitraumes von 2005 bis 2008 in Deutschland 667 Babys im Alter von 1 bis 24 Monaten "unerwartet" und "unerklärbar" gestorben.
Nun wäre es für das Studienziel nötig gewesen, zu erfahren, wann diese Kinder geimpft worden sind und um welche Impfungen es sich dabei gehandelt hat. Diese Verknüpfung war aber - vorgeblich aus Gründen des Datenschutzes - nicht möglich.
Also mussten über den Umweg der lokalen Gesundheitsämter die betroffenen Eltern ausfindig gemacht und um ihre Mithilfe gebeten werden. Zwei Drittel der Eltern weigerten sich aus nachvollziehbaren Gründen, die mühsamen und extrem langen Fragebögen auszufüllen und damit ihren Schmerz über den Verlust ihrer Kinder wieder aufzurühren. Nun wird man vielleicht meinen, ein Drittel von 667 sei ja auch noch ganz schön viel, um daraus Schlüsse zu ziehen. Das stimmt zwar, allerdings beklagten die Autoren einen Umstand, der zuvor scheinbar nicht bedacht worden war: Angeblich haben sich nämlich gerade jene Eltern vermehrt zur Teilnahme bereit erklärt, deren Kinder kurz nach Impfungen verstorben waren.
Aus den Daten ergab sich beispielsweise, dass das Sterberisiko im Zeitraum von drei Tagen nach der Impfung mehr als doppelt so hoch war, wie an "normalen Tagen". Das Risiko 14 Tage nach einer Impfung zu sterben war sogar um das mehr als Dreifache höher als in den restlichen Wochen des Halbjahres nach der Impfung. Und dies erscheint auch dann noch ungewöhnlich, wenn man berücksichtigt, dass das Sterberisiko mit jedem Monat leicht abnimmt.
Dieser beobachtete Effekt - so die Autoren der TOKEN-Studie - sei aber nicht real, sondern eben ein Resultat des beschriebenen Erfassungsfehlers. Und so mussten die Rohdaten gewichtet und statistisch angepasst werden, um diesen methodischen Fehler auszugleichen. Offizielles Ergebnis der TOKEN-Studie war schließlich, dass zwischen Impfungen und Todesfällen keinerlei Zusammenhang besteht.
Im Boot mit den Impfstoff-Herstellern
Neben der erwähnten methodischen Panne trug es auch nicht gerade zum Vertrauen in diese Resultate bei, dass sich das Robert Koch Institut die TOKEN-Studie zum Großteil von den Herstellern der Baby-Impfstoffe bezahlen ließ. Sie steuerten einen Betrag von rund 2,5 Mio. Euro bei. Die Pharmafirmen hatten zwar offiziell keinen Einfluss auf die Interpretation der Daten, mussten laut Vertrag aber "unverzüglich über relevante Erkenntnisse oder Bewertungen unterrichtet werden". Weiters wurde ihnen das Recht zugestanden, dass sie vor der Veröffentlichung der Resultate "Gelegenheit zur wissenschaftlichen Stellungnahme zu den zur Publikation vorgesehenen Texten erhalten".
In diesem Abstimmungs-Prozedere lag wohl auch der tiefere Grund, dass die TOKEN-Studie nicht wie ursprünglich vorgesehen, im ersten Halbjahr 2009, sondern erst jetzt - mit zweijähriger Verspätung - veröffentlicht worden ist.
Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) wurde ebenfalls vom Robert Koch Institut durchgeführt. Sowohl Untersuchungszeitraum als auch die Autorenteams der beiden Studien überlappten sich. Die Beteiligung war mit 66,6 Prozent etwa doppelt so hoch wie bei der TOKEN-Studie. Die Anzahl der komplett ungeimpften Kinder war mit 94 Kindern bzw. 0,7 Prozent der Gesamtgruppe jedoch sehr niedrig. Signifikante Unterschiede zeigen sich lediglich bei der Vermeidung impfpräventabler Erkrankungen wie Masern, Mumps, Röteln oder Keuchhusten. Abgesehen davon ergab sich bei weiteren wesentlichen Fragen das Problem, dass die Kontrollgruppe der ungeimpften Kinder viel zu klein für halbwegs verlässliche Aussagen war. Die Autoren leiteten daraus die Schlussfolgerung ab, dass
…Unterschiede im Auftreten allergischer Erkrankungen und der Häufigkeit von Infekten zwischen ungeimpften und geimpften Kindern nicht zu beobachten sind.
