Bert Ehgartner live

Dienstag, 31. März 2015

Nachruf auf die Grippe

Nach einem fulminanten Höhepunkt vom Februar bis in den März hinein ist nun die Grippe-Saison vorbei. Wer sich impfen hat lassen, war diesmal nicht auf der sicheren Seite: Die bislang veröffentlichten Angaben zur Wirksamkeit der Influenza-Impfung liegen zwischen 0 und 50 Prozent. Bei einigen Arbeiten - und nicht den schlechtesten - zeigte der Zeiger auf unter Null, und deutete an, dass Geimpfte sogar ein höheres Krankheits-Risiko hatten: in mehrfacher Hinsicht. 


Schwächt die Grippe-Impfung die Abwehrkräfte? (Foto: CJ Sorg)

Laut der unabhängigen Cochrane Collaboration besteht bezüglich der Wirksamkeit der Influenza Impfung ein enormes Wissens-Defizit. Für Kinder unter 2 Jahren gibt es gar keinen Nachweis der Wirksamkeit. Ebenso schlecht ist die Datenlage für Personen im Alter über 65 Jahren.
Und sogar bei Menschen in Gesundheitsberufen schließen die Cochrane-Autoren: "Unsere Übersichtsarbeit fand keine vernünftige Basis, um die Impfung der Menschen in Gesundheitsberufen zu empfehlen." Es gebe keine Belege, dass die von ihnen betreuten Patienten davon profitieren. Derzeit, so der Vorsitzende der Impfgruppe der Cochrane Collaboration, Tom Jefferson, "gleicht die Werbung für die Influenza-Impfung eher den Praktiken von Staubsauger-Verkäufern auf Jahrmärkten".

Doch in manchen Jahren bezieht sich das schwarze Wirksamkeitsloch der Impfung nicht nur auf Kleinkinder und Senioren, sondern dehnt sich auf die gesamte Bevölkerung aus. Als Grund für diese Abstürze nennen die Influenza-Experten die zeitverzögerten Herstellung. Der Impfstoff wird nämlich ein halbes Jahr im voraus - nach den vorherrschenden Influenza-Viren auf der Südhalbkugel - konzipiert. Leider war der vorherrschende Virentyp auf der Nordhalbkugel dann ein ganz anderes Modell, zumindest was die Komponente für Influenza A (H3N2) betrifft.
Schon Ende Januar zeichnete sich hier ein Debakel ab. Eine vom Influenza-Überwachungssystem Kanada veröffentlichte Arbeit belegte die absolute Unwirksamkeit der Impfung: Sie lag im Schnitt bei MINUS 8 Prozent. Das heißt Geimpfte erkrankten tendenziell sogar häufiger als Ungeimpfte. 

Für Impf-Lobbyisten wie den Leiter der "Public Health Kommission des Obersten Sanitätsrates", den Wiener Professor Michael Kunze waren solche Informationen kein Grund mit der Impfwerbung nachzulassen. Kunze empfahl sogar noch Anfang März dringend die Impfung - oder wenn die Infektion schon begonnen hatte: "schnellstmöglich Tamiflu".  Jenes berühmte Mittel also, dessen Vermarktung als "größter Diebstahl aller Zeiten" (© Peter Gøtzsche) in die Medizingeschichte eingegangen ist. 
Mir ist es ein Rätsel, auf welcher wissenschaftlichen oder moralischen Basis derartige Leute funktionieren.


Schlechte Erfahrungen

Doch abgesehen von solchen schlechten Jahren, wie dem heurigen, sorgt die Influenza-Impfung schon seit langem für jede Menge Fragezeichen - welche von den Marketing-Abteilungen der Hersteller-Konzerne und ihren Lohnschreibern nur mühsam verwischt werden können.

So zeigte sich beispielsweise, dass während der Schweinegrippe-Pandemie - als ein relativ neuartiger Virentyp die Welt umrundete - die meisten Menschen nur sehr milde erkrankten. Ausgenommen waren jedoch Kinder, die zuvor jährlich eine Grippe-Impfung erhalten hatten. In Kanada wurden gleich vier Studien durchgeführt, die diesem Verdacht nach gingen und ihn schließlich auch bestätigten: Anscheinend ist es für die Kinder von Vorteil, die Viren - ohne pharmazeutische Schützenhilfe - kennen zu lernen. Dann erwerben sie auch das immunologische Rüstzeug mit stark veränderten Viren klarzukommen. Die Impfung hingegen stört demnach diesen Lerneffekt des Immunsystems.


Diesen Effekt belegte auch eine recht drastische niederländische Arbeit die im Journal The Lancet  erschienen ist. Dafür haben die Wissenschaftler Mäuse verschiedenen Impfungen und nachfolgenden Infektionen in mehreren Kombinationen ausgesetzt:
  • Wurden die Mäuse mit dem saisonalen Impfstoff (H3N2) geimpft und danach mit Vogelgrippe-Viren (H5N1) konfrontiert, so starben sie.
  • Wurden die Mäuse nicht geimpft und dann mit den Vogelgrippe Viren konfrontiert, so starben sie ebenfalls.
  • Wurden die Mäuse mit saisonalem Impfstoff (H3N2) geimpft, danach mit saisonalen Viren (H3N2) infiziert, so überstanden sie im Normalfall die saisonale Grippe, starben aber ebenfalls wieder, wenn sie mit H5N1 infiziert wurden.
Was denken Sie, war die einzige Variante, bei der die armen Versuchsmäuse dieses Experiment überlebt haben?
Folgendes:

  • Die Mäuse wurden NICHT geimpft, danach aber mit saisonalen H3N2 Viren infiziert. Sie wurden krank und machten eine Grippe durch. Danach waren sie jedoch gegen die ansonsten stets tödlichen H5N1 Viren gewappnet. Sie hatten weniger Viren in der Lunge und erkrankten weniger heftig.


