Das Ergebnis wurde auf orf.at so zusammen gefasst:
Die Mehrheit der Eltern (57%) steht Impfungen kritisch gegenüber, vier Prozent lehnten sie überhaupt ab. Am häufigsten stimmen Eltern einer Impfung nicht zu, da sie den Schutz als unnötig empfinden (44 Prozent). Auch die Sorge, das Kind könnte zu stark belastet werden (35 Prozent) und die Angst vor Nebenwirkungen und Impfschäden (34 Prozent) spielen eine Rolle. 40 Prozent sehen sogar einen klaren Zusammenhang zwischen Impfungen im Kindesalter und der Zunahme von Allergien. Nur 68 Prozent gaben an, den österreichischen Impfempfehlungen zu vertrauen. Karl Zwiauer, Leiter des Instituts für pädiatrische Fortbildung und Forschung der KLG ortete einen "massiven Kommunikationsbedarf".
Ich weiß nicht, ob es mit dieser immer skeptischer werdenden Öffentlichkeit zu tun hat, oder ob es reiner Zufall war. Jedenfalls habe ich vor einigen Tagen eine Anfrage der Vorsitzenden des "Nationalen Impfgremiums Österreich", sowie der Firma "Medical Dialogue" erhalten, in der ich um Mithilfe gebeten wurde.
Dies war das Schreiben:
Sehr geehrter Herr Ehgartner!
Das Nationale Impfgremium arbeitet gerade an Empfehlungen zu dem Thema: „Impfungen: Reaktionen & Nebenwirkungen“. Diese werden im Herbst 2013 im Stile der beiliegenden Empfehlungen „Impfungen für Mitarbeiter im Gesundheitswesen“ publiziert werden. Wir möchten Sie in diesem Zusammenhang ganz herzlich einladen/bitten, die Ihnen bekannten bzw. häufig diskutierten kritischen Argumente zu dem Thema Impfreaktionen und Nebenwirkungen stichwortartig festzuhalten und uns zukommen zu lassen. Wir möchten versuchen in dem geplanten Paper, soweit das möglich ist, auf alle Ängste und Unsicherheiten in diesem Zusammenhang einzugehen. Da Sie als Fachjournalist sicherlich häufig mit dieser Thematik zu tun haben, würden wir gerne Ihre Erfahrungen in dieses Projekt miteinfließen lassen.
Mit freundlichen GrüßenEiner der Autoren der erwähnten Impf-Empfehlungen für Mitarbeiter in Gesundheitsberufen war auch Univ.-Prof. Karl Zwiauer.
Univ.-Prof. Dr. Ursula Wiedermann-Schmidt, Vorsitzende des Nationalen Impfgremiums Österreichs, Karl Buresch Medical Dialogue
Um einen kurzen Eindruck zu bekommen, in welchem Stil und mit welcher Intention diese Empfehlungen verfasst sind, genügt es, die ersten beiden Sätze der Einleitung zu lesen:
Die Durchimpfungsraten sind beim Gesundheitspersonal (Health Care Workers, HCW) in Österreich – insbesondere auch im Krankenhausbereich – als nicht ausreichend zu bezeichnen. Dies ist ein Problem, das über die persönlichen Interessen der betroffenen MitarbeiterInnen hinausgeht, da hier vor allem auch der Schutz der betreuten PatientInnen vor durch Impfung vermeidbaren Infektionskrankheiten zu bedenken ist.In diesem Stil geht es weiter. (download der Empfehlungen). Auf 15 Seiten folgen Informationen über eine Impfung nach der anderen, welche sich durchwegs auf die Vorteile der Krankheitsvermeidung beschränken.
Im Punkt "Ethische Aspekte" wird sogar über verpflichtende Impfungen für Mitarbeiter im Gesundheitswesen - nach dem Vorbild der USA - spekuliert:
Das Spannungsfeld, in dem wir uns hier bewegen, ist das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen in Bezug auf das allgemeine Wohl. Ist es ehtisch vertretbar - ja sogar geboten -, die Autonomie des Einzelnen zu beschränken, wenn Nutzen für die Gemeinschaft erzielt werden kann?Diese Frage wird sogleich beantwortet:
Folgende Kriterien werden unter anderem als ethische Legitimation für Präventionsprogramme herangezogen: nachgewiesene Effektivität, günstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis und akzeptables Kosten-Nutzen-Verhältnis. All diese Kriterien werden von Impfungen erfüllt.Und wem das noch immer nicht ausreicht, den wird wohl das letzte, das finale Argument, vollends überzeugen:
Ein weiterer Grund, weshalb HCW es als professionelle Verpflichtung ansehen sollten, sich gegen Infektionskrankheiten impfen zu lassen, besteht darin, auf diese Weise ein öffentliches Statement für Impfungen abzugeben.So, nun ist es genug mit Zitieren.
