tag:blogger.com,1999:blog-4896168004217125494.post2629196954014136215..comments2024-03-24T14:56:26.470+01:00Comments on Ehgartners.Info: Die Hygienefalle - Schluss mit dem Krieg gegen Viren und BakterienEhgartners.Infohttp://www.blogger.com/profile/01687667278190725223noreply@blogger.comBlogger4125tag:blogger.com,1999:blog-4896168004217125494.post-33606731734725449042016-12-04T18:50:41.980+01:002016-12-04T18:50:41.980+01:00Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.Anonymoushttps://www.blogger.com/profile/12803098939079391212noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4896168004217125494.post-42501967446384217022015-12-06T20:54:20.872+01:002015-12-06T20:54:20.872+01:00Gebe dir in allen Punkten recht. 1930 standen der ...Gebe dir in allen Punkten recht. 1930 standen der Medizin 12 Substanzen zur Verfügung die wir heute noch als Medikament bezeichnen würden. Heute stehen 12.000 im Heilmittelverzeichnis. Die vielen guten Seiten und Erfolge die damit verbunden sind stellen wir Ärzte gerne in den Vordergrund und vergessen dabei die Schattenseiten. Umso schmerzhafter ist es wenn uns jemand wie Peter Goetzsche daran erinnert. Nochmals herzliche Gratulation zum Buch "Hygienefalle". Wäre schön wenn du im Frühjahr einmal Zeit hättest um mit den TeilnehmerInnen des Grazer Public Health Lehrgangs darüber zu diskutieren :-)Martin Sprengerhttps://www.blogger.com/profile/07912495945869675589noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4896168004217125494.post-56019625182313853292015-12-06T10:19:10.520+01:002015-12-06T10:19:10.520+01:00Danke Martin! - Ich denke jedoch dass man die Resi...Danke Martin! - Ich denke jedoch dass man die Resistenzproblematik nicht durch weiteres "Hochrüsten" und die Entwicklung neuartiger Antibiotika in den Griff kriegen wird. Viel wichtiger wäre es, der derzeit gängigen Praxis der Antibiotika-Überverschreibung zu begegnen.<br /><br />Warum wird denn so derart viel verschrieben?<br />Weil Infekte nach wie vor als Betriebsunfälle einer grausamen Natur angesehen werden, die wir in modernen Zeiten nicht mehr erdulden müssen.<br /><br />Dass Infekte gerade bei den Kindern eine wesentliche Funktion für die Reifung des Immunsystems, Bildung von Antikörpern (bei den Mädchen: Ausbildung des Vorrates für den späteren Nestschutz) haben - und in 99,999% der Fälle problemlos überstanden werden, wird nach wie vor ignoriert.<br /><br />Zum einen aus einem ärztlichen Handlungsbedürfnis heraus: irgendetwas zu unternehmen, zu verschreiben, um die Eltern zu beruhigen und die ärztlichen Honorare zu rechtfertigen. <br />Zum zweiten aus dem Bedürfnis, sich abzusichern, falls gerade bei diesem Kind eine Komplikation entstehen sollte: Noch nie ist ein Arzt dafür geklagt worden weil er "sicherheitshalber" Antibiotika verschrieben hat - sehr wohl aber, wenn nicht die maximale Therapie angewandt wurde.<br /><br />"Man muss viel wissen, um wenig zu tun!" - Dieser Lehrspruch der Hebammen-Ausbildung wird speziell in der Pädiatrie sträflich ignoriert - und vielfach ist in der Praxis das krasse Gegenteil usus: Jene, die am wenigsten wissen, tun (verschreiben) am meisten.<br />Ehgartners.Infohttps://www.blogger.com/profile/01687667278190725223noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-4896168004217125494.post-47753858622459414932015-12-04T17:06:46.481+01:002015-12-04T17:06:46.481+01:00Ein wirklich inspirierendes Buch!
Hier noch ein k...Ein wirklich inspirierendes Buch!<br /><br />Hier noch ein kleine Zusatzgeschichte:<br />Es war einmal ein Holländer mit dem Namen Antoni van Leeuwenhoek. Dieser beschrieb 1676 in Berichten an die Royal Society of London seine Beobachtungen von Bakterien die er mit Hilfe eines selbstgebauten Mikroskops gemacht hatte. Es folgten 200 Jahre in denen diese Beschreibungen immer detailliierter wurden. Der Zusammenhang zwischen Bakterien und Infektionskrankheiten bleib jedoch unentdeckt. Das ist umso erstaunlicher wenn man bedenkt, dass die Naturwissenschaft in dieser Zeit ungemein viele Fortschritte gemacht hat. Noch bis weit in des 19. Jahrhundert lehrten die Miasmotologen an den medizinischen Hochschulen, dass Verunreinigungen und Gifte, die dem Erdreich aufsteigen, die Ursache der vielen Seuchen sind. Erst durch die Forschungen von Robert Koch und Louis Pasteur bekamen die Kontagionisten die Oberhand und zwischen 1870 und 1880 bewiesen sie, dass Bakterien ursächlich für viele Infektionskrankheiten, wie Tuberkulose, Syphillis, Cholera, Typhus, etc. verantwortlich waren.<br /><br />Nachdem die Menschheit 200 Jahre auf Bakterien gestarrt hatte ohne den Zusammenhang mit Krankheiten zu erkennen (!!! - auf was starren wir gerade im Jahr 2015 ohne es zu sehen?), wurde nun dem Feind der Kampf erklärt. Forschung, Politik und Medien versprachen einen raschen Sieg. Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts sollten alle Infektionskrankheiten besiegt sein. Es kam anders. Erst 1928 entdeckte Alexander Fleming zufällig die antibakterielle Wirkung von Penicillin. Seine Publikation im British Journal of Experimental Pathology blieb jedoch unbeachtet. Schließlich verlor auch Fleming das Interesse an seiner Entdeckung. Fast zehn Jahre später – 1938 – machten sich Howard W. Florey, Ernst B. Chain und Norman Heatley daran, systematisch alle von Mikroorganismen gebildeten Stoffe zu untersuchen, von denen bekannt war, dass sie Bakterien schädigten. So stießen sie auch auf Flemings Penicillin. 1941 unternahmen Florey und Chain den ersten klinischen Test, der allerdings nur auf wenige Personen beschränkt war. Nach 70 Jahren (!!!) Hilflosigkeit hatte das Zeitalter der Antibiose begonnen und der Menschheit stand erstmals ein wirksames Mittel zur Behandlung von Infektionen zur Verfügung. Weitere sollten folgen.<br /><br />Heute, wiederum über 70 Jahre später (!!!) sind es vor allem die Multirestistenzen die uns vor große Probleme stellen. “The rise of antibiotic resistance is a global health crisis, and governments now recognize it as one of the greatest challenges for public health today. It is reaching dangerously high levels in all parts of the world,” sagt die Generaldirektorin der WHO Margaret Chan in einer aktuellen Presseaussendung. Aber auch die Entwicklung neuer wirksamer Antibiotika stagniert. Wurden zwischen 1983 und 1987 noch 16 Antibiotika von der FDA zugelassen, waren es zwischen 2008 und 2012 genau 2. Aber diese Zahlen täuschen. Aber alle diese Antibiotika waren alles keine echten neuen Wirkstoffe sondern nur Veränderungen bekannter Moleküle. Das letzte wirklich neue Antibiotikum wurde 1987 gefunden, seither nichts mehr.Martin Sprengerhttps://www.blogger.com/profile/07912495945869675589noreply@blogger.com