Dieser Lerneffekt des Immunsystems wäre eine Erklärung dafür, warum in den USA die Sterblichkeit am Schweinegrippe-Typ H1N1 gerade bei Kindern vergleichsweise hoch war. Die holländischen Wissenschaftler nannten als mögliche Ursache die in den USA wesentlich häufigeren und bereits für Babys ab 6 Monaten empfohlenen saisonalen Grippeimpfungen.
Wer seine Kinder gegen Grippe impft geht demnach also das Risiko ein, dass diese nur eine "Scheinimmunität" gegen die in der Impfung enthaltenen Antigene erhalten, sich jedoch keine breitere Immunität gegen nachfolgende andersartige Grippeviren ausbilden kann.



Mehr Impfstoff - stärkerer Impfstoff

Anstatt solche Studien zu diskutieren und in ihren Konsequenzen auszuloten und zu verstehen, gehen die Firmen bei den Influenza-Impfstoffen einen anderen Weg: Die Wirksamkeits-Löcher - speziell in der Altersgruppe der Kleinkinder und bei den Senioren über 65 Jahren - sollen durch Wirkverstärker gestopft werden. Es gibt bereits eine Reihe derartiger Impfstoffe am Markt. 
Weil Aluminiumsalze bei der Influenza-Impfung schwere Nebenwirkungen auslösen, müssen hier andere Wirkverstärker verwendet werden. Beispielsweise Squalene - Öl-Wasser-Emulsionen. 
Ein damit verstärkter Impfstoff - Pandemrix von GSK - erwies sich im Zuge der Schweinegrippe-Pandemie dann als Auslöser der mysteriösen und unheilbaren Narkolepsie. Die davon betroffenen Menschen erleiden in allen möglichen Situationen plötzlich auftretende Schlafanfälle, sind massiv in ihrer Lebensqualität behindert und können beispielsweise nie einen Führerschein machen und ein Fahrzeug lenken. 

Also probierte man es ohne Wirkverstärker - dafür aber mit einer höheren Dosis der abgetöteten Influenza-Viren. In einer  aktuellen vom französischen Impfstoff-Hersteller Sanofi Pasteur finanzierten Arbeit bekamen ältere Menschen entweder die einfache - oder die vierfache Wirkstoff-Dosis geimpft. Die insgesamt knapp 32.000 Studienteilnehmer wurden über zwei Jahre beobachtet. In der Hochdosis-Gruppe erkrankten 1,4 Prozent, in der Normal-Gruppe 1,9 Prozent an Influenza. Die Autoren - und mit ihnen der Sponsor Sanofi Pasteur - freuten sich über eine um 25 Prozent verbesserte relative Wirksamkeit der neuen Impfvariante. 
Wie gut die Impfung insgesamt gewirkt hat, konnten die Forscher mit ihrer aufwändig gemachten Studie nicht beantworten. Sie hatten im Design nämlich dummerweise auf eine ungeimpfte Kontrollgruppe vergessen. Doch wozu etwas messen, wenn man den Effekt der Impfung auch schätzen kann? Die Autoren bezogen sich also auf nicht näher genannte Vergleichswerte aus anderen Studien und kamen damit auf eine Wirksamkeit ihrer Impfung von ungefähr 50 Prozent. Dieser Wert, könnte mit dem neuen Impfkonzept auf 62 Prozent gesteigert werden. "Und damit", jubeln die Autoren, "erreichen wir bei Senioren einen Wert, der ähnlich hoch ist wie bei jüngeren Erwachsenen."

Wir sehen also, dass die Art, wie sich Impfstoff-Konzerne gute Studien vorstellen, gewöhnungsbedürftig ist. Um es einmal milde auszudrücken.

Seit Jahrzehnten fordern unabhängige Wissenschaftler große, gut gemachte Vergleichsstudien von Geimpften mit Ungeimpften. "Nur dann können wir die banalsten Fragen zum Nutzen und zur Sicherheit der Influenza-Impfung beantworten", erklärte mir dazu Cochrane-Experte Tom Jefferson. Derzeit gleiche die Impfung einem Werbeversprechen ohne wissenschaftliche Basis - das gesamte Risiko liege beim Käufer - Garantie oder Haftung im Schadensfall gibt es keine. 


Sind Geimpfte sogar häufiger krank?

Eine löbliche Ausnahme in der Wüstenei schlechter Influenza Studien lieferte ein Team der Universität Hong Kong. Ihre Studie war zwar nicht groß - doch von ihrem Design her genügte sie höchsten Qualitätsansprüchen: doppelt verblindet, randomisiert - dazu ein langer Beobachtungszeitraum mit erstklassiger Absicherung der Diagnosen. Ein Studiendesign wie es im Impfbereich leider absolute Mangelware ist.
115 Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren wurden zwei Gruppen zugelost. Die eine bekam die Influenza Impfung - die andere eine neutrale Salzlösung als Placebo-Impfung.
Die Forscher wollten eine ganz einfache Frage beantworten: Sie wollten wissen, ob gegen Influenza geimpfte Kinder gesünder durch den Winter kommen.
Wenn der gemessene Effekt stark genug wäre, so würde er auch über eine relativ kleine Gruppe signifikante Resultate liefern.

Die Kinder bekamen also ihre Influenza- oder Placebo-Impfungen und wurden dann über einen Zeitraum von 272 Tagen beobachtet. Wenn Infekte auftraten, wurden die Erreger genauestens bestimmt.
Und das waren die Resultate:
In beiden Gruppen erkrankten 3 Kinder an der echten Influenza. Weil die Impfgruppe mit 69 Kindern etwas größer war als die Kontrollgruppe (46 Kinder) ergab sich daraus ein leicht schützender - jedoch nicht signifikanter - Effekt zu Gunsten der saisonalen Influenza-Impfung.

