Freitag, 23. Februar 2018

Orientierung für ein glückliches Alter



So jung bin ich auch nicht mehr. Und nach all den medizinkritischen Filmen und Büchern dachte ich, es wäre mal an der Zeit für ein ausschließlich konstruktives Werk, das folgenden Fragen nach geht: Wie kann man über den persönlichen Lebensstil die besten Voraussetzungen für die zweite Lebenshälfte schaffen? Welche Antworten finden sich dazu in den zahlreichen Langzeitstudien, die bisher durchgeführt wurden? Ich habe aus dieser Motivation heraus ein - wie ich hoffe - ebenso spannendes wie brauchbares Buch geschrieben: Für mich selbst - und natürlich für alle interessierten Leser. Kürzlich ist "Der Methusalem-Code" erschienen. 


Was sind die wichtigsten Zutaten für ein langes glückliches Leben? Auf der Suche nach Antworten habe ich hunderte von wissenschaftlichen Studien durchforstet. Sicherlich ist es schwierig, die Menschen zu normieren und über einen Kamm zu scheren. Medikamente, die bei der Mehrzahl der Patienten nichts nützen oder sogar schaden, können bei dem einen oder anderen durchaus helfen. Es ist nicht möglich Regeln aufzustellen, die für wirklich alle Menschen zutreffen. Und möglicherweise gilt das sogar bei so unbestritten schädlichen Dingen wie dem Rauchen. Kennt nicht jeder – zumindest vom Hörensagen – eine putzmuntere Achtzigjährige, die noch immer „ihr“ Päckchen pro Tag raucht? Oder einen schlohweißen Bergfex, der den Wanderern entgegen lächelt mit der Pfeife in der Zahnlücke, den Vollbart tabakgefärbt, und der urig erklärt: „A G’söchts hoit si länga!" ("Geräuchertes hält länger!"). Ab und zu wird auch jemand beim Joggen von einem Auto erfasst und überfahren. An der grundsätzlichen Wahrheit, dass Rauchen schädlich und Bewegung gesund ist, ändert dies jedoch nichts.

Und so ist es sehr wohl möglich, jene Voraussetzungen zu bestimmen, die 99 Prozent der Menschen nützen. Angenehmer weise sind diese breit gültigen Richtlinien gar nicht so zahlreich und es ist möglich, hier einen Überblick zu gewinnen.

Das Kernthema des "Methusalem-Code" bildet die Erforschung von Glück und Gesundheit in der zweiten Lebenshälfte. Demgemäß ist es besonders interessant, Studien zu Rate zu ziehen, die sich den wahren Experten dieser Frage widmen: nämlich den Menschen, die es geschafft haben, glücklich und gesund alt zu werden. Es gibt mittlerweile weltweit eine ganze Reihe von aussagekräftigen Langzeit-Studien, die Personengruppen seit Jahrzehnten wissenschaftlich begleiten.

Mit Hilfe dieser Fülle von Daten bin ich nun folgenden Fragen nachgegangen:
  • Was unterscheidet jene Menschen, die früh sterben oder chronisch krank werden, von jenen, die glücklich alt werden und eine hohe Lebensqualität genießen? 
  • Wie unterscheidet sich – wenn man in der Datenbank zwanzig, dreißig Jahre zurückgeht – der Lebensstil der Glücklichen von dem der Unglücklichen, die im Alter krank und gebrechlich sind? 
  • Welche Faktoren sind es, die hier bereits im mittleren Lebensalter die Weichen in diese oder jene Richtung stellen?
Forscher, die außergewöhnlich alte Menschen untersuchten, fanden heraus, dass fast alle Hundertjährigen in eine von drei Gruppen passen: Etwa jeder fünfte der Greise gehört zu den „Entwischten“. Das sind jene Glücklichen, die noch nie eine der alterstypischen Erscheinungen oder chronischen Krankheiten hatten. Bei Ihnen hat Gott oder das Schicksal bei der Zusammenstellung der genetischen Grundausstattung scheinbar eine Doppelsechs gewürfelt.

Vier von zehn gehören zu den „Verspäteten“, wo die Alters-Wehwehchen erst mit 85 Jahren langsam angefangen haben. Der Rest gehört zur Gruppe der „Überlebenden“, die bereits Krebs, Herzinfarkt oder eine andere schwere Lebenskrise mitgemacht und überstanden haben.
Aus den genaueren Befragungen ergibt sich schließlich, dass beinahe die Hälfte dieser Hundertjährigen gar kein besonders gesundes Leben geführt haben. Ihr Geheimnis ist eine robuste Natur. Die andere Hälfte jedoch hat irgendwann den Beschluss gefasst, gesund alt zu werden und auch etwas dafür zu tun.

Es wurde auf dieser Welt bereits so vieles gedacht, so vieles ausprobiert. So viele Irrwege sind begangen, so viele geniale Gedanken ersonnen worden. Wir müssen nicht alle Fehler selbst machen. Wir können die richtigen Schlüsse ziehen. Und wir können uns dabei helfen lassen.

Zum Einstieg in die Thematik eignet sich am besten der "Methusalem-Test". Er dauert ungefähr zehn Minuten und liefert Ihnen ein personalisiertes Feedback zu 15 Lebensstil-Bereichen, inklusive der Einschätzung, wie viel Prozent ihres persönlichen Potenzials Sie derzeit ausschöpfen und wie alt Sie werden. Natürlich ist nichts davon fix. Alles ist veränderbar - und im Buch gibt es zahlreiche Tipps von denen doch viele überraschend und unerwartet sind. 

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