Bert Ehgartner live

Dienstag, 23. August 2011

Grüne(wald) erfreut über Stögers Impfpläne

Sehr geehrter Herr Dr. Grünewald,


als Sympathisant und zeitweiliger Wähler der Grünen habe ich mich gestern geärgert, als ich Ihre APA-Aussendung zur Pneumokokken-Impfung gelesen habe, in der Sie Gesundheitsminister Stöger zur Ankündigung gratulieren, endlich die Gratis-Pneumokokken-Impfung einzuführen.
Weniger über die Tatsache, DASS Sie für diese Impfung eintreten, als vielmehr über die Art, WIE Sie diese Unterstützung argumentierten. Nämlich gar nicht.
Eine weitere Impfung scheint in Ihrem Weltbild ähnlich verankert wie ein zusätzliches Gratis-Kindergartenjahr oder eine Beschäftigungsoffensive für arbeitslose Jugendliche: Je mehr desto besser, der Nutzen steht von vornherein außer Frage.

Ihre Aussendung unterscheidet sich in ihrer Argumentationstiefe nur unwesentlich von dem, was man in den Stellungnahmen von BZÖ und FPÖ zum Thema Impfungen liest und erinnert eher an die Strategie eines Veterinärs, der für die "Gesundheit" der Tiere in einer Truthahn-Fabrik zuständig ist: Maximale Gesundheit durch maximalen Impfschutz!

Dass Sie neben der Forderung nach der allgemeinen Gratis-Pneumokokken und der Gratis-HPV Impfung ganz auf die Gratis-Meningokokken und die Gratis-Windpocken-Impfung vergessen haben, lag das an der Zeilenbeschränkung bei APA-Aussendungen?
Oder sparen Sie sich das für Ihre nächsten gesundheitspolitischen Initiativen auf?

Nach oben hin ist hier noch viel Platz, zumal Impfungen als das derzeit profitabelste Segment des Pharma-Marktes gelten und in den nächsten Jahren mit zahlreichen Neueinführungen zu rechnen ist.
Und wahrscheinlich teilen Sie ja die diesbezügliche Meinung des Vorsitzenden des Impfausschusses, Prof. Ingomar Mutz, der öffentlich verkündet hat, dass das Immunsystem der Kinder auch 10.000 Impfungen problemlos aushalten würde.

Seltsam nur, dass in allen Industrieländern gerade jene Krankheiten so steil ansteigen, die mit einem aus der Bahn geworfenen Immunsystem zu tun haben. Finden Sie nicht?
In den USA, wo bereits am ersten Lebenstag der Babys mit der Impfung gegen Hepatitis B der Impfreigen beginnt, erschien im Mai eine große Untersuchung zur Gesundheit der Kinder.
Wie hoch, denken Sie, ist dort mittlerweile der Anteil der chronisch kranken Kinder?
Er liegt bei 54 Prozent! Wenn man krankhaftes Übergewicht und Entwicklungsstörungen abzieht, bleiben noch immer 43 Prozent.

Ich behaupte jetzt nicht, dass das alles von Impfungen verursacht ist. Die Ursachen für diese ungeheure Krankheitslast, die hier auf die Gesellschaft zukommt, sind vielfältig.
Dennoch würde ich vorsichtig sein, jede neue Impfung, die aus den USA mit einem ungeheuren Marketing- und Lobbying-Aufwand in die ganze Welt verbreitet wird, sofort ungeschaut mit offenen Armen aufzunehmen.
Die Zeiten sind vorbei, als die Infektionskrankheiten an allen Ecken lauerten. Heute lauert etwas anderes. Bloß unsere Impfexperten - und Sie wohl auch - stecken mit ihrem diesbezüglichen Weltbild noch tief in der Ära von Pocken und Polio fest.

Haben Sie eigentlich schon mal Zeit gefunden, sich über seriöse Kritik am Nutzen der Pneumokokken-Impfung zu informieren?
Oder über die starken Replacement-Effekte im Zuge der Einführung dieser Impfstoffe?

Über aktuelle wissenschaftliche Fakten zur Problematik der Aluminium-haltigen Wirkverstärker?

Oder den möglichen Zusammenhang zwischen unspezifischer Alarmierung des Immunsystems und der ständigen Zunahme bei Asthma, Allergien und Autoimmunerkrankungen?