Ganz anders sah es jedoch bei den Nicht-Influenza Infekten aus:
In der Impfgruppe waren 20 Kinder krank, in der Placebogruppe nur 3 Kinder!
Die geimpften Kinder hatten demnach ein mehr als vierfach höheres Risiko, dass sie an Nicht-Influenza-Infekten (hsl. durch Rhino- und Coxsackie-Viren) erkrankten.

Damit ist die - von Erwachsenen - oft gehörte Aussage: "Ich war noch nie so oft krank, wie in dem Jahr, wo ich gegen Grippe geimpft wurde" - erstmals auch bei Kindern wissenschaftlich belegt.
Die Autoren erklären den erstaunlichen Effekt so: "Die Influenza-Geimpften erleiden möglicherweise eine temporäre Abwehrschwäche gegen andere virale Atemwegs-Infekte"


Todesfälle: Ganz sicher kein Zusammenhang?

Kommen wir an dieser Stelle noch einmal kurz zu unserer oben erwähnten Sanofi-Pasteur Studie mit den Senioren zurück. Wie sah es hier mit den möglichen Nebenwirkungen der Impfung aus? Gerade ältere Menschen kommen ja mit einer "temporären Abwehrschwäche" - speziell in der kalten Jahreszeit - wesentlich schlechter zurecht als Kinder.
Nochmals kurz zur Erinnerung: Der Schutzeffekt der Impfung wurde auf 50% geschätzt. Ohne Impfung wären in den beiden Studienjahren demnach rund 2,8 bis 3,8 Prozent der Personen an Influenza erkrankt.

Im Abschnitt zur Sicherheit heißt es, dass bei 8,3 bis 9,0 Prozent der Teilnehmer mindestens eine ernsthafte negative gesundheitliche Auswirkung aufgetreten ist. Mehr als 200 Studienteilnehmer brachen deswegen ihre Teilnahme ab. Vor allem wurden hier Herzprobleme und Infektionen genannt. 167 Personen starben im Studienzeitraum - die Autoren erklären jedoch, dass keine Todesfälle mit der Impfung in Zusammenhang standen.

Auch das Paul Ehrlich Institut (PEI) berichtet in seinem eben erschienenen Jahresbericht 2013 über gemeldete Nebenwirkungen nach Impfungen, dass sieben von acht gemeldeten Todesfällen bei Erwachsenen nach der Influenza-Impfung aufgetreten sind.
Ein kausaler Zusammenhang zur Impfung bestehe aber nicht, schreibt das PEI, denn: "Sieben ältere Personen starben wenige Stunden bis zwei Monate nach verschiedensten Grippeimpfstoffen an den Folgen einer anderen Erkrankung, wie z.B. einer Pneumokokkensepsis oder einem Herzinfarkt, und nicht durch die Impfung."

Dass die Influenza-Impfung einen negativen Einfluss auf das Immunsystem und die Abwehrkraft der Patienten haben könnte, das kommt den Sachverständigen des PEI gar nicht erst in den Sinn.
Und somit wird auch in diesem Herbst - zuverlässig wie jedes Jahr - wieder ein behördlich unterstütztes Werbegewitter für die Grippe-Impfung auf uns nieder gehen.
Schließlich finanzieren wir ja das ganze teure Brimborium des weltweiten Influenza-Überwachungssystems mit seinen 10 WHO Stützpunkten und den 142 Länderzentren mit.

Weniger werbewirksam aber deutlich ehrlicher wäre es, wenn mal diese Erkenntnisse öffentlich zur Diskussion gestellt würden. Nämlich dass…
  • die Influenza-Impfung schauderhaft schlecht wirkt - sogar in Jahren, wo das Viren-Roulette glückt. 
  • die Influenza-Impfung beschämend schlecht auf ihre Sicherheit untersucht ist
  • und die Impfung wahrscheinlich dazu beiträgt, dass im Winter deutlich mehr Krankenstands- und Pflegetage anfallen als dies ohne Impfung der Fall wäre

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, würden 
wir uns über einen kleinen Beitrag zu unserer Arbeit sehr freuen. 


Dienstag, 17. März 2015

Stellungnahme zum Spiegel-online Artikel von Silvio Duwe

Gestern ist auf 'Spiegel online' ein Artikel mit dem Titel "Impfstoffe: Das Geschäft mit der Aluminium Angst" erschienen. Darin wird mir vorgeworfen, dass ich "ohne wissenschaftliche Belege" aus der Angst vor dem Metall ein Geschäft mache. Zur Motivation, den gemeinnützigen Verein 'Al-ex Institut zur Wissensvermittlung im Umgang mit Aluminium' zu gründen, gehe ich an anderer Stelle ein. Hier möchte ich auf die "fachlichen" Argumente des Spiegel-Autors Silvio Duwe reagieren und folgende Frage zur Diskussion stellen: "Begreift sich der angeblich kritische Spiegel mittlerweile als Jagdorgan auf kritische Journalisten?"
Spiegel online Duwe
Duwe schreibt:
In seinem Film warnt Ehgartner vor einem "kleinen schmutzigen Geheimnis": Aluminiumhydroxid in Impfstoffen. Es könne, so behauptet der österreichische Filmemacher, eine makrophagische Muskelentzündung auslösen. Die Betroffenen leiden demnach unter Muskelschmerzen, Müdigkeit, Schwindel und Sehschwäche. Eine Therapie dagegen gebe es nicht, schreibt Ehgartner in seinem Buch zum Film. Es gebe lediglich die Möglichkeit, sich so wenig Aluminiumquellen wie möglich auszusetzen - also auf Impfungen zu verzichten.