Folgendes habe ich den Mitarbeitern des Nationalen Impfgremius geantwortet:
Danke für Ihr Schreiben und Ihr Interesse an meinen diesbezüglichen Erfahrungen.
Erlauben Sie mir zunächst eine Bemerkung. Ihre beiliegenden Empfehlungen "Impfungen für Mitarbeiter im Gesundheitswesen" haben eine grundlegende Schwäche: Beginnend beim ersten Satz der Einleitung ähneln sie einer Werbeschrift, welche - ohne dafür Evidenz zu nennen - davon ausgeht, dass es der Idealzustand wäre, wenn 100 % der Mitarbeiter im Gesundheitswesen vollständig gegen alle empfohlenen Krankheiten geimpft wären.
Damit wird allen Mitarbeitern im Gesundheitswesen, welche Impflücken haben, suggeriert, Sie würden sich, ihre Kollegen und die Patienten gefährden. Bei Mitarbeitern, welche einzelnen Impfungen kritisch gegenüber stehen, ist die Folge eine grundsätzlich ablehnende Haltung "gegen der Impflobby", welche diese Empfehlungen erstellt hat.
Bestätigt wird dieses Misstrauen dann auch noch durch einen Blick auf die finanziellen Interessenskonflikte (welche löblicherweise angeführt werden). Gerade die Tatsache, dass etwa die Hälfte des Gremiums hier Bezüge hat, erfordert eine besonders offene Herangehensweise, welche verfügbare Evidenz nennt - aber auch Wissenslücken etc. thematisiert.
Dass die Prävention von Krankheit durch Impfungen zwangsläufig eine gesündere Gesellschaft zur Folge hat, klingt zwar nach einem logischen Schluss - allerdings haben sich in der Medizin bereits einige derart mit "Hausverstand" begründete Thesen als falsch erwiesen, sobald z.B. randomisierte kontrollierte Studien verfügbar waren.
Als Beispiele sei die Hormonersatztherapie ab Menopause genannt oder auch die teils lebensgefährlichen Folgen einer "zu guten" Einstellung des Blutzuckers durch Medikamente.
Gleich Ihr erstes Beispiel, die Impfung gegen DTP (Diphtherie/Tetanus/Pertussis) argumentiert die Notwendigkeit der Impfung mit dem endemischen Vorkommen der Diphtherie z.B. in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Gleichzeitig führen Sie an, dass bei uns die Schutzrate in der erwachsenen Bevölkerung ständig abnimmt und ab einem Alter von 75 Jahren nur noch 21% der Menschen geschützt sind.
Warum aber kommt es dann - in Zeiten eines ständigen Austausches von Personen aus allen möglichen Erdteilen - nicht gelegentlich zu einer Diphtherie-Epidemie in Österreich oder zumindest zu gelegentlichen Ausbrüchen?
Und warum waren - z.B. in der Ukraine - während der großen Ausbrüche der Diphtherie in der ersten Hälfte der 90er Jahre mehr als 80% der erkrankten Kinder und jungen Erwachsenen ordnungsgemäß geimpft? (siehe dazu z.B. Chen RT et al. The Journal of Infectious Diseases 2000;181(Suppl 1):S178–83)
Am Beispiel dieser letzten größeren Epidemie mit mehreren tausend Todesfällen ergibt sich die Frage, ob die Diphtherie-Impfung überhaupt noch einmal zugelassen würde, wenn es sich um eine neue Impfung handeln würde.
Ähnliche argumentative Probleme ergeben sich mit der Influenza-Impfung. Laut Cochrane Collaboration besteht bezüglich der Wirksamkeit der Influenza Impfung ein enormes Wissens-Defizit. Für Kinder unter 2 Jahren gibt es gar keinen Nachweis der Wirksamkeit. Ebenso schlecht ist die Datenlage für Personen im Alter über 65 Jahren.
