Dienstag, 17. Mai 2011

Autismus und Impfungen: Neue Untersuchungen laufen


3 Kommentare:

  1. Faux News - Du hast echt klasse.

    Ich (und andere) lesen lieber das Original http://digitalcommons.pace.edu/pelr/vol28/iss2/6/ in einem drittklassigen Rechtsblättchen erschienen und von Impfgegnern an den Haaren herbeigezogen. Bist Du Dir eigentlich nicht zu schade solche Impfgegnermanöver unkritisch und vorschnell weiter zu verbreiten (rhetorische Frage).

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  2. In den vielen Jahren, die ich nun im Wissenschafts-Journalismus arbeite, habe ich mich oft über die eifrig zelebrierte Feindschaft und Rivalität zwischen dem Berufsstand der Juristen und jenem der Mediziner amüsiert. Oft genug hat es mir aber auch geholfen, medizinische Abläufe aus rechtlicher Sicht zu betrachten - und ebenso oft habe ich die daraus abgeleiteten Standpunkte der Rechtswissenschafter geteilt. Haben diese doch tatsächlich oft etwas mit Gerechtigkeit und logischem Denken zu tun, während sich die Medizinerseite meist auf ihren Status - sowie die Verteidigung herkömmlicher Kenntnisse beruft.
    Recht schön beschrieben wird dieser Konflikt in dem alten Witz, wo der Professor vom Jus-Studenten verlangt, das Telefonbuch auswendig zu lernen. Der Student fragt ihn, wozu das gut sein soll und was er mit dieser Aufgabe bezweckt. Der Medizinstudent hingegen reagiert auf denselben Auftrag mit zwei Worten: "Bis wann?"
    Es ist immer wieder erstaunlich, zu welchen Ergebnissen Wissenschaftler außerhalb des engen "Impfexperten-Zirkels" kommen, wenn sie ausnahmsweise mal in diesem Bereich arbeiten. Und es ist meist erschreckend zu sehen, wie der Experten-Klüngel, der das Impfgeschäft nun schon Jahrzehnte abhandelt und alle relevanten Posten und Aufträge wieder unter sich aufteilt, dann reagiert.
    Ein diesbezügliches Beispiel ist der Fall des Münchner Rechtsmediziners Randolph Penning. Er meldete drei Fälle von Babys, die kurz nach der Sechsfachimpfung mit Hexavac gestorben waren als Verdachtsfälle für unerwünschte Arzneimittel-Reaktionen beim Paul Ehrlich Institut. Dies wurde öffentlich, eine Untersuchung eingeleitet, Hexavac wenig später vom Markt genommen (angeblich unabhängig von dieser Untersuchung). Soweit so gut.
    Das wirklich skandalöse waren die Aktionen, die im Hintergrund abgelaufen sind. Prof. Penning sagte mir, dass er in seinem ganzen Leben noch nie einer solchen Schmutzkübel-Kampagne ausgesetzt war. Er wurde von den Impfexperten als Schwachsinniger hingestellt, der keine Ahnung von seinem Job hat - und das nur weil er etwa tat, was an sich selbstverständlich wäre: Verdachtsfälle von möglichen Impfschäden zu melden.
    Ähnlich ging es der Kanadierin Anita Kozyrskyj, als sie in einer von Ihr begründeten Kohorte von rund 14.000 Kindern - alle mit Jahrgang 1995 - unter anderem auch einmal eine Arbeit zu den Auswirkungen von Impfungen untersuchte. Dabei kam raus, dass Kinder, deren Impfungen im ersten Lebensjahr nach hinten verschoben wurden - aus welchen Gründen auch immer - ein signifikant geringeres Asthma-Risiko hatten.
    Auch hier wieder derselbe Aufschrei. Kozyrskyj, die zuvor noch nie etwas zum Thema Impfen publiziert hatte, geriet plötzlich extrem unter Beschuss.
    So lange es sich beim Impfwesen um vermintes wissenschaftliches Gelände handelt, wo jegliche Eindringlinge ins Revier der "Vaccinology" mit heftigsten Untergriffen - meist auf persönlicher und nicht auf fachlicher Ebene - geahndet wird, habe ich persönlich Sympathie für jegliche Übergriffe aus impf-fernen Fachgebieten.
    Es ist gefährlich, ein so wichtiges Gebiet der Wissenschaft einer kleinen Gruppe von Fanatikern und Sektierern zu überlassen.

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  3. Bert,

    ich warte immer noch auf wirklich gut recherchierte und fundierte Impfkritik. Hast Du das Paper gelesen? Die Fälle sind als "Autismus durch Impfschaden" an den Haaren herbei gezogen. Einer der Fälle, der hier als Autismus paradiert wird, ist eindeutig MMR-Enzephalitis (also ja, ein Impfschaden und ja, als Impfschaden zu entschädigen, das ist auch so passiert, hat aber NICHTS mit den Impflügen von Wakefield und Co zu tun) - die meisten Fälle in dem Paper sind Epilepsieerkrankungen nach der alten DTwP (und damit zwar "Hirnschäden nach Impfung" aber nicht "Autismus durch Impfung". Hast Du die "Experten" in den Autism Omnibus Proceedings mal genauer angeschaut? Die Qualität ist peinlich und das ist sicher nicht die Schuld der "pösen Proimpfer".

    Die Kritik an dem Zinka Letter to the Editor sehe ich als durchaus berechtigt an (zB die mangelnde Standardisierung), da hat er auch nichts entgegen zu setzen gehabt (und die Gelegenheit war gegeben).

    Paranoia und Verschwörungsgeschrei bringt uns nicht weiter. Dieses Paper ist einfach schlecht...

    Meine Vorhersage ist, dass wir uns in spätestens 5 Jahren eine Exomsequenzierung eines jeden "Impfschadenfalls" leisten können und dass bei den meisten (vor allem der im Paper beschriebenen DTP Schäden) entschädigten "Impfopfer" ein entsprechender Genschaden gefunden werden wird. Das mag sich zynisch oder apologetisch anhören

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