In Vorab-Meldungen zu dieser Studie hatte es noch geheißen, dass Impfungen sogar einen schützenden Effekt hätten. 2009 hieß es im Allergo Journal, dem Organ der Deutschen Gesellschaft für Allergie- und Immunitätsforschung:
Die KiGGS-Daten weisen auf einen leicht protektiven Zusammenhang zwischen Impfungen im ersten Lebensjahr und dem Risiko für spätere atopische Erkrankungen hin. Befürchtungen, Impfungen könnten das Allergierisiko erhöhen, werden durch die Daten jedenfalls nicht gestützt.
Mehr Infekte, höheres Asthmarisiko
Wenn man sich nun die Details der veröffentlichten Arbeit ansieht, kann man sich über beide Aussagen nur wundern. Zwar haben Keuchhusten-, Masern-, Mumps-, und Röteln-geimpfte Kinder deutlich weniger Keuchhusten, Masern, Mumps und Röteln. Diesen Effekt hatte aber auch vor der Studie kaum jemand bezweifelt.
Überraschend war jedoch, dass – von diesen klassischen impfpräventablen Krankheiten abgesehen – das Pendel tendenziell in die Gegenrichtung zeigte. Ungeimpfte Kinder in der Gruppe der Ein- bis Fünfjährigen hatten im Jahresmittel 3,3 Infekte, bei den Geimpften waren es im Schnitt 4,2. In derselben Altersgruppe lag der Anteil der Kinder mit mindestens einer atopischen Erkrankung bei 12,6 Prozent, in der Gruppe der Geimpften bei 15 Prozent. Weil bei niedrigen Fallzahlen die statistische Schwankungsbreite hoch ist, erreichte keines dieser Ergebnisse die Grenze zur Siginifikanz.
Erstaunlich sind die Unterschiede bei Asthma. In der Altersgruppe unter zehn Jahren findet sich in der ungeimpften Gruppe kein einziger Asthma Fall. Bei den 11 bis 17-jährigen sind es gerade mal zwei. Der Asthma-Anteil der ungeimpften Kinder lag somit bei 2,1 Prozent. In der Gruppe mit mindestens einer Impfung hatten 617 Kinder oder 4,6 Prozent die Diagnose Asthma. Das Risiko wäre für Geimpfte demnach also mehr als doppelt so hoch.
Davon ist jedoch in der Auswertung keine Rede. Derartige Effekte erklärten sich aus der geringen Fallzahl, meinen die Studienautoren. Sie schreiben lakonisch:
Für Asthma bronchiale sind bei ungeimpften Kindern im Alter von 1 bis 10 Jahren keine Arztdiagnosen berichtet worden. Aufgrund der geringen Erkrankungswahrscheinlichkeit und den besonderen Schwierigkeiten einer Diagnosestellung in diesem Alter sowie der geringen Fallzahl Ungeimpfter wären auch kaum Asthmakranke zu erwarten.
Am erstaunlichsten in der gesamten Auswertung finde ich die strikte Beschränkung auf vollständig ungeimpfte Kinder. Wenn ein Kind beispielsweise im Alter von sechs Jahren eine einmalige Masernimpfung erhält und sonst gar nie gepiekst wurde, so zählt es nach dieser Auswertung schon zur Gruppe der "Geimpften", die – nach dem gültigen Impfkalender der letzten Jahre – in den ersten 24 Lebensmonaten auf 13 Impfungen kommen, die von der Ständigen Impfkommission des Robert Koch Institutes empfohlen - und von den Kassen bezahlt werden. Darunter ist die Sechsfachimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Polio, Hib und Hepatitis B, Pneumokokken- und Meningokokkenimpfung, sowie die Lebendviren-Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken.
Einige Studien haben gezeigt, dass das Risiko vermehrter Allergien von jenen Kinderimpfungen ausgehen, die problematische Hilfsstoffe enthalten. Besonders verdächtig sind hier Aluminiumhydroxid und andere Aluminiumsalze, die als Wirkverstärker z.B. in allen Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten(DTP)-Impfungen enthalten sind. Impfstoffe, die abgeschwächte Lebendviren enthalten wie jene gegen Masern, Mumps und Röteln, sind hingegen frei von derartigen problematischen Hilfsstoffen (Adjuvantien). Hier gibt es auch kaum Hinweise auf negative Auswirkungen auf das Immunsystem.
Wenn also in der KiGGS-Auswertung nicht "vollständig ungeimpfte" gegen "mindestens einmal geimpfte" Kinder verglichen worden wären, sondern beispielsweise DTP-geimpfte gegen DTP-ungeimpfte, so hätten sich mit Sicherheit größere Fallzahlen in der Kontrollgruppe ergeben und damit eine höhere statistische Aussagekraft.