Und auch bei gesunden Erwachsenen bzw. Mitarbeitern des Gesundheitssystems ist die Evidenz für eine Impfung extrem schwach. Hier bräuchte es nicht Impfwerbung sondern gute randomisierte prospektive Studien, um verlässliche Aussagen treffen zu können.
Derzeit, so der Vorsitzende der Impfgruppe der Cochrane Collaboration, Tom Jefferson, "gleicht die Werbung für die Influenza-Impfung eher den Praktiken von Staubsauger-Verkäufern auf Jahrmärkten".
Bei anderen Impfungen ist die Evidenzlage zugegeben deutlich besser (z.B. Masern-Mumps-Röteln). Dennoch besteht im Bereich der Impfungen ein enormer Überhang von Hersteller-finanzierten Studien.
Untersuchungszeiträume zur Feststellung der Sicherheit von Impfungen sind extrem gering und beschränken sich meist auf Reaktionen an der Einstichstelle und das Messen von Fieber.
Das Meldewesen von möglichen UAWs (unerwünschte Arzneimittel-Wirkungen) ist intransparent und wird von den Ärzten kaum genützt, etc.
Sie verstehen also meine Abneigung gegen Informationen, welche so tun, als gäbe es bei Impfungen vollständig gesicherte Grundlagen.
Derzeit sind wir aber leider noch immer weitgehend in einem Stadium, in welchem wir mehr auf "Glauben" als auf "Wissen" bauen.
Insofern sind auch meine Anmerkungen wohl nicht sehr hilfreich. Denn ich kann nur generelle Skepsis ausdrücken und hoffen, dass sich der Impfbereich demnächst angleicht an andere Bereiche der Wissenschaft mit deutlich besserer Transparenz und Qualität bei der Datenlage.
In diesem Sinne herzliche Grüße------------------------------------------
Bert Ehgartner
Ich bin gespannt, ob meine Empfehlung, nicht alle Impfungen über einen Kamm zu scheren und auch mal den Mut zu haben, auf Evidenz-Lücken hinzuweisen, auf die Neufassung der Impfempfehlungen Auswirkungen hat.
Noch schöner wäre es, wenn damit begonnen würde, die Wissenslücken zur Sicherheit bzw. Unsicherheit der Impfungen zu schließen. Derzeit ist es ja bei den meisten Impfungen nicht möglich, Vor- und Nachteile halbwegs objektiv abzuwägen.
Schön jedenfalls, dass ein Dialog beginnt.
Das ist die erfreulichste Nachricht, die ich heute lesen durfte! lg Frieda
AntwortenLöschenDanke!!! Sie sprechen uns aus dem Herzen.
AntwortenLöschenInteressant, welch unterschiedliche Schlussfolgerungen aus derselben Studie gezogen werden können:
AntwortenLöschen"A case control study in the Ukraine
found that three doses of vaccine were 98 percent effective in preventing
disease in children under 15 years of age,9" aus http://www.health.govt.nz/system/files/documents/publications/4-diphtheria-v2.pdf (zitiert Chen)
"Und warum waren - z.B. in der Ukraine - während der großen Ausbrüche der Diphtherie in der ersten Hälfte der 90er Jahre mehr als 80% der erkrankten Kinder und jungen Erwachsenen ordnungsgemäß geimpft?"
Keine Ahnung?
Vielleicht weil wenige nicht geimpft waren?
versteh ich nich was der meint..
LöschenDas Problem ist, dass der Prozentsatz der geimpften Kinder unter den Erkrankten NICHTS aussagt, wenn man nicht weiß welcher Prozentsatz geimpft und nicht geimpft war. Impfen verringert ja lediglich die Wahrscheinlichkeit die Krankheit zu bekommen. Wenn nun 0.001% nicht geimpft sind und Impfen die Wahrscheinlichkeit zu erkranken um 99% verringert so wird der überwiegende Großteil der Erkrankten geimpft sein.
LöschenIch kenne allerdings die konkrete Datenlage nicht und fand es lediglich interessant, dass die erste zugängliche Studie die ich fand und sich auf Chen RT et al bezog ein komplett gegensätzliches Bild von dem Blogpost zeichnete.