Verständlich, dass Eltern angesichts derartiger Informationen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen oder vermeintlich seriösen Büchern unschlüssig sind, ob sie ihr Kind impfen lassen sollen oder nicht.
Tatsache ist, dass ich in meinem Film "Die Akte Aluminium" die Arbeit der Forschergruppe des französichen Neuropathologen Romain Gherardi von der Universität Paris-Est porträtiere. Prof. Gherardi beschrieb in den 90er Jahren erstmals das Phänomen der "makrophagischen Myofasziitis", einer Muskelentzündung die an der Stelle auftritt, wo geimpft wurde. Dieses Gewebe ist durch eine Ansammlung von Fresszellen des Immunsystems charakterisiert. Bei der genaueren Untersuchung stellten die Wissenschaftler fest, dass diese Fresszellen Partikel von Aluminium enthalten, welche von den Zusätzen in den Impfungen stammen. Im Schnitt lag die Impfung bei seinen Patienten jedoch bereits mehrere Jahre zurück.
Im Interiew erklärt Gherardi: "Alle dachten, dass das unmittelbar nach der Impfung über den Urin ausgeschieden wird. Doch jetzt wissen wir, dass das nicht immer stimmt. Das Aluminium kann länger als 15 Jahre im Körper bleiben und niemand weiß genau, was es dort anstellt. Man weiß nicht einmal, ob das überhaupt jemals ausgeschieden wird."

Ich behaupte also persönlich gar nichts, wie Duwe hier weis machen will, sondern beschreibe ein Forschungsprogramm, das über viele Jahre läuft und über zahlreiche Publikationen in hochrangigen Wissenschafts-Journalen dokumentiert ist.


Duwe schreibt weiters: (Anm: Diese Passage wurde später im Artikel gestrichen - und eine Entschuldigung eingefügt. Siehe Kommentar unten)
Doch an dem dramatisch klingenden Krankheitsrisiko ist wenig dran. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat sich mit jenen Studien auseinandergesetzt, wonach Aluminium in Impfstoffen angeblich eine Muskelentzündung auslöst. Das Fazit fällt eindeutig aus: Laut PEI sind die Studien "wissenschaftlich wenig valide".
So wurde in einer Studie etwa aus einer Versuchsgruppe von elf Mäusen nur eine Maus tatsächlich untersucht. Warum die anderen Mäuse in der Auswertung nicht mehr auftauchten, ist vollkommen unklar.
Die Studie, auf welche Duwe hier verweist, hat überhaupt nichts mit makrophagischer Muskelentzündung (MMF) zu tun, sondern bezieht sich auf eine kanadische Arbeit aus dem Jahr 2007, welche einen vollkommen anderen Zweck hatte (dort wurde das "Golfkriegs-Syndrom" untersucht).
Dass in der kanadischen Studie, die Duwe hier anführt, angeblich nur eine einzige Maus untersucht wurde, ist nicht nachvollziehbar. Laut Studienprotokoll wurden alle 31 Tiere (!) der drei Studiengruppen ausgewertet und in die Resultate aufgenommen.



Duwe fährt fort:
Dem PEI zufolge ist Aluminiumhydroxid in den in Impfstoffen eingesetzten Konzentrationen für den Verbraucher unbedenklich. Es sei auch zu bedenken, dass die Impfstoffe intramuskulär und nicht intravenös verabreicht werden, sodass "zu keinem Zeitpunkt das gesamte Aluminium im Blut verfügbar ist". 
Diese Passage beschreibt generelle Aussagen des Paul Ehrlich Instituts zur Sicherheit - wenn auch ohne Belege. Dass Impfstoffe intramuskulär und nicht intravenös verabreicht werden, ist ebenso banal wie die Mitteilung, dass "zu keinem Zeitpunkt das gesamte Aluminium im Blut verfügbar ist".
Ist es eh nicht. Bei Patienten mit MMF finden sich im Schnitt noch 66 Monate nach der Impfung Aluminiumpartikel an der Impfstelle.
In den Studien von Prof. Gherardi geht es um die Frage, ob Aluminium-Partikel aus den Impfungen von den Makrophagen in Lunge, Gehirn und andere Organe transportiert werden. Davon geht die potenzielle Gefahr aus - nicht von Aluminium im Blut (welches dann nämlich über die Nieren geleitet und ausgeschieden würde).

Reichlich absurd wird der nächste Absatz:
Ob Aluminium in Lebensmitteln und Deos tatsächlich schädlich ist, ist in der Wissenschaft umstritten. Fest steht jedoch, dass viele Impfungen ohne Aluminiumsalze nicht wirksam wären. Das Europäische Arzneihandbuch schreibt einen Grenzwert von 1,25 Milligramm Aluminium pro Impfdosis fest. 
Die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe unterschreiten diesen Grenzwert deutlich: sie haben nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) einen Aluminiumgehalt zwischen 0,125 Milligramm und 0,82 Milligramm
In den wissenschaftlichen Arbeiten gibt es unzählige Belege, dass Aluminium im Organismus zweifellos toxisch wirkt. Unklar ist, wie viel Aluminium aus den Deos durch die Haut geht - und wie viel Aluminium von Lebensmitteln im Körper verbleibt. Man nimmt an, dass nur geringe Mengen von rund 1 Prozent resorbiert werden - weil der Magen-Darm-Trakt eine recht gut eingespielte Entgiftungsschleuse ist. 
Bei Impfungen hingegen ist klar, dass 100 Prozent der enthaltenen Aluminiumsalze in den Muskel injiziert werden. Das muss aber so sein, schreibt Duwe, weil die Impfungen sonst nicht wirken. Wie lange dieses Aluminium im Organismus bleibt und was es dort anstellt ist unzureichend untersucht.

