Bert Ehgartner live

Freitag, 5. November 2021

Politische Willkür im Umgang mit Genesenen

Interessante Fakten gehen aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des Neos-Abgeordneten Gerald Loacker durch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein hervor. Loacker hatte gefragt, wie viele Personen in Österreich seit März 2020 als Covid-Genesene gelten und wie hoch deren Risiko auf neuerliche Covid-Infektion ist. 

Mückstein antwortete am 19. Oktober, dass bis Ende August insgesamt 670.903 Covid-Genesene behördlich erfasst worden sind. 

Im Zeitraum von 6 Monaten danach sind 903 Re-Infektionen aufgetreten, nach 12 Monaten waren es 1.488 Fälle. 

99,9% der Genesenen waren also über den Zeitraum von 6 Monaten vor Re-Infektion geschützt, nach 12 Monaten waren es immer noch 99,8%

Wie sieht das bei Impfungen aus?

Laut AGES-Dashboard sind bisher 5.322.586 Personen mindestens zweimal geimpft worden. 

Insgesamt gab es 36.675 Impfdurchbrüche.

Die Schutzrate für Geimpfte beträgt demnach 99,3% und liegt unter jener der Genesenen. 


Sonder-Definition "Impfdurchbruch"

Hier gilt es allerdings auch noch zu bedenken, dass viele Infizierte nicht als "Impfdurchbruch" gewertet werden. Laut der in Österreich – aber auch beim Robert Koch Institut in Deutschland – benutzten Definition werden nur Personen als "Impfdurchbruch" gewertet, wenn sie zu einem bestimmten Zeitpunkt anlässlich eines positiven PCR-Tests Covid-typische Symptome zeigten, die als solche bestätigt und dem Gesundheitsamt gemeldet wurden. Viele Personen haben aber trotz positivem Test keine Symptome - oder diese sind zum Zeitpunkt der Messung längst vorüber. Laut interner Information werden mit diesem Definitions-Trick rund 30% der positiv getesteten Geimpften nicht als Impfdurchbrüche erfasst. 
Die Regelung ist auch insofern absurd, weil von infizierten Geimpften nach derzeitigem Wissensstand dasselbe Ansteckungsrisiko ausgeht, wie von infizierten Ungeimpften. 


Eskalation der Maßnahmen

Laut der gerade in kraft gesetzten 3. Covid-Maßnahmenverordnung ist der "Nachweis über neutralisierende Antikörper, der nicht älter als 90 Tage ist" im Rahmen einer 2G Regelung nicht mehr gültig.

Ab einem Grenzwert von 300 Intensivbetten tritt laut Gesundheitsministerium "Stufe 2" der Covid-Maßnahmen in kraft, wobei dann Antikörpertests auch "als Nachweis im Sinne der 3G-Regel nicht mehr zulässig sind". Dieser Grenzwert ist bereits überschritten. Stufe 2 gilt laut Ministerium ab 8. November. 

Wien bemüht sich derzeit um Covid-Härte a la Australien oder Neuseeland

Wien und Oberösterreich haben nun angekündigt, dass für Gastro, Friseure und öffentliche Veranstaltungen "Ende nächster Woche" eine 2G Regelung umgesetzt wird. Genesene, deren Infektion länger als 6 Monate zurück liegt, gelten damit de facto als Ungeimpfte.

Auch Teile Deutschlands haben bereits festgelegt, dass Kneipe, Friseur und Weihnachtsmarkt "nur mit Pieks" besucht werden dürfen. 

Während in skandinavischen Ländern die Covid-Maßnahmen weitgehend ausgesetzt, Ungeimpfte und Genesene in Ruhe gelassen - und "Freedom Days" gefeiert werden, führen in Deutschland und Österreich immer mehr Regionen Apartheid -Gesetze ein, mit denen ungeimpfte oder genesene Personen vom öffentlichen Leben mutwillig ausgeschlossen werden.

Dafür plant Wiens Bürgermeister Michael Ludwig Impfstraßen für Kinder im Alter ab 5 Jahren. Dass der Impfstoff noch gar nicht zugelassen ist und es sich um Off-Label Anwendungen handelt, kümmert niemand.

Politiker lassen die Diktatoren-Sau raus. 

Und Wissenschaft verkommt immer mehr zum Gunstgewerbe.


PS: Wenn Ihnen dieser Blog interessant und wichtig erscheint, würde ich mich über einen kleinen Beitrag zu meiner Arbeit sehr freuen.