In Bezug auf den Diphtherie-Ausbruch in der ersten Hälfte der 90er Jahre gab es folgende Erklärungsversuche:
LöschenSehr häufig ist die Aussage, dass nach dem Zusammenbruch der UdSSR auch die Impfmoral eingebrochen ist - und damit der Ausbruch der Diphtherie ausgelöst wurde.
Tatsächlich war aber ein Großteil der Diphtherie-Patienten, speziell bei den Kindern und jungen Erwachsenen ordnungsgemäß geimpft - nach westlichen Standards sogar überimpft (6 Impfungen bis zum Alter von 6 Jahren). In der Ukraine lag dieser Anteil z.B. bei rund 80%.
Der nächste Erklärungsversuch lautet, dass die "Ostblock-Impfstoffe" scheinbar nichts getaugt haben. Dies wird allerdings durch eine Studie der WHO widerlegt, welche die verwendeten Impfstoffe getestet und für wirksam befunden haben.
Da während der Epidemie massiv internationale Hilfe angelaufen ist und mit westlichen Impfstoffen weiter geimpft wurde, die Epidemie schließlich auch eingedämmt wurde, gilt dies aber noch immer als die geläufigste These.
Da jedoch die meisten Epidemien einem bestimmten Kurvenverlauf folgen und dann auch wieder verschwinden, halte ich dieses Argument nicht für stichhaltig.
Wahrscheinlicher ist, dass die Wirksamkeit des Impfstoffes rascher verschwindet, als bisher angenommen wurde und der Antikörper-Titer hier ein recht unzuverlässiger Schutz-Marker ist.
Ähnliche Beobachtungen wurden auch bei der Keuchhusten-Impfung gemacht.
http://ehgartner.blogspot.co.at/2012/04/keuchhusten-impfschutz-schwindet-rasch.html
ich versteh eugen h. nicht.....
AntwortenLöschenDieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenGab es eine Reaktion des Nationalen Impfgremiums bzw. Prof. Wiedermann-Schmidt auf Ihr Schreiben? Würde mich sehr interessieren,...
AntwortenLöschenBislang gab es ein kurzes Dankeschön für mein Schreiben, aber keine weitere Reaktion.
AntwortenLöschenDie Impfbefürworter und Nutznießer des Impfens im allgemeinen (also unabhängig davon, gegen was genau geimpft wird) sind bereits deshalb komplett auf dem Holzweg, weil sie meinen, die Natur, die in all den Milliarden Jahren diese ABSOLUT WUNDERSAMEN, HÖCHSTKOMPLEXEN, VIELE JAHRE HALTENDEN UND NAHEZU ALLES AUSHALTENDEN Körper geschaffen hat, wäre nicht oder nur unzureichend imstande gewesen, gleichzeitig Maßnahmen mitzuentwickeln, die den selben Zweck erfüllen wie der behauptete Zweck der Impferei. Nun, die Natur hat solche grobschlechtigen Methoden wie das "Impfen" nicht entwickelt, sie HAT stattdessen weit bessere, FUNKTIONIERENDE und KEINE Nebenwirkung zeigende Methoden der Abwehr gegen Fremdstoffe und Organismen, die sie "mitbringen", hervorgebracht und in die Körper eingebaut!
AntwortenLöschenDamit läßt sich freilich nun niemand aufs Kreuz legen und daran verdienen, daher kamen findige aber auch vollkommen unethische "Profitmenschen" auf die glorreiche Idee, den großen Impfschwindel allen und jedem unterzujubeln. Deren Behauptung ist und war: "Die Natur hat gepfuscht, aber wir klugen Einfaltspinsel können es wettmachen! Und Du dumme Nuss wirst uns den Scheiß jetzt abkaufen, notfalls machen wir eine schöne Angstkampagne in den uns hörigen Massenverdummungsmedien und lassen paar chemische Kampfstoffe heimlich los, um dann zu sagen: Schaut her, die Leute erkranken reihenweise an der Schnackelduddeldi (eine erfundene Infektionskrankheit), aber keine Sorge, Ihr Hohlköpfe, wir können Euch alle wieder gesundmachen und von nun an gegen diese bösen Viren schützen!"
Pharmazie ist der WIRKLICH GRÖSSTE BETRUG an der Menschheit in den letzten 200 Jahren!!! Nicht bloß das Impfen betreffend, hier aber freilich besonders stark.
Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.