Doch es gibt ja die Obergrenze von 1,25 Milligramm Aluminium pro Dosis, die das Europäische Arzneibuch vorschreibt. Und Impfungen enthalten durchwegs weniger.
Was Duwe nicht weiß, oder nicht hinterfragt, ist die Tatsache, dass der Grenzwert für Erwachsene und Babys gleichermaßen gilt. So ein Grenzwert ist an sich schon fragwürdig. 
Obendrein erhalten heute die meisten Babys bei den Impfterminen im ersten Lebens-Halbjahr nicht eine Alu-Impfung, sondern meist zwei oder gar drei. 
Bei der üblichen Kombo der Sechsfach-Impfung mit der Pneumokokken-Impfung kommen die Babys je nach verwendeten Impfstoffen auf bis zu 1,32 Milligramm Aluminium. Wenn dann noch die neue Meningokokken-B Impfung gleichzeitig gegeben wird, wie das die Ärztekammern empfehlen, so steigt die Alu-Belastung auf 1,82 Milligramm an. 

Noch nie zuvor in der Geschichte sind Babys derart massiv mit Aluminium kontaminiert worden. Und das bei fahrlässig schlechter Abklärung eines möglichen Risikos.


Im folgenden Absatz schreibt Duwe:
Auch die von Ehgartner in seinem Buch aufgestellte Behauptung, Wissenschaftler diskutierten kontrovers darüber, ob die Hepatitis-B-Impfung vielleicht Multiple Sklerose auslösen kann, kritisiert das PEI scharf: Die einzige Studie, die auf einen möglichen Zusammenhang hinweist, habe methodische Mängel.
Welche methodischen Mängel, das sein sollen, beschreibt Duwe nicht. Tatsache ist, dass es in Frankreich in den 90er Jahren eine Impfaktion gegen Hepatitis B gegeben hat, worauf es zu einer Häufung von Fällen Multipler Sklerose bei den Geimpften kam. Daraufhin wurde die Impfung in Frankreich vorübergehend vom Markt genommen. Dass kontrovers über die Impfung diskutiert wurde, ist eine Tatsache. 

Nun geht Duwe persönlich gegen mich vor:
Dennoch zieht Ehgartner mit seinen Warnungen vor Impfstoffen durchs Land, häufig vor esoterisch geneigtem Publikum: Ende Februar hielt er auf der Esoterikmesse "Lebenskraft" in Zürich einen Vortrag über Aluminium. Finanziert wurde sein Auftritt von Schnarwiler - einem Onlinehändler mit teils bedenklichem Sortiment: Schnarwiler vertreibt unter anderem das Werk "Immun mit kolloidalem Silber", in dem die Einnahme von "Silberwasser" als nebenwirkungsfreies Breitbandantibiotikum angepriesen wird.
Auch auf dem verschwörungstheoretischen Kongress "Regentreff" dozierte Ehgartner bereits. Auf der Veranstaltung wurde auch für das mittlerweile verbotene "Wundermittel" MMS (Miracle Mineral Supplement) geworben - Chlorbleiche, die angeblich sogar Aids und Malaria heilen soll.
Von 26 öffentlichen Auftritten, die ich im Veranstaltungskalender meines Blogs erwähne, wählt Duwe also zwei Auftritte in esoterischem Umfeld aus und kritisiert, dass dort Sachen vertrieben wurden, die problematisch wären.
Ich bin weder Spezialist für kolloidales Silber, noch habe ich mich mit MMS eingehend beschäftigt, noch fühle ich mich dafür verantwortlich, was auf Esoterik-Ständen vertrieben wird.

Nun folgt die einzige Passage, wo er mich zu Wort kommen lässt:
Auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE, wie er diese Auftritte mit seiner Tätigkeit als Medizinjournalist vereinbaren könne, erklärt Ehgartner: Er habe kein Problem, vor Impfgegnern oder in einem esoterischen Umfeld aufzutreten. "Man muss die Leute da abholen, wo sie sind." Mit einem fachlich hohen Niveau der Impfkritik könne er außerdem dazu beitragen, Menschen gegen die massiven Einflüsse von Verschwörungstheorien wie der Germanischen Neuen Medizin oder den Chemtrails zu immunisieren.
Weiter geht es mit dem Vorwurf der Geschäftemacherei. Duwe bezieht sich dabei auf das Angebot des Al-ex Instituts, die individuelle Aluminium-Belastung zu messen.
Die Messung erfolgt anhand von Urinproben, ist aber vor allem eines: sinnlos. Im Urin könne nur die Aluminiumbelastung der letzten Stunden nachgewiesen werden, nicht aber die Gesamtbelastung im Körper, wie das Umweltbundesamt auf Anfrage erklärt. 
Bei dieser Aussage handelt es sich entweder um bewusste Irreführung oder um ein schweres Intelligenz-Problem des Autors. Auf Duwes Anfragen habe ich ihm genauestens das Mess-Verfahren erklärt, dessen wissenschaftliche Herkunft, die Studien in denen die Methode etabliert wurde, sowie die Durchführung.

Hier noch einmal kurz für alle:

Der Test beruht auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen von C. Exley, wonach es möglich ist, Aluminium über die Aufnahme von bioaktiven Siliziumionen auszuleiten. Silizium hat eine enge biochemische Beziehung zu Aluminium - ein guter Teil der Erdkruste besteht aus Alumosilikaten. Exley fand, dass natürliches Mineralwasser mit einem hohen Gehalt dieser bioaktiven Siliziumionen am besten geeignet ist, im Körper gebundenes Aluminium über den Harn auszuleiten. 

Wenn man also an einem Tag den Harn sammelt und am nächsten Tag Silizium reiches Mineralwasser trinkt und dann noch einmal den Harn sammelt, so hat man zwei Proben. Steigt der gemessene Wert an Aluminium vom ersten zum zweiten Sammeltag stark an, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieses Aluminium aus dem Körper gebunden und ausgeschieden wurde.
Vom Mineralwasser kann das Aluminium nicht stammen, weil es normalerweise kein Aluminium enthält.  
Wenn man das ernst nimmt, was Duwe hier schreibt, hat er die Messmethode in keiner Weise verstanden. Es geht nicht um das "Aluminium-Gedächtnis" von Harn, sondern schlicht um den Unterschied von Tag eins zu Tag zwei.
Auch die Behauptung des Al-EX-Instituts, man könne durch das Trinken von siliziumhaltigem Wasser Aluminium aus dem Körper ausleiten, sei wissenschaftlich nicht belegt.
Diese Behauptung Duwes bezieht ihre Gültigkeit aus einem Link zu einem 17 Jahre alten Artikel des Umweltbundesamtes. Sich in der etwas neueren wissenschaftlichen Literatur zum Thema umzusehen, hat der Autor nicht für nötig befunden.