Über das kriminell-fahrlässige Studien-Design beim HPV-Impfstoff Gardasil, wo als Placebo-Impfung eine Aluminium-Adjuvantien-Lösung gespritzt wurde, um die Nebenwirkungen zu maskieren? Sagt Ihnen das etwas?

Oder haben Sie die Entscheidung der FDA verfolgt, wonach in der Patienteninformation der HPV Impfstoffe seit 2009 stehen muss, dass bei 2,3 Prozent der Studien-Teilnehmer im Studienzeitraum neue Krankheiten mit einem potenziell autoimmunen Hintergrund aufgetreten sind?

Von einem Mediziner und Gesundheitssprecher der Grünen hätte ich mir schon des öfteren kritische Stellungnahmen gewünscht. Beispielsweise zur nicht vorhandenen Forschung zur Impfstoff-Sicherheit in Österreich oder zum vollkommen unterentwickelten und intransparenten Meldewesen bei unerwünschten Arzneimittelwirkungen.
(Und wer prüft eigentlich die gesundheitlichen Auswirkungen von drei Jahrzehnten FSME-Impfkampagnen? Bei einer Weltrekord-Impfrate von über 90 Prozent entspricht dies einem nationalen medizinischen Selbstversuch, der völlig unkontrolliert abläuft. - Die Firmen werden hier sicher nicht in irgendwelche Sicherheits-Studien investieren. Die sind seit Immunos Zeiten einzig am Verkauf der Impfungen interessiert.)

Das Paul Ehrlich Institut hat zu den von Medizinern gemeldeten Nebenwirkungen immerhin vor einigen Jahren eine öffentlich zugängliche Datenbank auf seiner Website geschaffen. In Österreich wissen hingegen die meisten Ärzte noch gar nicht, dass es so etwas wie eine gesetzliche Meldepflicht bei unerwünschten Nebenwirkungen überhaupt gibt.

Bezeichnend für Ihre Haltung finde ich folgende Passage aus Ihrer Aussendung:
Die Kinderrechtskonvention wurde ratifiziert, wenn auch das Kindeswohl immer noch nicht im Verfassungsrang ist. Warum werden Kindern nach wie vor "state-of-the-art"- Behandlungen vorenthalten? Hier ist noch einiges zu tun", fordert Grünewald.

Was wäre denn der Effekt, wenn das "Kindeswohl" und das Recht auf "state-of-the-art-Behandlung" im Verfassungsrang wäre?
Erhoffen Sie sich damit eine klagsfähige "Impfpflicht durch die Hintertüre", getarnt als "Kinderrecht"?
Sie sollten wirklich die Qualität der Argumente Ihrer Einflüsterer prüfen, bevor Sie das rausposaunen. Oder ist Ihnen dieser gefährliche Schwachsinn selbst eingefallen?
Wollen Sie mit derartigen Vorstößen die Tierärzte der BZÖ rechts überholen?
Es würde mich sehr wundern, wenn der Ansatz, Eltern per Gesetz zur Impfung ihrer Kinder zwingen zu können, in Ihrer Partei mehrheitsfähig wäre. Soll ich mal nachfragen?

Ich verfolge als Journalist seit fast 20 Jahren die Impfdebatte und ich denke, dass es hoch an der Zeit wäre, dass dieser Bereich endlich zu einer "normalen" Wissenschaft mit nachvollziehbaren Grundsätzen wird. Stattdessen appelliert ein Klüngel verschworener Impfexperten noch immer ständig an den "hehren Impfgedanken" des vorigen Jahrhunderts und versucht alles abzublocken und zu vermeiden, was einer objektiven Prüfung der Sicherheit von Impfstoffen nahe kommen könnte.
Und alle sind sofort dabei, wenn auf Zuruf der Industrie die Impfpläne ständig weiter aufgestockt werden.

Dass gerade ein Gesundheitssprecher der Grünen sich hier so willfährig und argumentationslos einspannen lässt, finde ich beschämend,

einen schönen heißen Tag noch, BE

(Foto: www.gruene.at, CC)

2 Kommentare:

  1. Das hat nichts direkt mit dem Beitrag zu tun, dachte aber es interessiert Jemanden, finde ich ganz, ganz klasse!http://www.drfischeronline.com/64/impfung-baby-kleinkinder-sinn-unsinn-nebenwirkungen/

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