Selbstzensur der Wissenschaft
Dabei können erstaunliche Resultate heraus kommen, wie etwa eine britische Arbeit von Tricia McKeever und Kollegen aus dem Jahr 2004 zeigte. Die Wissenschaftler der Universität Nottingham fanden ein 14-fach erhöhtes Asthma-Risiko nach DTP Impfung. Mit dem hahnebüchenen Argument, dass ungeimpfte Kinder seltener zum Arzt gehen und deshalb auch weniger "Chancen" haben, vom Arzt eine Asthma-Diagnose verpasst zu bekommen, erklärten McKeever und Kollegen jedoch originellerweise ihre eigenen Ergebnisse für ungültig. Mit dieser Feststellung wurde ohne nähere Erklärungen ein Schlussstrich unter die Studie gezogen. Wo es bei der Mehrzahl der wissenschaftlichen Arbeiten am Ende nämlich heißt, dass "weitere Forschung nötig ist", um verbliebene Fragen zu klären, fehlte diese Standardphrase wissenschaftlicher Literatur in der McKeever-Arbeit vollständig.
Sehr ähnlich wie die KiGGS-Ergebnisse klingen die Daten einer Neuseeländischen Arbeit von Trudi Kemp und Kollegen, wo in der - ebenfalls recht kleinen – Gruppe der DTP-ungeimpften Kinder gar kein Fall von Asthma registriert wurde.
Eine Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC unter Leitung von Frank DeStefano kam in einer Studie auf ein signifikant erhöhtes Asthma-Risiko nach Einführung der - ebenfalls Aluminium-verstärkten – Hepatitis B-Impfung. Der Effekt zeigte sich deshalb recht deutlich, weil zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Studie noch ein größerer Teil der US-Kinder nicht Hepatitis-B geimpft war und es damit eine gute Vergleichsgruppe gab. Auswirkungen hatte diese Beobachtung jedoch keine, Frank DeStefano tippte, so wie auch Tricia McKeever auf einen "Erfassungsfehler" in den eigenen Daten.
Wie sehr es in der Auswertung der KiGGS-Daten auch wichtig gewesen wäre, den Zeitpunkt der Impfungen mit ein zu beziehen, zeigte die Arbeit eines kanadischen Forscherteams unter Leitung von Anita Kozyrskyj aus dem Jahr 2008. Die Gruppe fand in einer großen Jahrgangs-Kohorte von Kindern ein deutlich vermindertes Asthma-Risiko wenn die DTP-Impfungen später verabreicht wurden. Eine Verschiebung der ersten DTP-Dosis um nur zwei Monate nach hinten reduzierte das spätere Asthmarisiko der Kinder immerhin auf die Hälfte. Wurden alle drei Teilimpfungen der Grund-Immunisierung nach hinten verschoben, so sank das Asthma-Risiko gar um signifikante 61 Prozent.
All diese alarmierenden Signale hätten mit den Daten aus der KiGGS-Umfrage nachgeprüft werden können. Doch das wurde unterlassen. Und so wissen wir weiterhin nicht, wie es um den Zusammenhang zwischen Allergien und Impfungen steht und ob die beschriebenen Effekte auch in Deutschland vorkommen.
Doch es ist ja noch nicht zu spät. Die Daten von KiGGS liegen vor. Man müsste sie bloß dem Robert Koch Institut weg nehmen und sie von unabhängigen Wissenschaftlern auswerten lassen.
Denn niemand ist schlechter geeignet für eine objektive Prüfung, als jemand, der sich mit einer kritischen Beurteilung selbst schaden würde. Und das wäre zweifellos der Fall, wenn sich herausstellen sollte, dass einige der Impfungen, die von Experten des Robert Koch Institutes empfohlen wurden, Kinder krank machen könnten
Befangenheit nennt man das in der Rechtssprechung.
In der Medizin werden solche Befangenheiten schlichtweg ignoriert. Und niemand findet etwas dabei, wenn sich Impfexperten selbst überprüfen - und dabei ständig rauskommt, dass eh alles in Ordnung ist.
Der natürliche Gegenspieler zu Asthma ist besser als die vielen Asthmamittel.
AntwortenLöschenDrückt Jemand mit den Lippen gegen die Haut zwischen Nase und Oberlippe, so wird durch Reflex die Einatmung erotisch verbessert (Akupressurpunkt GV26). Jede Betroffene soll das nun ausprobieren.
Dieselbe positive Wirkung entsteht bei der nicht nur sprichwörtlichen steifen Oberlippe siehe" lip-purse body language" (Bilder) bei Google. Da der Asthmatiker tendenziell oder dauerhaft durch den Mund atmet, fehlt ihm bekanntlich sowohl die Signal- wie auch die physiologische Wirkung des ihm vorenthaltenen Reflexes.
Gerade dieser Reflex wird noch nicht in der Medizin erörtert.
Ich habe dieses Thema so oft am Netz gebracht. Siehe z.B. Workout.de Paradisi.de LG Richard Friedel