Schließlich kommt mit der Nachfrage bei Arte noch der perfide Versuch der Geschäftsschädigung. Und darauf läuft ja wohl auch der ganze Artikel hinaus: Ein Wissenschafts-Autor, der Impfungen kritisiert, sollte von öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten nicht beschäftigt werden. In den Leser-Kommentaren zum Spiegel-Artikel wurde diese Botschaft dankbar aufgenommen.
Auf Anfrage, wie der Sender Arte zu Ehgartners Tätigkeiten steht, erklärt die Redaktion, dass sie "weder fachliche noch sonstige Mängel hinsichtlich seiner Eignung als Autor" sehe. Bis zum Zeitpunkt der Ausstrahlung von "Akte Aluminium" im Jahr 2012 habe das Al-EX-Institut nicht existiert. Es stehe dem Sender nicht zu, nachträgliche Aktivitäten seiner Autoren zu kommentieren.

Psiram, Skeptiker und Spiegel online als Jagdverbund

Am Internet-Pranger Psiram, dem Nachfolgeportal von esowatch, werden Esoteriker gejagt. Oder solche Personen, denen die Macher der Seite esoterische Umtriebe unterstellen. "Um nicht von den Eso-Spinnern geklagt zu werden", ziehen es diese Leute vor, ihre Schmähartikel und Hasstiraden anonym zu posten. Weil der engste Kreis von Psiram aus IT-Fachleuten besteht, sind bisher die gerichtlichen Schritte zur Eindämmung der ärgsten Verleumdungen gescheitert.

Esowatch sperrte zu, psiram übersiedelte immer wieder auf neue anonyme Feldlager mit Servern irgendwo in Übersee. Enge Verbündete von Psiram finden sich in der sogenannten Skeptiker Bewegung, die sich im Verein GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Erklärung von Paraphänomenen) organisiert.

Weil auch eine kritische Beschäftigung mit der Impfthematik für diese Leute unter "esoterische Umtriebe" fällt, bin ich persönlich seit langer Zeit im Visier dieser Gruppierung. Auf esowatch und nun auf Psiram werde ich als "Impfgegner", "Abzocker" oder sogar als "Aidsleugner" verleumdet. Welche extremen Auswüchse diese Art von Cyber Mobbing schon nahm, ist auf dieser Seite gut dokumentiert.
Wer einen "Psiram-Eintrag" hat, landet auf den Google Suchtreffern weit vorne. Der Zweck dieser Aktivitäten ist klar: Unbequemen Journalisten und Kritikern soll ein möglichst nachhaltiger Image-Schaden zugefügt werden.

Vor kurzem hat Psiram aufgerüstet und auch den von mir mit gegründeten gemeinnützigen Verein "Al-ex Institut zur Wissensvermittlung im Umgang mit Aluminium" in seine Schlammschlacht mit ein bezogen.
Ein auf Verschwörungstheorien spezialisierter "Skeptiker"-Journalist und freier Mitarbeiter von "Spiegel online" namens Sivio Duwe hat die Psiram-Informationen nun zu einem Artikel gemixt und unter dem Titel "Impfstoffe: Das Geschäft mit der Aluminium-Angst" veröffentlicht.

Mit den schweren fachlichen Fehlern in den Artikeln auf Psiram und Spiegel online befasse ich mich in einem anderen Beitrag. Hier möchte ich fürs erste nur meine ganz persönliche Motivation für die Gründung des Al-ex Instituts beschreiben und auf den Vorwurf eingehen, dass "aus der Angst vor Aluminium ein Geschäft gemacht wird".


Zur Gründung des Al-ex Instituts

Nach Erscheinen des Buches „Dirty Little Secret - Die Akte Aluminium“ (Ennsthaler 2012) sowie meines Films zum selben Thema (ZDF/ARTE 2013) bin ich von Anfragen, Anrufen, etc. regelrecht überschwemmt worden. Ich habe sicherlich mehr als 1000 Mails mit z.T. sehr detaillierten Anfragen beantwortet, habe schon überlegt, meine Telefonnummern zu ändern, etc.

Viele der Fragen waren über intensive Recherche zu beantworten. Ich habe die Haupt-Ergebnisse in einem zweiten Buch („Gesund ohne Aluminium“, Ennsthaler 2014) zusammen gefasst. Viele Fragen waren aber auch nicht zu beantworten - und zwar deswegen, weil bisher niemand auf die Idee gekommen ist, diese Fragen zu untersuchen. Es ging dabei gar nicht um weltbewegend komplizierte Dinge, sondern um solche und ähnliche Fragen:
  • Verwendet das Schwimmbad, in das meine Kinder gehen, Aluminium zur Reinigung des Wassers?
  • Warum ist so viel Aluminium in Kakao und in Schokolade? Kommt das von den Kakaopflanzen, oder vom Herstellungsprozess (Kontaminierung, Zusätze, etc.)?
  • Mein Heilpraktiker verschreibt mir Heilerde zur Ausleitung von Aluminium. Nun habe ich gesehen, dass diese Heilerde selbst Aluminium enthält. Ich bin schockiert. Hilft das nun auch wirklich bei der Ausleitung, oder steigere ich damit sogar meine Aluminium-Belastung?

Solche Fragen konnte ich nicht beantworten - auch wenn mich die Antwort brennend interessiert.