Bert Ehgartner steht auch für Vorträge, Filmvorführungen, etc. zur Verfügung. 
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8 Kommentare:

  1. Ehrlich wäre es aber bei den Covid-19 infizierten nicht nur die Genesenen zu betrachten, sondern auch die Verstorbenen ca 10.000 Tote seit Beginn der Pandemie, oder nicht Genesenden - zb Beispiel fehlender Geschmack über viele Monate.

    Und auch die off label Anwendung für Kinder kümmert jemand- die Fachärzte für Kinder- und Jugendheilkunde haben Daten gesammelt von stationär aufgenommenen Kindern und empfehlen die Impfung, bzw haben viele bereits die eigenen Kinder geimpft.

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    1. Die 10.000 sind nicht an, sondern vielmehr mit COVID gestorben. Laut neuesten Schätzungen sind allerhöchstens 40% dieser Zahl wirklich an der Krankheit gestorben. Damit sind wir von einer Grippewelle nicht mehr allzu weit weg. Auch schon früher hat es regelmäßig Intensivstationen mit Grippepatienten angefüllt oder sogar überfüllt. Warum es plötzlich als Reaktion darauf gesellschaftliche Segregation und das Abo einer Impfung, die noch nicht einmal gegen den aktuellen Virus hergestellt wurde, geben muss, ist mir schleierhaft.

      Ob irgendwelche Ärzte auf's Geratewohl jemanden impfen oder nicht ist völlig nebensächlich. Ärzte verkaufen Impfungen und machen dadurch Profite. Entsprechend kann und sollte man Beurteilung von Medikamentensicherheit nicht Ärzten überlassen. Dafür haben wir seit Jahrzehnten einen gut geregelten Zulassungsprozess, den wir momentan auf unsere eigene Gefahr, bzw. die Gefahr unserer Kinder hin, übergehen.

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    2. @ anonym von 15. Nov: Die Übersterblichkeit von > 10.000 Personen ist aber keine Schätzung, sondern stammt von der Statistik.at . Und wenn es Übersterblichkeit bei Influenza Infektionen gibt-wie 2017, warum nimmt man das Achselzuckend hin. Da gibt es seit Jahrzehnten einen Impfstoff, mit dem die Sterblichkeit drastisch gesenkt werden kann.
      Und dass Ärzte Impfungen verkaufen ist ein Unsinn. Die Corona Impfstoffe kauft die EU und die werden den meiner States zugeteilt und kostenfrei abgegeben. Und der Arzt erhält für seine Tätigkeit ein Honorar für die empfohlene Impfung

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  2. Ich kann keine fremden Kommentare mehr löschen.

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    1. Fremde Kommentare zu löschen, ist auch nicht Ihre Aufgabe.

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  3. Ich bin verunsichert. Überall höre und lese ich, dass die Impfung Infektionsschutz bietet, die Prozentsätze variieren, auf jeden Fall kommt bei mir an, dass das Risiko einer Übertragung stark vermindert wird.
    Bzw. die Gefahr das Virus auf andere zu übertragen soll geringer sein.
    Was stimmt nun? Was wissen Wissenschaftler hier?
    ...weiß nicht, ob es ok ist, hier Fragen zu stellen...aber ich versuchs halt...

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    1. Kein ernstzunehmender Wissenschaftler würde heute noch behaupten, dass die Impfung auf Dauer Infektionsschutz bietet. Es gibt ein paar Studien, nach denen bei Geimpften die weiter gegebene Virenlast niedriger ist, bzw. diese rascher abfällt. Die Aussagekraft dieser Studien ist jedoch gering. Die Mehrzahl der Arbeiten zeigen, dass von infizierten Geimpften nach einigen Monaten ein etwa gleich hohes Ansteckungsrisiko ausgeht wie von infizierten Ungeimpften.

      Die Impfung dient vor allem dem Selbstschutz, nicht dem Fremdschutz. Eine Herdenimmunität kann damit nicht erreicht werden. Über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten reduziert die Impfung das Risiko schwerer Erkrankungen und Todesfälle signifikant. Nach dieser Zeit fällt das Infektionsrisiko auf das Niveau vor der Impfung ab, bzw. ist laut britischen Gesundheitsbehörden sogar etwas höher als bei Ungeimpften. Auch der Schutz vor schwerer Erkrankungen sinkt laut einer aktuellen Schwedischen Studie massiv.
      Die dritte Dosis ist beim BioNTech/Pfizer Impfstoff mit der ersten Dosis identisch. Eine Delta-spezifische Auffrischung gibt es bisher noch nicht.
      Bei Moderna ist es genauso - mit dem Unterschied, dass hier nur noch die halbe Dosis verimpft wird, um das Nebenwirkungsrisiko zu reduzieren.

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    2. Ich danke Ihnen vielmals.

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