Welches Land stärker unter Covid-19 gelitten hat, war Gegenstand heftiger Debatten. Ebenso die Frage, welche Länder die wirkungsvollsten Maßnahmen zur Gegenwehr getroffen haben.
Hier gab es ja deutliche Unterschiede. Länder mit besonders strenger Corona-Taktik zeigten beispielsweise mit dem Finger auf Schweden, weil es dort nie einen Lockdown gab, die Schulen fast durchgängig offen waren und auch die meisten Maßnahmen, wie das Tragen von Masken, etc. stets freiwillig blieben.
Laufend wurden für die Überlegenheit der einen wie der anderen Taktik "Beweise" vorgelegt.
Die von mir seit langem sehr geschätzte Gesundheitswissenschaftlerin Ingrid Mühlhauser geht in einem Bericht im "EBM-Netzwerk" auf diese Probleme ein.
Irreführend und unvollständig sei jedenfalls die Beschränkung allein auf die Zahl der offiziellen "Covid-Toten". Dies deshalb, weil hier Definition und Zählweise von Land zu Land stark variieren und nicht vergleichbar sind.
Aber auch innerhalb eines Landes, ist die Zahl der "Covid-Toten" wenig aussagekräftig, weil andere Sterbefälle ohne positiven Test dabei ignoriert werden. Wesentlich sinnvoller, so Mühlhauser, sei deshalb der Vergleich der Gesamt-Sterbezahlen.
Diese Daten sind einfach zu erheben - abgesehen von Nachmeldungen gibt es hier kaum Ungenauigkeiten. Die Definition eines toten Menschen ist überall gleich.
Mühlhauser verweist auf täglich aktualisierte Daten des "Economist", der in Kooperation mit "ourworldindata" einen weltweiten Überblick zur Übersterblichkeit in den Zeiten von Corona (Zeitspanne seit 1.1. 2020 im Vergleich zum Schnitt der Vorjahre).
Hier eine Auswahl (großteils) europäischer Länder mit Stand vom 23. August 2022.
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