Messung der Aluminiumbelastung und Ausleitung

Viele Menschen wollten wissen, wie man das Aluminium im Körper misst, bzw. wie man es wieder los wird.
Wenn man google bemüht, findet man eine ganze Reihe von Angeboten im Web, die biologisch wenig plausibel oder offensichtlich unwirksam sind. In keinem einzigen Fall finden sich dazu publizierte wissenschaftliche Arbeiten ob die Ausleitung von Aluminium auf dieser Basis funktioniert. Mit den üblichen pharmazeutischen Mitteln zur Metall-Entgiftung lässt sich Aluminium nicht oder nur unspezifisch fassen - zudem sind diese Mittel reich an Nebenwirkungen bis lebensgefährlich.

Eine neue, vollständig unproblematische Möglichkeit wurde vom Aluminium-Experten der britischen Keele University, Christopher Exley, entwickelt. Sie beruht auf der Tatsache, dass die Elemente Aluminium und Silizium eine enge biochemische Freundschaft verbindet. Die beste Quelle für dieses Silizium ist natürliches Mineralwasser. Der Mechanismus der Ausscheidung wurde in einigen Studien geprüft und nachgewiesen. Kurz gesagt: Man muss dafür an zwei Tagen jeweils über 24 Stunden den gesamten Harn sammeln und zwei Messungen vornehmen. Eine Basismessung am ersten Tag, dann folgt eine Intervention am zweiten Tag. Man trinkt dafür 1,5 Liter Mineralwasser mit einem möglichst hohen Gehalt an Silizium. Das Silizium bindet an Aluminium im Körper und man scheidet Aluminium über den Harn aus.

Wenn also am zweiten Messtag deutlich mehr Aluminium im Harn ist, als am ersten Tag, so ist das ein Hinweis auf Aluminiumdepots im Körper.

Soweit also kurz die Methode von Prof. Exley.

Ich habe dieses Protokoll ins Deutsche übertragen und den Interessenten geschickt, mit der Bitte, zu ihren Hausärzten zu gehen und mit deren Hilfe die Aluminium-Messung durchzuführen.

Das hat in keinem einzigen Fall funktioniert. (Mir hat das dann ein befreundeter Arzt so erklärt: Ärzte sind nicht begeistert, wenn sie eine neuartige Methode anwenden sollen, die noch dazu im Vergütungs-Katalog der Kassen nicht gelistet ist. Manche Ärzte boten eine Aluminium-Messung im Blut an. Dies ist jedoch nur bei akuten Vergiftungen sinnvoll und gibt keinerlei Hinweis auf eine Langzeit-Belastung.)

Wir haben also überlegt, diese Dienstleistung selbst anzubieten. Dazu haben wir Behälter zur Harn-Sammlung angeschafft. Proberöhrchen organisiert. Ein Protokoll geschrieben mit genauer Anleitung. Einen Fragebogen zu möglichen Aluminium-Quellen im Lebensumfeld erstellt. Und das schicken wir auf Wunsch zu.
Die eingesendeten Harn-Proben leiten wir an ein medizinisches Fachlabor weiter. Dort wird mittels Atomabsorbtions-Spektometrie der Harn auf seinen Gehalt an Aluminium und Kreatinin gemessen. Wir vergleichen dann die Werte der ersten und der zweiten Messung und schicken die Auswertung an die Interessenten.
Bisher ergab sich in den Messungen bei etwa zwei Drittel der Proben ein deutlicher bis massiver Anstieg vom ersten auf den zweiten Messtag. Da das Mineralwasser selbst kein Aluminium enthält, ist die Vermutung naheliegend, dass der höhere Aluminium-Wert aus Verbindungen im Körper gelöst und über den Harn ausgeschieden wurde. So wie das in Prof. Exleys Studien auch dokumentiert wurde.


Ziele des Vereins

Ich habe zum Thema Aluminium viel mit Freunden und Bekannten geredet - und es kamen auch viele Fragen, die uns persönlich sehr interessierten - wie eben auch die Frage der Aluminium-Messung. Gegen Ende 2013 beschlossen wir, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, der alle „Fliegen“ mit einer Klappe schlagen sollte:

  • Wir wollten sehen, ob es gelingt, bestimmte einfache Forschungsfragen (siehe oben) selbst zu beantworten.
  • Wir wollten selbst wissen, ob wir Aluminium im Körper haben und auch erfahren, welche Mineralwässer besonders gut geeignet wären, um Aluminium auszuleiten.
  • Wir wollten die Öffentlichkeit objektiv und unabhängig über Aluminium informieren, selbst an wissenschaftlichen Tagungen teilnehmen - eventuell auch einmal selbst Tagungen oder Pressekonferenzen organisieren.
  • Ich persönlich, sowie der Verlag Ennsthaler, bei dem meine Bücher erschienen sind, hatten noch den Wunsch, die Bücher zu bewerben. Dafür gab der Verlag im Gegenzug das Einverständnis, dass große Teile der Inhalte des neuen Buches, speziell die Recherche-intensiven Listen der Alu-Verbindungen in Kosmetikprodukten, Arznei- und Nahrungsmitteln auf der Webseite zu lesen sind.
  • Es gab schließlich auch die Hoffnung, dass der Verein den geleisteten Arbeitsaufwand irgendwann abgelten kann. Dass es also für die Betreuung und Programmierung der Webseite, das Erstellen von Artikeln, die Organisation von Mess-Aktionen, etc. ein Honorar gibt, das von den Vereinsgremien festgelegt wird.


Soweit also die Motivation für die Gründung des Vereins. Wir sind ein Team von etwa zehn Freunden und Kollegen und haben seit April 2014 unsere Webseite im Netz: www.al-ex.org


Zum Vorwurf der Bereicherung

Der Vorstand besteht aus sechs Personen - ich selber bin Obmann, bzw. Vorsitzender. Es gibt eine Stellvertreterin, zwei Schriftführer, zwei Leute die für die Buchhaltung, bzw. die Finanzen zuständig sind. Dazu noch eine journalistische Mitarbeiterin, einen Webmaster, einen Graphiker.

Wir haben derzeit im Verein rund 100 Förderungsmitglieder, die einen Jahresbeitrag von 20 EUR gezahlt haben. Nur diese Fördermitglieder können die für Mitglieder reservierten Bereiche der Webseite lesen (die Bezahlschranke war u.a. auch eine Bedingung des Verlages, damit nicht die Inhalte des neuen Buches für alle frei zugänglich im Netz stehen.)

Bisher haben uns über die Webseite rund 20 Personen kontaktiert, um ihre Aluminium-Belastung einschätzen zu lassen.

Die weitaus meisten haben es vorgezogen, gleich mit der Mineralwasser-Kur zu beginnen. Sie finden dafür auf unserer Seite - und im Buch eine Liste von silizium-reichen Mineralwässern. Diese können sie dann im Supermarkt kaufen.

Wir arbeiten weder mit einer Mineralwasser-Marke zusammen noch haben wir einen kommerziellen Partner. Wir schalten auch keine Werbung.

Bisher haben wir es noch nicht geschafft, uns ein Honorar auszubezahlen. Derzeit halten wir bei einem Guthaben von rund 1.000 Euro und sparen auf eine Mess-Serie an Kakao-Früchten, die ich aus Indonesien mitgebracht habe (die sind bei uns im Gefrierschrank gelagert). Die Testserie kostet deutlich über 1.000 Euro. Doch wir hoffen, damit bald eine der „wichtigen Fragen“, die ich oben skizziert habe, beantworten zu können.

Freitag, 6. März 2015

Impfprämie statt Impfzwang? - Erfahrungen aus Oberösterreich

Während in Deutschland die Masern-Impfpflicht diskutiert wird, gibt es in einem österreichischen Bundesland - nämlich in Oberösterreich - schon seit etwa zehn Jahren ein umgekehrtes Modell: Die Prämie für die Absolvierung des Mutter-Kind-Passes (zwei mal 185 EUR) wird nur bezahlt, wenn im Reigen der diversen vorgesehenen Untersuchungen auch die 6-fach Impfung (Grundimmunisierung mit drei Dosen) sowie zwei Masern-Mumps-Röteln Impfungen (MMR) durchgeführt werden.

Ich wollte wissen, wie sich diese - für Österreich einzigartige - Maßnahme auf die Impfraten ausgewirkt hat. Vorhin hat mich die zuständige Beamtin, Frau Dr. Eva Magnet von der Landessanitätsdirektion OÖ, angerufen und mir dazu Auskunft gegeben.

Laut österreichischer Impfstatistik liegt die Rate bei Masern für die erste MMR-Impfung zwischen 84 und 100 Prozent. Beide MMR Impfungen haben österreichweit zwischen 63 und 81 Prozent der Kinder.

Eva Magnet erklärte mir, dass die Berechnungen in jedem Bundesland nach einem eigenen Schlüssel erfolgen und methodisch schwer vergleichbar sind. Ein österreichweites Impfregister mit verlässlichen Daten, die auch eine konkrete Basis für die wissenschaftliche Kontrolle der Wirksamkeit und Verträglichkeit der Impfungen ermöglichen würden, gibt es gar nicht.

Wie liegt nun Oberösterreich - wo die Durchführung der Impfungen mit immerhin 370 Euro belohnt wird?
Eva Magnet nennt die Zahlen aus 2013, dem letzten abgeschlossenen Berichtsjahr.
Die erste MMR Impfung haben 85 Prozent der Kinder in OÖ erhalten, beide empfohlenen MMR Impfungen gerade mal 75 Prozent der Kinder.

Damit findet sich OÖ ziemlich genau im österreichischen Mittelfeld. Weit weg von der berühmten, von der WHO geforderten Rate von 95 Prozent, die für eine Ausrottung der Masern als notwendig angesehen wird.

Von den rund 13.000 Kindern eines Geburtsjahrganges in OÖ werden im Schnitt für 9.500 Kinder die Mutter-Kind Pässe abgegeben und die Prämien abberufen. Das entspricht insgesamt einer recht bescheidenen Rate von 70 Prozent.

Laut Impfplan sollte die 1. MMR Impfung vom 11. bis zum 14. Lebensmonat durchgeführt werden, die 2. MMR folgt dann im Abstand von mindestens einem Monat. Das ist jedoch Theorie. In der Realität wird deutlich später geimpft:
"Eltern, die ihre Kinder tatsächlich nach den im Impfplan vorgesehenen Zeiten gegen Masern, Mumps und Röteln impfen, sind in der Minderzahl", erklärte Magnet. "Die von mir genannte Rate von 75 Prozent bei der Masern-Impfung erreichen wir erst im 4. Lebensjahr."

Mit 90 Prozent Beteiligung deutlich höher liegt die Quote bei der Grundimmunisierung mit der Sechsfachimpfung. "Viele Eltern sehen die Masern wohl noch immer als etwas, das nicht so gefährlich ist, weil sie es ja selbst auch gut überstanden haben."
Die Anzahl der Impfgegner liegt in Oberösterreich zwischen 5 und 10 Prozent, sagt Magnet.

Im Jahr 2014 sind in OÖ insgesamt zehn Fälle von Masern gemeldet worden.
"Diese Zahl wurde im heurigen Jahr bereits bis Anfang März erreicht", berichtet Magnet. "Fünf Fälle davon sind in einer einzigen Familie aufgetreten."

Eine Impfprämie scheint also auch nicht des Rätsels Lösung bei der Bekämpfung der Impflücken bei Masern. 30 Prozent der Bevölkerung nimmt die Prämie nicht in Anspruch.